DigitalisierungEuskirchen-App soll Informationen über die Stadt bündeln

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Besucherinnen und Besucher gehen durch die Fußgängerzone in Euskirchen. Sie sollen künftig in einer Smartphone-App Informationen zur Stadt finden.

Die Stadt Euskirchen will in einer App Informationen für ihre Bevölkerung und Besucher bündeln. Davon soll auch der Einzelhandel profitieren.

Eine App soll künftig darüber informieren, was Euskirchen zu bieten hat, und gleichzeitig den digitalen Service verbessern.     

Eine App soll künftig Informationen bündeln, die für die Euskirchener Bevölkerung und für Besucherinnen und Besucher nützlich sind. Der Haupt- und Finanzausschuss hat die Stadtverwaltung jetzt einstimmig mit der Einführung der digitalen Plattform beauftragt.

Abrufbar übers Smartphone sollen zum Beispiel Kultur- und Gastronomieangebote sein, ebenso Einkaufsmöglichkeiten sowie Service-Leistungen der Stadt – wie ÖPNV, Parkmöglichkeiten, Müllentsorgung – und anderer Dienstleister. Die App soll auch einen einfachen Kontakt zur Stadtverwaltung ermöglichen, etwa wenn es um Terminvereinbarungen geht oder darum, Mängel zu melden.         

Euskirchen tut sich mit Städten wie Mönchengladbach und Wolfsburg zusammen

Die Stadt muss die App nicht selbst aufbauen, sie wird sich vielmehr einer Entwicklungsgemeinschaft anschließen, der mehrere Städte angehören, darunter Solingen, Wolfsburg, Oberhausen und Mönchengladbach, die die Anwendung schon bereitstellen und ständig weiterentwickeln. Das Projekt mit dem Titel „Open SmartCity App“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung gefördert.   

In Euskirchen werden sich die Kosten für die Einrichtung sowie die Konfiguration des Servers und der App nach dem jetzigen Stand auf 37.000 Euro belaufen. Hinzu kommen jährlich 32.400 Euro für Betrieb, Wartung und Pflege des Servers und der App. Die Mitgliedschaft in der Entwicklungspartnerschaft schlägt mit 1190 Euro per anno zu Buche.

Die Apps der Stadt Euskirchen und der SVE sollen kompatibel sein

Die Euskirchen-App kann individuell gestaltet werden, nach den Vorstellungen der Stadt. Sie soll nach Angaben von Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) auch mit der geplanten App der Stadtverkehrsgesellschaft SVE kompatibel sein.

Eine Bündelung möglichst vieler Inhalte sei sinnvoll, erklärte Abteilungsleiterin Silke Winter, „um die Nutzung der App für viele Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu machen“. Durch eine hohe Reichweite wiederum könne man den örtlichen Einzelhandel stärken. Winter warnte aber auch vor einer Überfrachtung.

Höllmann: Stadt und Zeus müssen bei Händlern Überzeugungsarbeit leisten

Apropos Handel: Eine Shop-Funktion ist nicht vorgesehen, möglicherweise jedoch Verlinkungen zu den Online-Auftritten von Betrieben. „Das System lebt davon, dass alle Handeltreibenden mitmachen“, sagte SPD-Fraktionschef Michael Höllmann. Um dies zu erreichen, müsse die Stadt in Kooperation mit dem Stadtmarketing-Verein Zeus noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

Der SPD schwebt für die App auch ein gemeinsamer Lieferdienst der Einzelhandelsbetriebe vor, mit Fahrradkurieren, Lastenrädern und E-Fahrzeugen. Höllmann regte zudem an, die Handelsplattform zu einer Unternehmensplattform auszuweiten, auf der auch andere Gewerbebetriebe vertreten sind.

Voussem: Handel und Dienstleister müssen mit der Stadt kooperieren

CDU-Sprecher Klaus Voussem sagte, mit der Einführung der App gehe ein lang gehegter Wunsch der Fraktionen in Erfüllung. Den ersten Antrag habe vor Jahren die FDP gestellt, dann habe sich lange nichts getan. Voussem betonte auch, dass die Stadt auf die Mitarbeit ihrer Partner aus Handel und Dienstleistung angewiesen sei, um die App stets auf dem aktuellen Stand zu halten.  

Mehrere Fraktionen stellten kritische Fragen, etwa zum Personalaufwand, den die Verwaltung leisten muss. Dazu sagte Winter: „Fünf bis sechs Leute werden damit beschäftigt sein, aber nicht permanent.“    

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