Burg DreibornFreiherr verwaltet schwieriges Erbe

Burgherr Raitz von Frentz führte die Senioren-Union Schleiden durch die höchstgelegene Wasserburg der Eifel in Schleiden-Dreiborn.
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Schleiden-Dreiborn – Er habe seit den 80er-Jahren ein „schwieriges Erbe“ zu verwalten, berichtete einleitend Max Freiherr Raitz von Frentz, als er die Senioren-Union Schleiden durch die Burg Dreiborn führte, die zu seinem Besitz zählt. Die Burganlage – es handelt es sich um die höchstgelegene Wasserburg der Eifel in 530 Metern Höhe – erfordert laufend erheblichen Erhaltungsaufwand.
Aber es scheint, als sei es dem Eigentümer ein persönliches Anliegen, dieses schwierige Erbe im Familienbesitz zu erhalten: „Man muss sich jeden Tag bemühen, alles zu erhalten. Ich hoffe, dass die Kinder das fortsetzen werden.“ Damit bewahrt der jetzige Inhaber eine jahrhundertelange Tradition.
Die Burg wurde von 1584 bis 1982 im Besitz der Familie von Harff vererbt und fiel dann an die Familie Raitz von Frentz. Sie wurde also stets an die Erbengeneration übergeben, und der heutige Besitzer geht davon aus, dass er ebenso verfahren wird. Eine Darstellung aus dem 17. Jahrhundert, die der Hausbesitzer präsentierte, zeigt einen weitläufigen und sehr großzügig mit einem vorgelagerten Park ausgestatteten Herrensitz. Die Verbindung der Territorialherrschaft in die Region war offensichtlich eng. Die Haus- und Hofkirche der von Harffs war die Pfarrkirche in Olef, wo die Familienmitglieder auch beerdigt wurden. Da die Burg selbst seit langem nicht mehr bewohnt wird, ist sie einer der wenigen weitgehend im Originalzustand erhaltenen rheinischen Adelssitze.
Dreiborn als Drehort
Zu allen Zeiten erforderte die Erhaltung der Burganlage erheblichen Aufwand. Kriegerische Auseinandersetzungen nagten ebenso an der Bausubstanz wie die Naturgewalten. Max Raitz von Frentz zeigte ein Foto aus dem frühen 20. Jahrhundert, das einen eher verwahrlosten Zustand dokumentiert. Schwere Schäden gab es beim Ende des Zweiten Weltkriegs. Allein 99 Artillerieeinschläge trafen den Burgbereich, fast alle Dächer waren zerstört. Seither ist allerdings viel getan worden, um die Anlage zu erhalten.
Bisweilen kommen auch Zufälle zu Hilfe. So entdeckte die Filmbranche bereits vor Jahren die Burg Dreiborn als spannenden Drehort für ganz unterschiedliche Filme. Seither entstanden dort eine Menge Filme und Werbeclips. Im Zuge solcher Dreharbeiten wurde das Beamtenhaus mit neuen Fenstern, Türen und Innenausstattung ausstaffiert.
Für die Senioren-Union Schleiden war der Besuch in Dreiborn jedenfalls eine aufschlussreiche Angelegenheit. Und am Rande fanden sich auch etliche Gelegenheiten, über das zu reden, worüber Politiker am liebsten reden: Über Politik. (fa)