Werner Kaspar saß für die CDU 26 Jahre im Schleidener Stadtrat und im Kreistag Euskirchen. Außerdem war er in zahlreichen Vereinen engagiert.
Großes Herz für VereineDreiborner Urgestein Werner Kaspar beendet seine politische Arbeit

Nach 26 Jahren politischer Arbeit im Kreistag in Euskirchen und im Stadtrat Schleiden hat Werner Kaspar seine politische Arbeit beendet.
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Rund 45 Jahre lang hatte Werner Kaspar mit seiner Frau Petra die Burgschänke in Dreiborn betrieben, ehe sie die Gaststätte vor einigen Jahren verpachteten. Fast ebenso lang, seit 1979, ist Kaspar auch Mitglied der CDU und hat im Euskirchener Kreistag, im Schleidener Stadtrat und in Ausschüssen mitgearbeitet. Nach 26 Jahren hat der Dreiborner nun seine politische Arbeit beendet.
„In unserer Kneipe ist oft auch über Politik gesprochen worden“, erinnerte sich der 72-Jährige. Dem Thema habe man sich kaum entziehen können. Das sei auch ein Grund gewesen, warum er der Jungen Union und später dann der CDU beigetreten sei. Von 1999 bis 2004 war der Dreiborner Mitglied der CDU-Fraktion im Euskirchener Kreistag. Seitdem saß er für die Christdemokraten im Schleidener Stadtrat.
Darüber hinaus war Kaspar von 2008 bis 2013 Zweiter stellvertretender und seit Januar 2013 Erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Schleiden. Zudem war er Vorsitzender der CDU-Ortsunion Dreiborn/Berescheid und zweiter Vorsitzender des CDU-Stadtverbands. Seine Hauptthemen waren der Haushalt, Schulen, Verkehr und Dorfentwicklung.
Mit den Kollegen von den anderen Parteien meist gut verstanden
„Ich hatte nie große Schwierigkeiten oder Ärger in der Politik“, sagte Kaspar. Er habe sich auch meist gut mit den Kollegen von den anderen Parteien verstanden. Ohnehin seien die Diskussionen in den Sitzungen sachlicher geworden: „Früher ging es hoch her. Da gab es noch mehr persönliche Attacken“, blickt der Dreiborner zurück.
Die Stadt Schleiden und sein Ort Dreiborn hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten gut entwickelt: „Wegen der Flut sind noch einige Sachen nicht fertig, da müssen noch viele Millionen Euro verbaut werden. Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Die Stadt sei mit Bürgermeister Ingo Pfennings und dem Beigeordneten Marcel Wolter gut aufgestellt.
Gedenkgottesdienst im Aachener Dom mit Angela Merkel
Zwei Ereignisse aus seiner politischen Arbeit sind Kaspar besonders im Gedächtnis geblieben. „Ein Höhepunkt war der Gedenkgottesdienst für die Opfer der Flutkatastrophe im Aachener Dom im August 2021, an der Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilgenommen haben.“
Vor Jahren durfte Kaspar zudem einer 100-Jährigen gratulieren, die im Schleidener Schloss wohnt: „Seitdem bin ich jedes Jahr zum Geburtstag bei ihr.“ Birgit Kirfel, Edith Kirch, Gabriele Lange, Kerstin Wielspütz und Mareike Peiffer von der Stadtverwaltung hätten die Besuche bei den Jubilaren immer perfekt vorbereitet.
Auch im Vereinsleben war der 72-Jährige sehr engagiert. Er war Vorsitzender der DJK Dreiborn sowie der Ornithologischen Gesellschaft Dreiborn und aktives Mitglied des Theatervereins „De Uhsen“. Hinzu kommen inaktive Mitgliedschaften unter anderem im Spielmannszug Dreiborn, bei Concordia Dreiborn, im Jugendrotkreuz Dreiborn, in den Musikvereinen Schöneseiffen und Ettelscheid sowie bei der KG Blau-Weiß Schleiden und den Malern der Eifel.
Die Weggefährten aus dem politischen Bereich werde er schon vermissen, räumt Kaspar ein. Als Rentner sieht er sich gerne Sportberichte im Fernsehen an: „Ich bin ein großer Fan von Borussia Dortmund. Wenn die spielen, kommen zwei Freunde von mir vorbei und wir schauen gemeinsam das Spiel.“
Abschied aus der Politik – Die Serie
Sie haben teils Jahrzehnte die Geschicke des Kreises Euskirchen und die ihrer jeweiligen Stadt und Gemeinde mitbestimmt. Eine Reihe von lang gedienten Volksvertretern und Bürgermeistern zieht sich nun aus der Lokalpolitik zurück. In Gesprächen mit der Redaktion ziehen sie Bilanz und plaudern auch ein bisschen aus dem „Maschinenraum“ der Politik.

