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BörseDer alte Lokschuppen in Euskirchen erfreut auch die Modelleisenbahner

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Peter Pierz steht an einer blauen Lokomotive.

Die Originale und die Modelle begeistern die Eisenbahnfreunde gleichermaßen. Seit 45 Jahren sammelt etwa Peter Pierz Modellbahnen.

Im passenden Ambiente des Lokschuppens am Euskirchener Bahnhof bot eine Modelleisenbahnbörse Gelegenheit für Fachgespräche.

Es sind fantasievolle und mitunter sogar wundersame Welten, die die Hobbybastler und Modellbauer auf ihren meist mehreren Quadratmeter großen Landschaftsnachbildungen zum Leben erwecken. Detailgetreue Abbildungen verschiedener Sehenswürdigkeiten sind ebenso häufig anzutreffen wie selbstgestaltete Abschnitte ganzer Städte oder Industrieanlagen. Auch bei den Mitgliedern des Eisenbahnclubs Euskirchen (ECE) gab es erneut Einblicke in diese liebevoll gestalteten Miniaturwelten.

Gemeinsam mit den Eisenbahnfreunden Euskirchen hatten sie zu einer Modelleisenbahnbörse eingeladen und fanden dabei in dem historischen Lokschuppen bereits zum zweiten Mal ein auf vielerlei Weise passendes Ambiente vor.

Große und kleine Eisenbahnen erfreuen die Fans in Euskirchen

„Hier reinzukommen und die riesigen Maschinen zu sehen ist jedes Mal aufs Neue sehr beeindruckend“, schwärmte Gastgeber und ECE-Vorsitzender Marcel Roels. Zusätzlich zu den handlichen Modellen, die die Aussteller zu Tausenden rund um ihre Stände verteilt aufgebaut hatten, wurden die Besucher nämlich zudem von den großen Vorbildern in der Halle willkommen geheißen. „Die Zugwagen hier sind teilweise schon über 100 Jahre alt. Einige waren noch bis vor wenigen Jahren im Einsatz“, erklärt Roels.

Im alten Lokschuppen in Euskirchen sind zahlreiche Biertische aufgebaut, auf denen Modelleisenbahnen und Zubehör angeboten werden.

Im alten Lokschuppen boten die Aussteller bei der Modellbahnbörse viele Miniaturen an.

Zwei Männer stehen an einem Tisch, auf dem zahlreiche Bücher liegen, und unterhalten sich.

Mit Rat und Tat sowie der passenden Lektüre stand Holger Linnertz von den Eisenbahnfreunden bereit.

Während auf dem kleinen Rundkurs die Miniatur der Baureihe 218 vor sich her tuckerte, thronte im Hintergrund das Original der Deutschen Bahn und beide sorgten auf ihre Weise für Staunen unter den Gästen und Ausstellern gleichermaßen.

„Seit 45 Jahren sammle ich inzwischen Modellbahnen und alles, was dazugehört. In den 1980ern und 1990ern habe ich so gut wie jedes Angebot durchforstet und mir jedes Teil besorgt, das ich in die Finger bekommen konnte“, berichtete Peter Pierz. Nun sei es langsam an der Zeit, die Sammlung wieder ein wenig zu verkleinern und die Dinge weiterzugeben, von denen er sich am leichtesten trennen könne: „Wenn man dabei noch mit interessierten Menschen ins Gespräch kommt, die dieses Hobby teilen, und gleichzeitig den ganzen Tag die großen Maschinen bewundern kann, fällt die Trennung gar nicht mehr so schwer.“

Von kompletten Zügen bis zum kleinen Ersatzteil reichte das Angebot der Aussteller, mit dem sie die Gleichgesinnten in den historischen Lokschuppen locken konnten. „Viele Teile sind heute nur noch sehr schwer zu bekommen. Manchmal muss ein älteres Modell als Teilelager herhalten, um aus zwei halbwegs funktionierenden Zügen wieder einen  bauen zu können“, erklärte Marcel Roels. Bei dem riesigen Fundus der Börse sollte sich die Hoffnung auf entsprechende Teile zur Freude vieler Besucher erfüllen.

„Vor zwei Wochen hat meine Modellbahn plötzlich den Geist aufgegeben und ich war ganz schön traurig, da ich sie von meinem Vater geerbt habe“, berichtete Daniel Zimmermann: „Darum wollte ich sie auch nicht einfach ersetzen, sondern bin froh, sie mit neuen Teilen wieder in Gang bringen zu können. Hoffentlich reicht dazu auch mein handwerkliches Geschick.“ Doch auch bei solchen Fragen standen die Eisenbahnfreunde ihren Gästen mit Rat und Tat zur Seite, um das gemeinsame Hobby auch weiterhin hochleben lassen zu können.