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Hotel Friedrichs in GemündNeue Eigentümer für Traditionshaus

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Das Hotel Friedrichs hat neue Besitzer und soll im Februar kommenden Jahres nach einem Umbau als Vier-Sterne-Haus wiedereröffnet werden.

Schleiden-Gemünd – Das renommierte Hotel Friedrichs am Zusammenfluss von Urft und Olef hat einen neuen Eigentümer. Manfred Krautz, der bisherige Inhaber des gut beleumdeten Hotel-Restaurants „Zur ewigen Lampe“ in Nideggen, kaufte am 8. November das Hotel Friedrichs aus der Insolvenz heraus.

Er beabsichtigt, das Haus nach einer gründlichen Renovierung Anfang Februar mit seiner Frau Sabine Pesch wieder zu eröffnen. Damit ist der Ort Gemünd, der seit der Nationalpark-Gründung erheblichen Aufschwung erlebte, eine große Sorge losgeworden.

Eigentümer sind vom Fach

Auch im Schleidener Rathaus wurde die Entwicklung mit Erleichterung aufgenommen, am Mittwoch stellten sich Bürgermeister Udo Meister und die Tourismus-Managerin Sophia Eckerle den neuen Eigentümern vor. Damit konnten sie zugleich auch vier Neubürger Schleidens begrüßen, denn die Hoteliersfamilie mit zwei Kindern wird in die angeschlossene Wohnung einziehen. Die Tochter wurde bereits am Clara-Fey-Gymnasium angemeldet. Und Labrador „Götz“, der Familienhund, fühlt sich in der neuen Wohnung schon zu Hause.

Die neuen Eigentümer sind beide vom Fach. Der 48-jährige Krautz ist Koch, seine ein Jahr jüngere Frau ist Hotelfachfrau. Beide bringen einige Erfahrung mit, immerhin sind sie im Fach seit 1989 selbstständig. Bilder in der Internet-Präsentation ihres bisherigen Hotels zeigen ein sehr stilvoll und gemütlich eingerichtetes Landhotel, und der Service stimmte wohl auch, wie man den Wertungen entnehmen kann. Privat ist er FC-Köln-Fan und Biertrinker, seine Frau neigt eher zu einem Glas Wein: „Ich bin Genussmensch.“

Bisher hatte das Hotel Friedrichs, dessen Wurzeln bis in die Zeit der Postkutschen zurück reicht, als dort eine Station betrieben wurde, als Hotel vier Sterne.

Aber es war unübersehbar, dass eine Renovierung erforderlich war, um das Haus auf das heute von den Gästen erwartete Vier-Sterne-Niveau zurück zu bringen.

Behindertengerecht

Die Zahl der Hotelzimmer wird dabei von bisher 23 auf 21 reduziert, so dass am Ende 40 Betten angeboten werden können. Zwei Zimmer sollen komplett behindertengerecht angeboten werden. Krautz: „Wir wollen das, was das Haus nach außen verspricht, innen auch wirklich anbieten: vier Sterne. Die Umbauten erfordern allerdings einige Zeit, denn gerade auch in Sachen Brandschutz sind viele Änderungen erforderlich.

Das Restaurant soll komplett barrierefrei werden bis hin zur Behindertentoilette. Am Herd will Krautz, der selbst kochen will, frische regionale Küche für jeden Geschmack zubereiten. Den Service soll eine angestellte Fachkraft führend übernehmen, während Sabine Pesch als „guter Geist“ des Hauses jeweils da anpacken wird, wo Hilfe benötigt wird. Die neuen Eigentümer hoffen, dass sie im Restaurant insbesondere auch die Gemünder wieder für das Haus begeistern können. Sie wollen damit eine Tradition wieder aufnehmen, die rund 200 Jahre andauerte. Anfang des 20. Jahrhunderts firmierte das Hotel unter der Bezeichnung „Bergemann“, der seit dem Bau der Urftstaumauer erstmals stark aufkommende Tourismus beflügelte das Geschäft erheblich.

In den 1920er Jahren war ein W. Bungard der Inhaber des Hotels, das bald auch nach ihm benannt wurde. Beim Kriegsende wurde das Bauwerk in der historischen Ortsmitte Gemünds schwer beschädigt und mit den Ende der 1940er Jahre verfügbaren Baustoffen wieder aufgebaut. Jahrzehntelang hatte die Familie Neudenberger dann seit den 70er-Jahren das Haus mit Charme und Erfolg geführt. Nach einem Eigentümerwechsel war das Hotel zuletzt in Schieflage geraten.

Nun aber scheint klar: Das oft als „erstes Haus am Platz“ bezeichnete Hotel wird wieder eröffnet.