Planung geändertDoch kein Sportzentrum an der Kirschenallee in Euskirchen

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Die Stadt Euskirchen legt die Idee, die Sportanlage Im Auel  aufzugeben und die Fläche als  Bauland zu vermarkten, zu den Akten. 

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen legt die Pläne für den Bau eines Sportzentrums an der Kirschenallee zu den Akten. Stattdessen wird die Anlage Im Auel modernisiert. Dies hat der Ausschuss für Kultur, Freizeit und Sport beschlossen. Er folgte damit einem Vorschlag der Stadtverwaltung.

An der Kirschenallee, auf einem Areal abseits der Wohnbebauung zwischen der Kernstadt und der Siedlung Euskirchener Heide, sollte ein Sportareal der besonderen Art entstehen. Ein Konzept, über das die Fraktionen erstmals 2020 diskutiert hatten, sah vor, die Anlage nicht nur auf Fußballer und Leichtathleten zuzuschneiden, also auf die klassischen Nutzer, sondern auch den Freizeitsport zu berücksichtigen.

Anlagen für Trendsportarten geplant

Die Rede war von Flächen für Skater und BMX-Fahrer, von einer Kletterwand oder auch von einem Gelände für Parkour-Sportler, die auf spezielle Art Hindernisse überwinden.

Die Stadt plante den Erwerb einer Fläche von rund 80 000 Quadratmetern, die momentan landwirtschaftlich genutzt wird. Zur Finanzierung des Neubaus wollte sie Geld einsetzen, das sie sich von der Vermarktung des Auels als Bauland erhoffte.

Nach Flutkatastrophe gegen weitere Flächenversiegelung

Doch von der Idee, das Sportgelände in ein Wohngebiet umzuwandeln, ist man im Rathaus mittlerweile abgerückt. Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) schrieb in der Sitzungsvorlage, eine weitere Flächenversiegelung, die mit der Ausweisung von Bauland einhergehe, „kann die Verwaltung nicht empfehlen“ – gerade mit Blick auf die Flutkatastrophe 2021.

Schon im Frühjahr 2021 hatte Reichelt Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Konzepts angemeldet. So entstand die Idee, den Auel doch nicht aufzugeben, sondern zu sanieren und attraktiver zu gestalten. Das große Angebotsspektrum, das für die Kirschenallee geplant war, ist dort jedoch nach Ansicht von Politik und Verwaltung nicht erforderlich.

Klettern im Stadtzentrum

Stattdessen, so hieß es jetzt, könne man Flächen für besagte Trendsportarten an anderer Stelle herrichten, und zwar im oder näher am Stadtzentrum – Klettern und Parkour beispielsweise im Klostergarten.

Ebenso sei es möglich, verstärkt bereits bestehende Anlagen zu nutzen, etwa die Skaterbahn und das Beachvolleyballfeld in der Freizeitanlage Auelsburg. Für die Skater ist dort eine Erweiterung denkbar, wie die Verwaltung ergänzte.

Vergleichszahlen vorgelegt

Reichelt legte dem Fachausschuss jetzt eine Vergleichsrechnung mit aktuellen Zahlen vor. Demnach würde die Maximalvariante an der Kirschenallee rund 8,75 Millionen Euro kosten, die Grundsanierung des Auels 5,43 Millionen Euro. Im Auel sind aber auch andere Lösungen denkbar, denn für einen Teil der Trendsportarten stünde auch dort Platz zur Verfügung. Die Kosten würden dann auf bis zu 6,75 Millionen Euro steigen.

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In welcher Form der Auel erneuert wird und an welcher Stelle in Zentrumsnähe sich Flächen für den Freizeitsport anbieten – diese Fragen soll nun die Verwaltung prüfen. Der interfraktionelle Arbeitskreis Sport wird in die Überlegungen einbezogen.

Vertagungsantrag abgelehnt

Die SPD hätte den Beschluss gerne vertagt. Sie wollte vorab klären lassen, wie der Bedarf an neuen Sportstätten überhaupt aussieht. Die UWV warb in diesem Zusammenhang für eine Bürgerbefragung. Die Ausschussmehrheit sah jedoch keinen Grund, mit dem Grundsatzbeschluss pro Auel zu warten.

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