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Anklage: versuchter MordEuskirchener soll Frau tödlichen Drogencocktail gegeben haben

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Das Bild zeigt die Fassade des Gerichtsgebäudes.

Am Landgericht Bonn muss sich demnächst ein 38 Jahre alter Euskirchener verantworten.

Ein Mann aus Euskirchen soll einer Frau eine Drogenmischung verabreicht haben, an deren Folgen sie starb. Ein weiterer Vorwurf: Vergewaltigung.

Ein 38 Jahre alter Mann aus Euskirchen muss sich vom 3. Juni an vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord durch Unterlassen vor, und zwar in Tateinheit mit Vergewaltigung Widerstandsunfähiger und unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln mit Todesfolge.

Nach Darstellung des Gerichts hatte der Mann am 9. November 2024 eine gute Freundin bei sich zu Besuch. Im Laufe des Vormittags starb die 42-Jährige an den Folgen einer Mischintoxikation mit MDMA/MDA (Ecstasy), Amphetamin, Kokain und Ketamin.

Durch den Drogenkonsum soll die Frau das Bewusstsein verloren haben

Den Drogencocktail soll ihr der Gastgeber verabreicht haben, wie Gerichtssprecherin Gerlind Keller unter Berufung auf die Anklageschrift mitteilte. Durch den Konsum der Betäubungsmittel habe die Frau „mehr und mehr die Kontrolle über ihren Körper und irgendwann auch das Bewusstsein verloren“.

Diesen Zustand soll der Mann zum mehrfachen Geschlechtsverkehr und zum sexuellen Missbrauch seines Opfers ausgenutzt haben. Dabei sei klar ersichtlich gewesen, dass die Frau „keinen Willen zum Sexualverkehr bilden und äußern konnte“. Irgendwann, so Keller weiter, soll der Euskirchener festgestellt haben, dass sich die 42-Jährige in einem akut lebensgefährdenden Zustand befunden habe.

Rettungsdienst begann sofort mit Reanimierung – vergeblich

Dennoch soll er zunächst nicht von ihr abgelassen haben, ehe er sich und die Frau schließlich angekleidet, das Zimmer aufgeräumt und den Rettungsdienst gerufen habe. Der Rettungsdienst, so Keller, begann sofort mit Reanimierungsmaßnahmen. Doch etwa 90 Minuten später sei die Frau infolge der Drogenvergiftung gestorben.

In dem Prozess, für den sieben Verhandlungstage angesetzt sind, wird der 38-Jährige zudem wegen weiterer Vorwürfe angeklagt. Er soll   von Februar 2023 bis November 2024 bei 78 Gelegenheiten kinderpornografische Videos sowie mindestens 83 kinderpornografische und fünf jugendpornografische Bilder konsumiert haben. Alle diese Aufnahmen sollen schweren sexuellen Missbrauch zeigen.