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Schleidener MühlenbergDas Ende der Hauptschule

Lesezeit 3 Minuten

Noch prangt das Hauptschul-Schild am Schleidener Mühlenberg. Doch schon 2015 könnte das Gebäude von anderen Schulen im Schulzentrum genutzt werden.

Schleiden/Hellenthal – Die Schullandschaft im Südkreis gerät wieder mächtig in Bewegung. Nachdem im vergangenen Jahr die Gesamtschule Blankenheim/Nettersheim und die Sekundarschule Mechernich/Kall gegründet wurden, bedeutete dies, dass in den Kommunen die Haupt- und Realschulen auslaufen und in den neuen Schulen aufgehen. Nun wird mit der Hauptschule Schleiden eine weiterführende Schule geschlossen – wenn die Bezirksregierung ihren Segen erteilt.

Im vergangenen Jahr begann dort ein Trend, der sich laut Statistik fortsetzen wird: Mangels Schülern wurde zum Schuljahresbeginn nun zum zweiten Mal in Folge keine Eingangsklasse mehr gebildet. Die Schüler besuchen seitdem die Hellenthaler Hauptschule.

Schleidens Bürgermeister Udo Meister sagte gestern, es habe schon Gespräche mit Schulrat Joachim Hülshorst und den beiden Schulleitungen gegeben, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Es sei zweckmäßig, das Thema jetzt anzugehen. Meister: „Wir können nicht warten, bis der Letzte das Licht ausmacht. Wir lassen die Schule in diesem Jahr noch auslaufen.“ Zum kommenden Schuljahr sollen die verbleibenden Klassen nach Hellenthal umziehen.

Laut Meister wurde eine Anfrage an die Bezirksregierung gestellt, ob sie diese Lösung, die vom Schulrat unterstützt wird, mitträgt. „Die Bezirksregierung hat noch nicht darüber beschieden“, so Meister weiter. Sollte aus Köln das Okay kommen, bedarf es eines förmlichen Auflösungsbeschlusses des Schleidener Stadtrats.

Informationsaustausch geplant

Bevor alles spruchreif sei, so der Bürgermeister, werde es noch einen Informationsaustausch mit den Lehrern und den Eltern geben.

Offiziell liege noch nichts vor, sagte Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg. Aber in der Schleidener Hauptschule gebe es nur noch die Klassen 7 bis 10. Mit abnehmenden Schülerzahlen nehme auch die Zahl der zugewiesenen Lehrer ab. Westerburg: „Wenn es nur noch die Klassen 8, 9 und 10 gibt, tritt irgendwann der Tod einer Schule ein.“ Ein Prozess, der bei schwindender Schülerzahl nicht aufzuhalten sei. „Das ist nichts, was der Schulträger oder ein Rektor will“, kommentiert Westerburg: „Das ist der Ist-Zustand.“

Ist das nun positiv für Hellenthal? Da blieb Westerburg zurückhaltend. Nach einem Gespräch mit Bernd Hoß, dem kommissarischen Schulleiter der Hellenthaler Hauptschule, sei positiv zu verzeichnen, dass es in diesem Jahr über 20 Fünftklässler gebe: „Wir sind also gut dabei. Im Frühjahr sind wir noch bei 12 oder 13 Anmeldungen rumgekrebst.“

Wie es allgemein mit dem Schulsystem weitergehe, sei selbst für Experten völlig unklar, zumal ab diesem Schuljahr die Inklusion greife. So oder so sei es sinnvoll, dass die Kommunen Hellenthal, Schleiden und Kall die vor drei Jahren abgebrochenen Gespräche um die Zukunft der Schulen wieder aufnehmen, sagte Westerburg. Bei einer leerstehenden Hauptschule Schleiden, so Meister, müsse man sich Gedanken machen, inwieweit Räume von der Astrid-Lindgren- und der Grundschule, die in dem Gebäude untergebracht sind, genutzt werden könnten.