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1200 Meter LichterkettenIn diesem Haus in Odendorf wohnt der Weihnachtsmann

Lesezeit 3 Minuten

Wie kein zweites Haus in Odendorf erstrahlt das der Familie Schlief jedes Jahr zur Weihnachtszeit.

Swisttal-Odendorf – Lichterketten schmücken das Dach und leuchtende Zuckerstangen den Vorgarten, dahinter sitzt ein Schneemann auf einem Rentierschlitten. Ein weiterer flankiert den Gartenschuppen, die Tür bewacht ein lebensgroßer Nussknacker. Jedes Jahr im Dezember sticht ein Haus in Odendorf besonders heraus. Für viele der kleinen und großen Besucher aus dem Kreis Euskirchen, aus Köln oder Bonn ist klar: In diesem bunt beleuchteten Haus wohnt der Weihnachtsmann.

Tatsächlich wohnen hier aber Marc und Silke Schlief mit ihren beiden Kindern. Und große Ähnlichkeit mit dem weißbärtigen Santa Claus haben die vier Bewohner des Hauses auf den ersten Blick nicht. Eins allerdings teilen sie mit ihm: die Vorliebe für Weihnachten. „Meine Frau ist einfach weihnachtsverrückt“, sagt Marc Schlief. Er selbst habe zunächst eher widerwillig mitgemacht: „Jetzt freue ich mich auch das ganze Jahr darauf.“

1200 Meter Lichterketten

Leuchtende Figuren aus den Vereinigten Staaten zieren den Vorgarten des Weihnachtshauses.

Geschätzte 1200 Meter Lichterketten schmücken das Haus in der Tombergstraße. Allein dieses Jahr haben die Schliefs dreimal den Baumarkt besucht, um Nachschub an Lichterketten zu kaufen. Seit sie vor fünf Jahren in das Haus gezogen sind und es zum ersten Mal weihnachtlich geschmückt haben, wird es von Jahr zu Jahr mehr Deko. „Uns persönlich ist es immer noch zu dunkel“, sagen beide. Deshalb haben sie dieses Jahr „mindestens noch ein Drittel draufgesetzt“.

Ein echter Hingucker sind die 15 Figuren, die Garten und Vorgarten der Familie zieren. Weitere acht Figuren stehen im Moment noch in der Garage. Sie sind Geschenke von Freunden und Familienmitgliedern. Lange warten müssen sie auf ihren Einsatz wohl nicht. Schon bald sollen sie verkabelt werden.

Erste Vorbereitungen im November

Einfach sei es nicht, an die leuchtenden Skulpturen zu kommen, berichtet Silke Schlief. „Schöne Figuren kriegt man leider nur in den Vereinigten Staaten.“ Ihr ganzer Stolz ist der leuchtende Schneemann Olaf aus dem Disney-Film „Die Eiskönigin“. Der Import der Figuren könne je nach Größe viel Geld kosten. Die Stromkosten für die LED-Beleuchtung rund ums Haus seien im Vergleich dazu vernachlässigbar, sagt das Ehepaar. Deshalb ist Vorsicht beim Umgang mit der empfindlichen Elektrik geboten. Marc Schlief repariert nicht nur die defekten Figuren selbst – geht mal eine Lichterkette kaputt, greift er sogleich zum Lötkolben: „Wir gehen gut mit den Sachen um. Ich bin in dieser Hinsicht sehr pingelig.“

Anfang November beginnen die Odendorfer normalerweise damit, ihr Haus weihnachtlich auszustaffieren. Weil beide berufstätig sind, kann das schon mal bis zu vier Wochen dauern. Und an den Wochenenden schuften beide teilweise von acht Uhr morgens bis neun Uhr abends, um Lichterketten anzubringen und das Haus auch von innen zu schmücken.

Der Abbau ist ein Streitthema

Fast noch mehr Arbeit ist der Abbau der Weihnachtsdekoration. Dann müssen Lichterketten eingerollt und die Beleuchtung gesäubert werden. Der Abbau ist ein Streitthema zwischen Silke Schlief und ihrem Mann: Er macht sich für den 31. Dezember stark, doch sie will die festliche Beleuchtung bis zum 6. Januar am Haus genießen.

Den Aufwand bei Auf- und Abbau nehmen die Schliefs gerne in Kauf – schließlich bescheren sie Passanten und Besuchern reichlich Freude. Dieses Jahr sogar in einer ganz besonderen Form. „Wir hatten zum ersten Mal Wunschzettel im Briefkasten. Das finde ich sehr süß.“ Etwa 30 bis 40 Stück seien es gewesen, schätzt Silke Schlief.

Darauf sind nicht nur Wünsche geschrieben, sondern viele Kinder bedanken sich auch für den Einsatz des Weihnachtsmanns, schenken selbstgemalte Bilder, aber auch kleine Geldbeträge. „Geld möchten wir eigentlich nicht“, sagt der Hausherr: „Wenn die Kinder sich über unser Haus und die Deko freuen, ist das Lohn genug.“ Auch in dieser Hinsicht dürfte er sich nicht groß vom echten Weihnachtsmann unterscheiden.