Neues Konzept für KultkneipeDas Maat Stüffje in Euskirchen wird zur Schreckenskammer

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Das Bild zeigt Jörg Peter hinter der Theke, der gerade ein Pittermännchen anzapft.

Jörg Peter eröffnet das Maat Stüffje neu. Er macht aus der Kultkneipe eine Shreckenskammer, den so lautet der Spitzname des Wirts und es wird exklusiv Schreckenskammer-Kölsch geben.

Die Gaststätte am Alten Markt in Euskirchen eröffnet am Freitag mit neuem Konzept. Gezapft wird dann das In-Kölsch Schreckenskammer.

Vorfreude – so lässt sich der Gefühlszustand von Jörg Peter wohl am besten beschreiben. Vorfreude auf ein Herzensprojekt. Vorfreude auf die Neueröffnung des Maat Stüffje am Alten Markt in Euskirchen. Am Freitag um 15 Uhr soll das erste Kölsch aus dem Zapfhahn fließen. Laut Jörg Peter ist es aber nicht irgendein Kölsch.

„Wir haben einen Exklusivausschank von Schreckenkammer-Kölsch. Und dass das Kölsch direkt aus dem Fass an der Theke kommt, ist ebenfalls exklusiv. Oft kommt das Kölsch ja aus Fässern im Kellern und wird mit Kohlensäure angereichert“, so der Maat-Stüffje-Chef.

Maat Stüffje: Den Koch fand der Chef an der Theke

Vieles deutet wenige Tage vor der Eröffnung bereits auf das neue Konzept hin. Die Bierkränze, Bierdeckel und Gläser sind schon da – teilweise schon gespült und einsortiert. Zwischen all den neuen Utensilien liegt auch die neue Speisen- und Getränkekarte. „Wir wollen eine traditionelle deutsche Küche anbieten. Das fehlt in Euskirchen derzeit einfach“, erklärt Wirt Peter.

Das Team für die neue Ära des Maat Stüffje am Alten Markt habe er komplett. Dazu gehört auch Peter Gabler. Der Mannheimer ist Koch und wird Küchenchef der Schreckenskammer. Einen Koch in Zeiten des Fachkräftemangels zu finden, sei nicht so einfach, sagt Jörg Peter. In seinem Fall habe ihm der Zufall in die Karten gespielt. Gabler, der Vater eines Freundes, habe in der Kneipe „Zum Annaturm“ eines Abends an der Theke gestanden. Jörg Peter, der auch diese Location betreibt, wusste aber zunächst überhaupt nicht, dass er Koch ist.

Ich freue mich auf die Herausforderung.
Peter Gabler, Koch im Maat Stüffje

Am Ende des Abends war alles in trockenen Tüchern, und Gabler wohnt nun schon seit Oktober in Euskirchen. „Ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt er. Es werde alles frisch zubereitet. „Und ein Schnitzel kommt bei mir nicht in die Fritteuse, sondern wird in der Pfanne zubereitet“, so der Koch.

Der Gastraum wird leicht umgestaltet. Ein Stehtisch an einem anderen Ort hier, eine Tafel auf alten Fässern dort. Und einen großen Kühlschrank für Pittermännchen wird es auch geben. Den Charme des Maat Stüffje will Jörg Peter aber nicht verändern. Deshalb werden beispielsweise die alten Fotografien von Euskirchen an den Wänden hängen bleiben. „Wir wollen und können das Rad nicht neu erfinden“, sagt der Euskirchener. Dennoch habe er sich viele Gedanken um das neue Konzept gemacht. So sei er unter anderem in Heinsberg gewesen. Oder auch in Holland.

Maat Stüffje in Euskirchen: In der Außengastro gibt es nur 0,3er Kölsch

„In Sachen Gastro können wir dort sehr viel lernen, beispielsweise bei der Außengastronomie“, so Jörg Peter. Die soll es auch wieder im Maat Stüffje geben. „Ich hoffe, der Frühling kommt nun endlich richtig in Euskirchen an“, sagt der Maat-Stüffje-Chef.

Während es in der Gaststätte Kölsch in 0,2-Liter-Stangen gibt, wird es auf dem Alten Markt in 0,3-Liter-Gläsern serviert. „Draußen nur Kännchen“, sagt der Wirt und lacht. Öffnen will er das Maat Stüffje an allen Tagen. Geplant sei, von Dienstag bis Sonntag um 11 Uhr zu öffnen. Und montags am Nachmittag, damit vormittags noch ein wenig klar Schiff gemacht werden könne. Noch mal zurück zur Speisenkarte.

Wer sich die genau anschaut, findet einen kleinen Schreibfehler im Wort Schreckenskammer. Dort fehlt das „c“. Das ist aber ein bewusster Fehler. Der Grund: Wegen seines Aussehens hat Jörg Peter den Spitznamen „Shrek“ verpasst bekommen. Die Zeichentrickfigur eroberte 2001 die Kinoleinwände. „Dass ich 23 Jahre später mal eine Shreckenskammer eröffne, hätte ich damals aber nicht gedacht“, so Jörg Peter.

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