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Endlich JeckViele Pänz feierten im Kommener Kinderzug ihre Premiere

Lesezeit 3 Minuten
Strahlender Blumentopf: Die fünfjährige Josephine Schmidt aus der Kita des Kreiskrankenhaus Mechernich hatte viel Spaß an der Freud.

Strahlender Blumentopf: Die fünfjährige Josephine Schmidt aus der Kita des Kreiskrankenhaus Mechernich hatte viel Spaß an der Freud.

Rund 1000 Kinder zogen in 38 Gruppen im Kinderzug durch Kommern. Wir zeigen die schönsten Bilder vom Zoch.

Notizblöcke, Kartoffeln, Primeln: Das Wurfmaterial beim Kinderzoch der Katholischen Grundschule in Kommern war auch in diesem Jahr besonders. Ganz kamellefrei wie im letzten Zoch vor der Corona-Zwangspause 2020 ging es zwar nicht zu, aber Umweltschutz war trotzdem Thema. Jede Gruppe habe einen Müllsack dabei, um Müll auf der Straße direkt aufsammeln zu können, berichtete Zugleiter Frank Drehsen. Außerdem wurden die Kamelle nicht geworfen, sondern den Schaulustigen direkt in die Tüten und Körbe gelegt.

38 Fußgruppen zogen am grauen Weiberdonnerstagmorgen von der Grundschule bis zur Bürgerhalle. Insgesamt seien etwa 1000 Kinder aus Grundschule, Offener Ganztagsschule, Kindergärten, Gesamtschule und Gymnasium dabei, so Drehsen. Als Blumentöpfe, Fledermäuse, Vogelscheuchen, Dalmatiner und vieles mehr erfreuten sie die zahlreichen Besucher.

Viele der jungen Jecken hatten ordentlich Lampenfieber

Zum 20. Mal fand der Kinderzoch statt und war für außergewöhnlich viele   Kinder eine Premiere, da er in den vergangenen beiden Jahren aufgrund von Corona ausfallen musste. „Die Kinder waren heute so nervös“, berichtet Lehrerin Elena Wagener, die mit der Klasse 3a der Grundschule Kommern als Cruella de Vil und Dalmatiner verkleidet im Zoch mitging. Zoch-Erfahrung haben die Kinder noch nicht: Einige hätten gleich bei den ersten Kamelle-Rufen schon fast ihr gesamtes Wurfmaterial hergegeben.

Doch trotz Lampenfieber gelang allen Beteiligten ein bunter, fröhlicher Zoch. Auch Schulleiterin Maria Cloot, als Stinktier verkleidet, zeigte sich zufrieden. Besonders freue sie sich, dass die Offene Ganztagsschule zum ersten Mal im Zoch vertreten sei. Dieser stand unter dem Motto „Kumm loss mer Karneval fiere he in Kummere un blend de Sorje der Welt för ne Aurebleck us!“ Gerade in diesen Zeiten mit all den Krisen und Katastrophen sei es ihnen wichtig gewesen, einfach mal unbeschwert zu sein, so Cloot: „Ich glaube, die Leute brauchen das auch.“

Zuschauer standen dicht an dicht an den Kommerner Straßen

Das konnte man auch am Wegesrand sehen: Dicht an dicht standen die Zuschauer in manchen Straßen. Mit dabei auch die erst 16 Monate alte Lenja aus Ülpenich. Als Biene verkleidet stand sie mit kleinem Korb am Straßenrand und beobachtete das jecke Treiben.

Für sie und all die anderen Jecken gab es einiges zu sehen. Jede Klasse hatte sich ein eigenes Thema überlegt. Die   1b brachte   ein eigenes Lied zum Kostüm mit. „Erdmännchen sind nicht nur süß, Erdmännchen sind top“, hieß es da im Refrain, den die Kinder immer wieder laut sangen. Die   4b lief unter dem Motto „Himmlisch schön und höllisch gut“. Jedes Kind habe sich aussuchen dürfen, ob es als Engel oder Teufel gehen wolle, so Klassenlehrerin Maria Schneider. Nach und nach habe sich einer nach dem anderen für den Teufel entschieden, so dass am Ende nur ein einziger Engel mit einer Schar Teufel durch die Straßen zog. Auch Prinz Bit I. (Wilhelm Draht) war mit von der Partie und bildete das Schlusslicht. Auf die Frage, wie es ihm denn gefalle, sagte er nur: „Der Prinz hätt immer Spaß!“ Als Kommerner finde er den Kinderzoch natürlich besonders schön.