Premiere am 28. OktoberEhemalige Schleidener Realschüler machen nun Theater

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Eine Gruppe ehemaliger Schüler der Realschule Schleiden ist auf einer Bühne zu sehen. Dort proben sie für das Stück „Die Physikerinnen“.

Die Theater-AG der Ehemaligen der Realschule Schleiden inszeniert „Die Physikerinnen“.

Die Schulzeit ist vorbei, das Theater verbindet sie: Am 28. und 29. Oktober zeigen ehemalige Schleidener Realschüler „Die Physikerinnen“.

In die Verlängerung gehen zehn ehemalige Schüler der Realschule Schleiden. Nicht in der schulischen Laufbahn, sondern vielmehr in dem Bereich, der ihr Schulleben abseits der Hausaufgaben und Noten bestimmt hat. Die Theater-AG hatte es ihnen besonders angetan. Und so reizte es sie, die Erfahrung auch nach ihrem Abschluss zu erneuern. Sie gründeten daher die Theatergruppe „Was für ein Theater“. Am letzten Oktoberwochenende führt sie ihr erstes Stück auf: „Die Physikerinnen“.

Leiter der Theater-AG an der Realschule und damit auch des neuen Ablegers der Gruppe von früheren Schülern ist Michael Blum. Seit 2011 widmet er sich dieser Aufgabe und hat darüber auch die Schüler kennengelernt. „Schon vor Corona hatte Cindy Buchholz, die früher Co-Leiterin der Theater-AG war, die Idee, einmal Ehemalige der Realschule einzuladen, um ein Stück zu erarbeiten“, erläutert er.

Eine schwierige Recherche führte das Ensemble zusammen

Sie alle seien früher einmal Mitglied der Theater-AG der Realschule gewesen. Einige seien in der Zeit, in der sie Mitglieder der AG gewesen seien, richtig gut geworden, und da sei es schade gewesen, sie schon mit ihrem Abschluss nach der Klasse 10 gehen lassen zu müssen. „Wir sahen die Möglichkeit, auch einmal größere Stücke zu spielen. Und damit auch anspruchsvollere“, so Blum.

Die Recherche sei nicht einfach gewesen, berichtete er. Er habe nur die Telefonnummern gekannt, die die Schüler während ihrer Schulzeit gehabt hätten. „Teils habe ich die Eltern erreicht, die mir weitergeholfen haben“, sagte der Lehrer. Diejenigen, die er erreichen konnte, habe er schnell zum Mitmachen überreden können. Auch war die Auswahl eines Stückes nicht schwierig. „Ich hatte einige in petto“, so Blum.

Die Schleidener spielen das Stück „frei nach Dürrenmatt“

Eines davon war „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, das allerdings nun korrekt gegendert als „Die Physikerinnen“ zur Aufführung kommt. „Wir haben festgestellt, dass wir mehr Frauen als Männer haben, deshalb haben wir es ,Die Physikerinnen' genannt“, sagte Blum schmunzelnd. Nicht nur deshalb ist das Stück „frei nach Dürrenmatt“, denn auch der Text ist den Wünschen der Jungschauspieler angepasst worden. „Wir haben einige Rollen aufgebauscht und unseren Humor eingebaut“, erklärte er.

Die größten Physikerinnen aller Zeiten, Marie Curie, Donna Strickland und Johanna Wilhelma Möbius, leben gemeinsam in einer psychiatrischen Klinik. Doch nett ist das nicht immer, denn hier gibt es Liebschaften, Morde, Geheimnisse, Intrigen und verdeckte Identitäten. Nicht zuletzt stellt sich auch die zentrale Frage des durch die Entwicklung der Wasserstoffbombe beeinflussten Ursprungstextes, was Wissenschaft kann, darf und muss.

Nicht nur das Alter der Schauspieler birgt einen Unterschied zu früheren Zeiten. „Das Problem ist, dass alle im Berufsleben stehen und oft nicht können“, bedauerte Blum. Das sei früher einfacher gewesen, da habe für die siebte und achte Stunde Theater-AG im Stundenplan gestanden. „Heute müssen wir wesentlich spontaner sein“, sagte er.

„Ich hatte die Theater-AG gut in Erinnerung“, begründete Nadja Engel ihr Mitmachen. „Das gibt Reminiszenzen an früher“, ergänzte Florian Niebes. „Es macht Spaß, neben dem Berufsleben noch etwas Schönes zu machen“, sagte Verena Axler, die als Dr. Mathilde von Zahnd, Chefärztin der Klinik, in der das Stück spielt, auf der Bühne steht.


Premiere der „Physikerinnen“ ist am Samstag, 28. Oktober, 19 Uhr, in der Realschule Schleiden, Ruppenberg 9. Ein zweites Mal wird das Stück am Sonntag, 29. Oktober, 15.30 Uhr, ebenfalls in der Realschule aufgeführt (Eintritt frei).

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