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Hype auf Social MediaFeuerwehren aus Euskirchen sind bei Baumpflanz-Challenge gefordert

3 min
Das Bild zeigt ein Fahrzeug der Euskirchener Feuerwehr im Einsatz.

Die Feuerwehren sind nur im Einsatz, um Leben zu retten, sondern engagieren sich aktuell auch für den Naturschutz.

Feuerwehren pflanzen Bäume, statt nur zu löschen – die Baumpflanz-Challenge verbindet Klimaschutz, Kameradschaft und Kreativität.

Kettenbriefe und virale Herausforderungen sind kein neues Phänomen in den Sozialen Netzwerken. Doch eine Aktion, die derzeit unter Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet die Runde macht, verbindet Spaß, Umweltbewusstsein und Gemeinschaft auf besonders kreative Weise: die „Baumpflanz-Challenge“.

Dabei werden Feuerwehren von anderen Einheiten nominiert, innerhalb einer festgelegten Frist – meist 48 Stunden bis sieben Tage – einen Baum zu pflanzen. Tun sie das nicht, droht im „schlimmsten Fall“ ein gemeinsamer Grillabend – ausgerichtet für die nominierende Feuerwehr. In der Praxis kommt es jedoch fast nie so weit: Fast alle Teams machen begeistert mit, dokumentieren ihre Pflanzaktion in einem kurzen, meist kreativ gestalteten Video und nominieren weitere Kameradinnen und Kameraden.

Feuerwehren aus dem Euskirchener Stadtgebiet sind nominiert

Die Aktion hat mittlerweile auch das Stadtgebiet Euskirchen erreicht – unter anderem durch eine enge Verbindung zur Freiwilligen Feuerwehr Essen. Die Essener Wehr war nach der Flutkatastrophe in der Region im Einsatz und hat nun, aus dieser gewachsenen Freundschaft heraus, die Löschgruppe Großbüllesheim nominiert. Diese wiederum gab den Staffelstab an Flamersheim weiter.

Marcus Floß, Pressesprecher der Feuerwehr Euskirchen und Mitglied der Löschgruppe Flamersheim, sagt: „Bei uns in Flamersheim ist die Kinderfeuerwehr Euskirchen beheimatet. Deshalb haben wir die Pflanzaktion mit einem kleinen Fest für die Kinder verbunden. Es gab Würstchen vom Grill, ein leckeres Eis – und jede Menge Spaß für die Kleinen. Es war uns wichtig zu zeigen, dass Feuerwehr mehr ist als Löschen, Bergen und Retten.“

Challenge verbreitet sich wie ein Flächenbrand

Auch Löschgruppen aus dem benachbarten Rhein-Sieg-Kreis – etwa aus Queckenberg und Oberdrees – wurden bereits nominiert. So verbreitet sich die Challenge weiter – fast wie ein freundlicher Flächenbrand, wie Feuerwehrmann Floß schmunzelnd sagt. In Anspielung auf die bekannte „Ice Bucket Challenge“, bei der man sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf goss, sagt Floß: „Da ist so eine Aktion wie ein Baum zu pflanzen natürlich deutlich sinnvoller – und es ist ein schöner gemeinschaftlicher Moment. Man macht einfach mal mit, der Aufwand ist gering, und alle haben etwas davon.“ In Flamersheim hat der Baum hinter dem Feuerwehrgerätehaus seinen Platz gefunden.

Dass die Aktion nicht zentral organisiert ist, sondern sich über soziale Netzwerke verbreitet, macht ihren besonderen Charme aus. Ob 100, 1000 oder 10.000 Bäume mittlerweile gepflanzt wurden, lässt sich nicht genau sagen. Doch der Impact ist sichtbar – in Form junger Bäume, gemeinsamer Erlebnisse und der stärkeren Verbindung innerhalb und zwischen den Feuerwehren.

Was bei vielen Feuerwehren mit einem Augenzwinkern beginnt, trägt am Ende zur nachhaltigen Verbesserung der Umwelt bei – und stärkt zugleich das Gemeinschaftsgefühl. Ob Klimaschutz, Nachwuchsförderung oder einfach eine gute Portion Kameradschaft: Die Baumpflanz-Challenge zeigt, dass Feuerwehr weit mehr ist als Einsatzfahrten mit Blaulicht.