Auch im Stadtwald in Euskirchen sind neue Sportgeräte aufgestellt worden. In Flamersheim gibt es zudem nun einen Pumptrack - noch inoffiziell.
Trend PickleballDie Erftaue in Euskirchen ist um eine Attraktion reicher

Eröffneten den Pickleball-Court in der Erftaue: Bürgermeister Sacha Reichelt (l.) und KSB-Geschäftsführer Markus Strauch.
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Es beginnt mit einem typischen Geräusch: einem kurzen, harten „Klack“, das vom Aufprall eines gelochten Plastikballs auf einen Schläger stammt. Dann ein Schritt nach vorn, ein Rückschlag, wieder ein „Klack“. Willkommen beim Pickleball. Willkommen auf dem dazugehörigen Feld in der Euskirchener Erftaue, auf dem Bürgermeister Sacha Reichelt den Geschäftsführer des Kreissportbunds, Markus Strauch, zum sportlichen Duell herausgefordert hat.
Das Feld, auf dem beide stehen, hat die Größe eines Badminton-Doppelfelds. Die Schläger ähneln etwas zu groß geratenen Tischtennisschlägern, die aber dann doch keine Tennisschläger werden durften. Dafür erinnern Netz und Regeln an Tennis. Der gelochte Plastikball gleicht optisch ebenfalls dem vom Tennis, ist aber eben aus Plastik und durch die Löcher deutlich langsamer. Gezählt wird hingegen wie beim Tischtennis bis elf – punkten kann aber nur derjenige, der den Aufschlag hat.
Pickleballfeld in der Erftaue kostet knapp 46.000 Euro
Knapp 46.000 Euro hat die Stadt Euskirchen in das Pickleballfeld im ehemaligen Freibad investiert – nach Angaben von Simon Gammersbach, Sachgebietsleiter Grünflächen und Forsten. Es könnte gut angelegtes Geld sein. „Der Sport ist in den USA der Megatrend, und auch hier spielen es immer mehr Menschen“, sagt Bürgermeister Reichelt. Das Spiel sei unheimlich barrierearm, weil es praktisch von jedem gespielt werden könne – vom Kind bis zum Senior.
„Pickleball hat weder die komplizierten Regeln des Tennis, noch das Tempo von Squash oder die Frustrationstiefe, die manche bei Tischtennis erleben. Stattdessen entsteht auf wenigen Quadratmetern ein Spiel, das sofort funktioniert, wenig kostet, körperlich fordernd, aber selten überfordernd ist“, so der Verwaltungschef.
Spiel hat seine Wurzeln in den USA
Dass Pickleball seine Wurzeln in den 1960er-Jahren hat, merkt man dem Spiel kaum an. Es wirkt jung, zugänglich, schnell, aber auch nicht zu schnell – und es bringt Menschen zusammen. Beim Pickleball wird mit einem Unterhandaufschlag gespielt, und es gibt eine sogenannte Kitchen Zone. Die befindet sich zwischen Netz und T-Linie. Dort darf sich ein Spieler zwar aufhalten – will man dort aber einen Ball spielen, muss dieser zuvor aufgetitscht sein.
Volley in der Kitchen Zone? Vergiss es. All das mache das Spiel auch für Menschen attraktiv, die nicht auf Sprint oder Power setzen wollen, sondern auf Technik, Spielwitz und Timing, so Reichelt. Der unterliegt im Duell mit Strauch übrigens knapp in zwei Sätzen – das Ganze allerdings in der prallen Mittagssonne bei mehr als 33 Grad im Schatten.

In der Sportbox in der Erftaue sind auch Medizinbälle.
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Das entsprechende Equipment für eine Partie Pickleball muss man übrigens nicht mit in die Erftaue bringen. Schläger und Bälle gibt es in der Sportbox, die in unmittelbarer Nähe des Felds zu finden ist. Dort sind auch die Regeln für das Spiel zu finden. „Sie können aber auch angepasst werden. Ob nun ein Satz bis 11 oder 21 geht, ist im Zweifel auch egal. Es geht vor allem um den Spaß“, so der Bürgermeister.
Das Pickleballfeld ist nicht das einzige Sportelement, das die Stadt Euskirchen in den vergangenen Monaten aufgebaut hat. So können nun auch die Hindernisse genutzt werden, die an die Hindernisse bei der TV-Sendung „Ninja Warriors“ erinnern. Auch eine neue Klimmzugstange und ein Trainingsgerät für die Sprungkraft hat die Stadt Euskirchen installiert.
Im Stadtwald hat die Stadt zahlreiche Geräte saniert und neu installiert
In Euskirchen kann längst nicht nur im Bereich des ehemaligen Freibads Sport gemacht werden. An der Georgstraße ist jüngst der neue Bereich für Skater offiziell eröffnet worden. Und auch im Stadtwald hat sich einiges getan.
Mithilfe von Fördermitteln ist die Trimm-dich-Strecke saniert worden. 28.600 Euro hat das nach Angaben von Gammersbach gekostet. Der Eigenanteil der Stadt lag laut Sachgebietsleiter bei zehn Prozent. Dafür ist aber nicht nur die eigentliche Laufstrecke auf Vordermann gebracht worden, sondern auch die Stationen. Fünf Trainingsgeräte seien erneuert worden. Zudem seien sechs komplett neue Trainingsstationen installiert worden.
Bei denen werde, so Gammersbach, mehr Wert auf den Trend des Crossfits gelegt. So gebe es nun Battleropes. Das sind Taue, die mit Muskelkraft in Bewegung gebracht werden müssen. „Die Art der Geräte hat sich im Laufe der Jahre geändert. Sie sind anders als in den 1970er-Jahren“, sagt Euskirchens Bürgermeister Reichelt.
Disc-Golf und Sportbox in der Erftaue
Die benötigte Ausrüstung für eine Partie Pickleball gibt es in der Sportbox des Kreissportbundes (KSB). Darin sind aber nicht nur Schläger und Bälle für die Trendsportart, sondern auch weitere Fitnessgeräte, Bälle und sogar Discs. Mit den Frisbees kann in der Erftaue eine Partie Disc-Golf gespielt werden. 18 Disc-Golf-Körbe stehen zwischen der Kölner Straße und dem Eifelring.
Der Parcours führt einmal durch die Erftaue bis zum Veybachpark. Wer alle 18 Körbe spielen möchte, sollte mindestens zweieinhalb Stunden einkalkulieren. Auf der Internetseite der Stadt Euskirchen kann sich auch eine Scoreboardkarte heruntergeladen werden, die dann digital ausgefüllt werden kann.
Wie Markus Strauch, Geschäftsführer des KSB, berichtet, sind in der jüngeren Vergangenheit vereinzelt Sportgeräte aus der Sportbox abhandengekommen. Um allen Nutzern ein komplettes Sportangebot bieten zu können, wünscht sich Strauch etwas mehr Umsicht. Genutzt werden kann die Sportbox nach dem Herunterladen der entsprechenden App.
Pumptrack in Flamersheim wird bereits genutzt
Offiziell eröffnet ist der Pumptrack in Flamersheim noch nicht. Genutzt wird er von Jugendlichen und Erwachsenen aber bereits regelmäßig. Die Hügel, Rampen und Sprünge laden in den Ferien auch zu einem Abenteuer ein. Angelegt worden ist die Anlage hinter dem Feuerwehrgerätehaus an der Taubenstraße.