„Broke but happy at Lake Success“: Auf seinem Album präsentiert Max Goedecke zehn eigene und drei gecoverte Stücke.
Vorliebe für StraßenmusikMechernicher Singer-Songwriter Max Goedecke stellt erstes Album vor

Der Singer-Songwriter Max Goedecke aus Mechernich stellte im „Em Domi“ seine erste CD vor.
Copyright: Stefan Lieser
Seit der Wiedereröffnung nach kurzzeitiger Schließung im August 2024 ist im Music-Pub „Em Domi“ in Mechernich häufiger Live-Musik zu hören. Auch der Mechernicher Singer-Songwriter Max Goedecke war jetzt auf der kleinen Kneipenbühne zu Gast.
Der 35-Jährige, gebürtig aus Schwedt an der Oder, lebt in Mechernich. Hier hat er am Gymnasium am Turmhof auch sein Abitur gemacht und in der Schulbigband mitgespielt. Das, so Goedecke, sei der Beginn seiner Karriere als Straßenmusiker gewesen – beim zuvor abgeschlossenen Physikstudium blieb es. Seit 2022 ist Goedecke stattdessen im Hauptberuf Musiker und Komponist eigener Werke.
Max Goedecke liebt es, vor Leuten zu spielen
Im „Em Domi“ trat Goedecke wie eine ganze Reihe Musikerkollegen vor ihm in den vergangenen Monaten ohne Gage auf: aus Solidarität mit Kneipier Jürgen „Jojo“ Kastenholz. Kastenholz hatte im vergangenen August seine Kult-Kneipe mangels Zulauf an Gästen schweren Herzens geschlossen. Dann gab er dem Drängen der Stammgäste nach und versucht es seitdem ein zweites Mal.
Für Max Goedecke bot sich so eine weitere Gelegenheit, dem Publikum seine im Februar dieses Jahres erschienene erste eigene CD vorzustellen. 13 Kompositionen sind darauf. Zehn Stücke davon hat er geschrieben, drei gecovert. Alle Songs hat Goedecke mit allen Instrumenten selbst eingespielt und im während der Corona-Zeit aufgebauten eigenen Studio produziert. Finanziert wurde das Pilotprojekt vom „Auf geht's“-Stipendium des Landeskulturministeriums und dem GVL-Stipendium (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH) „Neustart Kultur.“
Zwischen Lübeck und Rom ist Goedecke in den vergangenen Jahren als Straßenmusiker aufgetreten. „Es macht mir einfach Spaß, live vor Leuten zu spielen“, so der Musiker. Dabei lernte er nicht nur die Vorlieben des immer wechselnden Publikums, sondern auch die unterschiedlichen Strategien städtischer Ordnungsämter kennen.
Konzerte in Rheinbach, Köln und Nettersheim stehen fest
Im angeblich so toleranten Köln machte er die Erfahrung, dass man amtsseitig für seinesgleichen wenig Verständnis habe. Auf der Rheinbühne in Bonn war das aus seiner Sicht Anfang Februar anders: Dort stellte er erstmals seine CD vor: „Broke but happy at Lake Success“ („Pleite, aber glücklich am Lake Success“).
Doch ein klassischer Straßenmusiker ist Max Goedecke eigentlich nicht, wenn man darunter eher schlichte handgemachte Musik versteht. Stattdessen sind die Kompositionen Goedeckes durchaus komplex. Er sehe die Musik von Guns N' Roses, den Grunge von Oasis, den Britpop von The Verve („Bitter sweet Symphony“) und – wie viele Singer-Songwriter – von Bob Dylan und Yusuf Islam (Cat Stevens) als musikalische Inspirationsquellen an, so Goedecke. Das „All Along the Watchtower“ von Dylan, bekannt in der Interpretation von Jimi Hendrix, hat er auf der CD gleich zweimal gecovert.
Im „Em Domi“ spielte er in der ersten Konzerthälfte allein auf seiner akustischen Gitarre. Nach der Pause holte er sich seine Musikerfreunde Cesar Hermes (Leadgitarre) und Andrea Rizzo (Keyboards) auf die Bühne. In Mechernich fand Goedeckes Musik leider keinen voll besetzten Kneipensaal. Wer ihn dort verpasst hat, aber dennoch hören will, hat in den kommenden Wochen dazu dreimal Gelegenheit: Max Goedecke tritt am 9. Mai in Rheinbach auf (Shamrock), am 17. Mai in Köln (Stereo Wonderland) und am 5. Juni im Alten Kloster in Nettersheim.