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Handwerk in MechernichMechernicher will der beste Straßenbauer Deutschlands werden

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Mechernich-Floisdorf – Hubert Schilles lacht, als die Rede auf seinen höchst erfolgreichen Azubi kommt. „Der Junge war von vornherein in Ordnung“, sagt er und klopft Markus Schildgen auf die Schulter. Bis zum Bundeswettbewerb der Straßenbauer hat der frischgebackene Geselle es geschafft.

Die Chemie, so der eine der beiden Geschäftsführer der Firma H + P Schilles Tiefbau, habe einfach gestimmt. Markus Schildgen interessierte sich schon als kleiner Junge für Straßenbau, für große Maschinen. Da war es naheliegend, dass er sich für eine Ausbildung bei der Firma Schilles bewarb. Immerhin ist das Unternehmen mit den grünen Lastwagen in der Region bekannt und verwurzelt.

Gegründet wurde die Firma vor 26 Jahren von den Zwillingsbrüdern Hubert und Peter Schilles. Sie hat mittlerweile 45 Mitarbeiter, einen stattlichen Maschinenpark am Standort in Floisdorf und übernimmt eine Vielzahl von Arbeiten in den Bereichen Straßen-, Tief- und Betonbau für Projekte aller Größenordnungen.

Nach der erfolgreichen Bewerbung begann Markus Schildgen im August 2012 seine Ausbildung bei H + P Schilles, die im Juli dieses Jahres endete. Schildgen legte die beste Abschlussprüfung im Einzugsgebiet der Kreishandwerkerschaft Rureifel hin. Auch unter den Prüfungsbesten im Handwerkskammerbezirk Aachen hatte er die Nase vorn. „Ich hatte während der Prüfung schon ein gutes Gefühl“, erinnert sich Markus Schildgen.

Breites Spektrum abgedeckt

Die Ausbildung steht auf drei Säulen. Theorieteil im Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen, Praxisteil im Berufsbildungszentrum in Simmerath und natürlich die Arbeit im ausbildenden Unternehmen. „Die praktische Ausbildung in Simmerath ist sehr gut“, lobt Peter Schilles. Die Azubis würden dort sehr gut vorbereitet. Das allein macht den Erfolg von Schildgen aber nicht aus. Das breite Spektrum, das von der Firma Schilles abgedeckt wird, gibt den Azubis die Chance, in vielen Bereichen Erfahrungen zu sammeln. Erschließungen, Straßenbau, Kanalbau und Abbrüche gehörten bei Schilles zur täglichen Arbeit.

„Die Jungs können hier was lernen, wenn sie aufpassen“, weiß Hubert Schilles. Die beiden Chefs haben einen guten Blick für ihre Mitarbeiter – immerhin sind sie jeden Tag selber mit auf den Baustellen unterwegs. „Er hat verdient gewonnen“, sagt der Geschäftsführer deshalb aus Überzeugung.

Nach dem Erfolg im Kammerbezirk Aachen wurde Markus Schildgen zum Landeswettbewerb eingeladen. Dort musste er, wie schon bei seiner Prüfung, in gut acht Stunden sein Können aus allen Bereichen des Berufs unter Beweis stellen. Der junge Mann, der privat gerne Fußball spielt, wurde natürlich vom Ehrgeiz gepackt. Und er hatte wieder Erfolg. Er holte sich den ersten Platz und qualifizierte sich für den Bundeswettbewerb. „Jetzt ist es nur noch eine Kopfsache“, sagt er mit Blick auf diesen nächsten Wettbewerb. „Das Fachwissen hat er“, stimmen auch seine Chefs zu.

Für das Unternehmen und dessen Ausbildung ist der Erfolg von Schildgen durchaus eine gute Visitenkarten. Der Azubi ist aber nicht der Erste, der eine solch erfolgreiche Abschlussprüfung ablegt hat. Im Vorjahr kam der Schilles-Azubi Niklas Kaiser ebenfalls bis zum Bundeswettbewerb und holte dort den zweiten Platz. „Dass ein Azubi es so weit schafft, kommt sehr selten vor“, so der langjährige Schilles-Mitarbeiter Günter Nießen und betonte: „Wir sind sehr stolz darauf, dass das jetzt zweimal in Folge geklappt hat.“