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Noch zwei Jahre BauzeitWiederaufbau des Schulzentrums Schleiden kostet 18 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die eingerüstete Turnhalle. Im Hintergrund ist ein Kran zu sehen.

Das ganze Schulzentrum in Schleiden ist aktuell eine Baustelle. Zwei Jahre werden die Arbeiten wohl noch dauern.

Die Arbeiten im Schleidener Schulzentrum liegen aktuell im Zeitplan.  Die Eingänge in die Gebäude werden künftig mit Hochwasserschotts gesichert.

„Wir liegen gut in der Zeit. In zwei Jahren wollen wir fertig werden“, erklärte Marcel Wolter, Beigeordneter der Stadt Schleiden. Wolter spricht vom Schulzentrum in Schleiden, das mit gut 18 Millionen Euro nach dem Johannes-Sturmius-Gymnasium das zweitgrößte Wiederaufbauprojekt der Stadt Schleiden nach der Flut ist. „Zwischen 10 und 20 Prozent der Gesamtkosten wird die Stadt übernehmen müssen“, sagte der Beigeordnete bei einem Ortstermin mit Armin Fischbach, Leiter der Stabsstelle Hochbau, und Felix Stoff vom Bauamt.

Der Komplex mit Astrid-Lindgren-Schule, Grundschule und Zweifachturnhalle samt Außenanlagen war bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigt worden. Mit Übergangslösungen konnte der Betrieb in den Schulen nach den Sommerferien 2021 in den Obergeschossen aufgenommen werden. Die Räume in den Erdgeschossen und in den Kellern der Gebäude sowie die Turnhalle konnten nicht genutzt werden.

Zusätzliches Treppenhaus entsteht als zweiter Rettungsweg

Die Sanierung wird dadurch erschwert, dass die Arbeiten während des laufenden Betriebs durchgeführt werden müssen. „In Spitzenzeiten sind auf den verschiedenen Baustellen hier 40 Firmen und mehr im Einsatz“, berichtete Stoff.

In der Turnhalle steht ein großer Hubwagen, von dem aus an der Decke gearbeitet wird.

Die Sporthalle hat neue Fenster und Oberlichter erhalten. Sie soll künftig auch für schulische Veranstaltungen genutzt werden.

Marcel Wolter (v.l.), Armin Fischbach und Felix Stoff stehen hintereinander und haben vor sich Pläne liegen.

Den aktuellen Stand der Arbeiten und die Planungen stellten (v.l.) Marcel Wolter, Armin Fischbach und Felix Stoff vor.

Die Astrid-Lindgren-Schule erhält ein zusätzliches Treppenhaus als zweiten Rettungsweg. Die Räume im Keller und im Erdgeschoss werden saniert. Mit Blick auf den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, der ab 2026 in NRW schrittweise eingeführt wird, wird außerdem im Erdgeschoss ein Bereich eingerichtet, in dem die Kinder verpflegt werden können. „Aktuell laufen Elektro- und Putzarbeiten“, erklärte Stoff. In der Schule gebe es zum Glück Ausweichmöglichkeiten, wenn Klassen wegen Arbeiten umziehen müssten.

Grundschule Schleiden bekommt 900 Quadratmeter zusätzliche Fläche

Die Grundschule wird auf den Umkleiden der Sporthalle und auf der Verbindung zum Schulgebäude aufgestockt. Dort sollen Räume für die Offene Ganztagsschule, die zurzeit noch in einem Container untergebracht ist, die Über-Mittag-Verpflegung und für die Technik der Sporthalle entstehen. Die Kosten für die Aufstockung muss die Stadt übernehmen, weil es sich nicht um die Beseitigung von Flutschäden handelt. „Rund 900 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche entstehen“, so der Beigeordnete. Damit werde das Raumangebot der Schule um rund ein Drittel größer. Für Kellerräume, die früher von der Schule genutzt worden seien, würden Alternativen in den oberen Etagen geschaffen.

In den Obergeschossen sind mit Ausnahme des zweiten Treppenhauses keine größeren Maßnahmen geplant, da sie von der Flut auch nicht betroffen waren. Lediglich der Aufzug, mit dem das Gebäude barrierefrei erschlossen wird, soll verbreitert werden.

Rettungswege werden während der Arbeiten mehrfach verändert

Der Verbindungsgang zwischen den beiden Schulen wurde abgerissen. Stattdessen entstehen zwei separate Eingänge. „Die Gebäude werden farblich unterschieden. Die Astrid-Lindgren-Schule erhält einen lilafarbenen Ton, die Grundschule einen grünen“, führte Wolter aus.

Vom Hochbau her sei das Projekt das schwierigste Vorhaben für die Stadt, weil sich während der Bauphase die Rettungswege mehrfach verändern. So weit wie möglich sollen auch energetische Maßnahmen durchgeführt werden.

Auch die Außenbereiche werden neu gestaltet. Beide Schulen erhalten separate Pausenhöfe. „Es wird dann auch weniger versiegelte Flächen geben als heute“, so Fischbach.

Decke und Wände für Oberlichter und Fenster aufgebrochen

Die Sporthalle wird zu einer Multifunktionshalle umgebaut, damit dort auch schulische Veranstaltungen stattfinden können. Deshalb soll das Gebäude auch einen barrierefreien Eingang bekommen.

Um Platz für eine kleine Bühne zu schaffen, wird die Halle etwas verkleinert. Die Decke und die Wände wurden aufgebrochen, um Oberlichter und Fenster einzusetzen und Tageslicht in die Halle zu holen. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen, die unter anderem den Strom für die Deckenheizung liefern soll.

„Da wir im Bestand bauen, sind die Möglichkeiten für Hochwasserschutz begrenzt. Wir können die Gebäude nicht höher setzen, wie das etwa beim neuen Feuerwehrgerätehaus in Schleiden geplant ist“, betonte Wolter. Geplant sei aber, dass alle Eingänge in die Gebäude mit Hochwasserschotts gesichert werden.