Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Vier Jahre nach der FlutSchleidener Innenstadt ist dank neuer Brücke wieder gut erreichbar

Lesezeit 3 Minuten
Acht Personen stehen auf der Brücke hinter einem Flatterband.

Mit Vertretern der Politik und der beteiligten Firmen sowie Pfarrer Thomas Schlütter (l.) durchtrennte Ingo Pfennings (4.v.l.) das Band.

Die neue Sturmiusbrücke am Markt in Schleiden ist für den Verkehr freigegeben. Im Herbst beginnen die Arbeiten an der Straße „Am Driesch“.

Aufatmen bei Geschäftsleuten und Anwohnern: Die Zeit der Umwege und der schlechten Erreichbarkeit der Schleidener Innenstadt ist vorbei. Vier Jahre nach der massiven Beschädigung durch die Flut wurde am Dienstagnachmittag die neue Sturmiusbrücke am Markt in Schleiden nach einer reinen Bauzeit von gut einem Jahr feierlich eröffnet. Rund 2,2 Millionen Euro hat der Neubau inklusive der Wiederherstellung von zwei Stützmauern gekostet.

„Viele haben auf diesen Tag gewartet. Ich freue mich sehr, dass die Schleidener Innenstadt nun endlich auch wieder von der Straße ‚Am Alten Rathaus‘ mit dem Auto erreichbar ist“, erklärte Bürgermeister Ingo Pfennings und dankte den Geschäftsleuten, Anwohnern und Marktbeschickern für ihre Geduld während der Sperrung.

Neubau der Brücke wurde vom Stadtrat priorisiert

Nach der Flut habe der Stadtrat den Neubau der Brücke priorisiert: „Aber dadurch laufen Planungsprozesse und Ausschreibungen auch nicht unbedingt schneller.“ Im April 2024 sei mit den vorbereitenden Maßnahmen und zwei Monate später mit dem Abriss der alten Brücke begonnen worden. Im November seien dann von einem 200 Tonnen schweren Kran die vier 19 Meter langen, 2,20 Meter breiten und jeweils 20 Tonnen schweren Brückenteile eingesetzt worden.

Blick in die Straße „Am Driesch“ mit Außengastronomie.

Noch ein Provisorium: Die Arbeiten an der Straße „Am Driesch“ sollen im Herbst beginnen.

Blick auf die Steinstufen an der Olef.

In einem Bereich der künftigen Promenade wurde die Olef mit großen Sitzstufen aus Steinen erlebbar gemacht.

Seit Januar konnten Fußgänger die Brücke schon wieder nutzen. Weil sie aber als Zufahrt für den Bau der beiden Stützwände benötigt wurde, konnte das Bauwerk erst nach Fertigstellung der Arbeiten für den Autoverkehr fertiggestellt werden. Die Fahrbahn der neuen Brücke ist sechs Meter breit. Die Kappen an beiden Seiten sind jeweils 1,75 Meter breit und ermöglichen Gehwege von 1,50 Meter. Pfarrer Thomas Schlütter segnete das neue Bauwerk, ehe das obligatorische Band durchschnitten wurde.

Auch die Stützwände neben der Bücke mussten an beiden Seiten der Olef erneuert beziehungsweise saniert werden. Die Mauer an der Südseite wurde verstärkt, um den neuen Gehweg anlegen zu können. „Bei den Arbeiten wurde festgestellt, dass die Stützmauern von Wurzelwerk durchdrungen waren“, sagte Pfennings.

Straße „Am Driesch“ in Schleiden wird zu einer Promenade ausgebaut

Trotz einiger Widrigkeiten sei der Bauzeitenplan eingehalten worden. Zwar habe es Verzögerungen unter anderem wegen zwei kleinerer Hochwasser gegeben, die seien aber wieder aufgeholt worden. „Das ist wahrscheinlich das einzige Projekt im Stadtgebiet, das im geplanten Zeitraum fertiggestellt werden konnte.“ Nur einige Geländer müssten noch montiert werden. Außerdem müssen noch die Leitungen der Versorger in die Brücke eingezogen werden.

Im zweiten Bauabschnitt soll dann ab September die Straße „Am Driesch“ zu einer verkehrsberuhigten Promenade ausgebaut werden. „Wir fangen mit den Arbeiten bewusst erst im Herbst an, damit die ansässigen Restaurants den Bereich im Sommer noch für ihre Außengastronomie nutzen können“, betonte der Bürgermeister.

Mobile Hochwasserschutzwand soll die Innenstadt schützen

Im Rahmen der Maßnahme werde eine mobile Hochwasserschutzwand installiert, die höher sei als die angrenzenden Brücken und die Innenstadt vor Hochwasser schützen solle. „Die Ständer und Planken werden in der Nähe gelagert, damit sie im Notfall zügig aufgestellt werden können.“ Die Bodenhülsen dafür würden in die Straße eingebaut, damit die Promenade auch barrierefrei ist. Der Bereich dürfe künftig nicht mehr mit Autos befahren werden und werde mit Pollern abgesperrt. „Wir schaffen entlang des Ufers eine Zone ohne Fahrzeugverkehr, die den Gastronomen eine optisch ansprechende Möglichkeit der Außengastronomie bietet und zum Verweilen einlädt“, erklärte Pfennings.

Außerdem wird auf der Gegenseite parallel zur Olef ein Gehweg zur Sleidanus-Brücke angelegt und die Straßenbereiche vor der Brücke mit einer Feinschicht versehen. „Bis April nächsten Jahres sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein“, berichtete Waldemar Brost, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt bei der Stadt.

Hinsichtlich der Pflasterschäden am Markt konnte der Bürgermeister die Geschäftsleute und Anwohner beruhigen. „Das Pflaster hat durch die Flut und die Baufahrzeuge gelitten. Aktuell sieht es aber so aus, dass keine Vollsperrung des Bereichs nötig ist, sondern die Schäden durch partielles Ausbessern behoben werden können.“