Altes SägewerkSchleidener Bauhof wird wegen starker Flutschäden abgerissen

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Große Teile  der Gebäude des Bauhofs der Stadt Schleiden in der Poensgenstraße werden zurzeit abgerissen.

Schleiden – Große Teile der Gebäude des Bauhofs der Stadt Schleiden in der Poensgenstraße werden zurzeit abgerissen. „Nur die Halle für den Winterdienst und die Salzsilos bleiben erst einmal stehen“, erklärt Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings. Die Hallen des ehemaligen Sägewerks Schumacher, in dem der Bauhof mehr als 50 Jahre untergebracht war, waren bei der Flut im Juli 2021 schwer beschädigt worden.

Die Mitarbeiter sind vorübergehend in eine ehemalige Produktionshalle in Dreiborn umgezogen. Als künftigen Standort hat die Verwaltung ein städtisches Grundstück im Visier. Die Politik muss aber noch entscheiden.

Wiederaufbau nicht sinnvoll

„Im Laufe der Jahre haben die Kollegen des Bauhofes, das Gebäude an immer neue Erfordernisse und Bestimmungen angepasst“, erklärt der Teamleiter Bauverwaltung bei der Stadt, Rolf Jöbges. Das Gebäude und die Fachwerk-Fassade seien immer in Schuss gehalten und wie das „persönliche Eigentum“ gepflegt worden. In der Flutnacht hätten viele Mitarbeiter des Bauhofes noch versucht, Fahrzeuge und Geräte zu  retten. Das sei aber wegen der starken Strömung nicht möglich gewesen.

Die Wassermassen seien auf einer Höhe von 1,80 Meter durch die Werkstatt und die Fahrzeughalle geströmt. Dabei wurde nach Angaben der Verwaltung in der Schreinerei eine Außenwand vom Fundament gedrückt. Die Umkleiden- und Sanitärräume, der Sozialraum und das Büro seien komplett verwüstet gewesen.

Wegen des hohen Alters des Gebäudes und  der großen Schäden sei ein Wiederaufbau des Gebäudes technisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen. „Das Grundstück war aber ohnehin auch zu klein für den Bauhof“, betont Pfennings. Die Abrisskosten werden im Rahmen der Fluthilfe von Bund und Land übernommen.

„Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man jetzt so sieht, dass unser Bauhof abgerissen wird. Wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt und hatten das alte Gebäude in unser Herz geschlossen“, sagt Bauhofleiter Felix Schröder.

Die 17 Bauhofmitarbeiter und die fünf Auszubildenden hätten sich nach der Flut nicht nur um die Beseitigung der  Hochwasserschäden in der Stadt kümmern müssen, sondern parallel auch noch um den Umzug des Bauhofes.  „An Normalität ist bis heute nicht zu denken“, so Schröder.

Hubertus Hüpgen, Bauhof- und Werkstattleiter, ist zurzeit mit der Neubeschaffung von Fahrzeugen und Geräten sowie mit der Reparatur von beschädigten Maschinen beschäftigt: „Man glaubt, dass ein Gerät wieder funktioniert. Wenn es dann aber 14 Tage keiner genutzt hat, können die Lager wieder festsitzen und die ganze Reparatur war umsonst.“

Lange Lieferzeiten

Wegen der langen Lieferzeiten sei es derzeit schwierig, neue Fahrzeuge und Geräte zu kaufen. Deshalb sei die Stadt  zunächst verstärkt auf den Gebrauchtwagen- und Maschinenmarkt tätig geworden. Bedanken möchten sich Schröder und Hüpgen für die Unterstützung durch andere Bauhöfe und die Bundeswehr sowie für Fahrzeug- und Gerätespenden. Die Entscheidung, wo der Bauhof künftig seinen Sitz hat, soll bei einer Klausurtagung der Fraktionen mit der Verwaltung und den sich anschließenden Ausschuss- und Ratssitzungen fallen.

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„In dem Zusammenhang muss auch entschieden werden, wie der Bauhof strukturiert wird. Sollen künftig viele Arbeiten selbst übernommen oder vergeben werden“, sagt der Bürgermeister. Die von der Verwaltung favorisierte Fläche erfülle alle Voraussetzungen. Wie das Areal an der Poensgenstraße künftig genutzt wird, muss nach Angaben von Pfennings noch entschieden werden. 

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