Euskirchener AusstellungOlga Müller lässt in ihren Bildern Natur und Frauen verschmelzen

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Galerist Rüdiger Axel Westphal steht vor einem Gemälde von Olga Müller, das eine Salsa-Tänzerin zeigt, deren rotes Kleid in ein Meer aus roten Blüten übergeht.

Galerist Rüdiger Axel Westphal präsentiert Werke der Künstlerin Olga Müller mit besonderem Blick auf die Schönheit der Natur.

Die Galerie des Förderkreises zeitgenössischer Kunst im Kreis Euskirchen zeigt bis Januar die Bilder der aus Russland stammenden Künstlerin.

Die Schönheit der Natur lässt sich das gesamte Jahr über bewundern. Während im Frühling die ersten Frühblüher zaghaft ihre Blüten gen Himmel recken und im Sommer zu beeindruckend bunter Pracht heranwachsen, zeigt sich auch aktuell im Herbst der Laubwald in seinen schönsten Farben. Selbst in der kalten Jahreszeit finden sich immer wieder hartnäckige Arten, die den härteren Wetterbedingungen trotzen und als bunte Farbtupfer Leben versprühen.

Mit dieser Schönheit hat sich auch die Künstlerin Olga Müller in zahlreichen ihrer Werke befasst. Unter dem Titel „Frauen-Blumen“ verbindet sie die zarten Formen von Blumen mit der Anmut des menschlichen Körpers und lässt sie zu einer Einheit verschmelzen. Die Ergebnisse dieser Arbeit können aktuell in der Galerie des Förderkreises zeitgenössischer Kunst im Kreis Euskirchen (FzKKE) besichtigt werden.

Olga Müller wurde in Russland geboren

Wie Galerist Rüdiger Axel Westphal berichtet, hat die in Sarapul, einer Stadt in der russischen Region Udmurtien, geborene Malerin schon als Kind einen ganz besonderen Blick auf die Natur gehabt. Diese Verbindung sei auch durch die Tätigkeit ihres Großvaters als udmurtischer Schamane entstanden und mit den Jahren noch gewachsen. Bei Spaziergängen im Wald sei es keine Seltenheit, dass Olga Müller Bäume und Blumen als Lebewesen wahrnehme, mit denen sie auch auf verbale Art Kontakt aufnehmen könne.

„Der Mensch steht für die Künstlerin nicht über der Natur, sondern ist selbst ein Teil von ihr“, so Westphal. „So erkennt man die Einzelheiten in ihren Bildern zwar wieder, dennoch erhalten sie durch die Vermischung auch immer Eindrücke einer Fantasiewelt.“ Aus der Blüte einer roten Blume erwächst in den Werken von Olga Müller beispielsweise eine Salsa-Tänzerin, deren ebenfalls in roter Farbe strahlendes Kleid eng mit der Blüte verbunden ist.

Und selbst tief in die Erde reichende Wurzeln stellt sie als weibliche Körper dar, die das Leben der Pflanzen widerspiegeln. „Diese zwei Welten verbinden sich in ihren Ölgemälden zu einer einzigen, deren Grenzen kaum noch wahrnehmbar sind“, beschreibt Westphal Müllers Kunst.

Die Ausstellung „Frauen-Blumen“ kann aktuell in den Räumlichkeiten des FzKKE, Kölner Straße 26 in Euskirchen, besichtigt werden. Bis zum 4. Januar 2024 ist die Galerie nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 0 22 51/55 10 0 für Besucher geöffnet.

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