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Krankenhaus-SeelsorgePfarrerin zieht es von Euskirchen zurück in die Heimat

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Der Mann und die vier Frauen stehen in einer Reihe am Eingang der Cafeteria, in der sich weitere Gäste versammelt haben.

Viele lobende Worte gab es im Abschiedsgottesdienst für Sabine Hekmat (M.), hier mit dem Bonner Superintendenten Dietmar Pistorius (v.l.), Stiftungsgeschäftsführerin Maren Thäter, der hiesigen Superintendentin Claudia Müller-Bück und der katholischen Krankenhaus-Seelsorgerin Marietheres Lehmann-Dronke.

Das Marien-Hospital verabschiedete Pfarrerin Sabine Hekmat. Sie hatte 14 Jahre als Krankenhaus-Seelsorgerin in Euskirchen gearbeitet. 

Seit 2011 war Sabine Hekmat evangelische Krankenhaus-Seelsorgerin am Marien-Hospital Euskirchen, nun zieht es sie zurück in ihre Heimat. Die 63-Jährige wird im Januar Gemeindepfarrerin in der Kirchengemeinde Härtsfeld-Süd im Dekanat Heidenheim/Brenz (Baden-Württemberg). An ihrer bisherigen Wirkungsstätte wurde sie jetzt entpflichtet. Diese Aufgabe übernahm die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Claudia Müller-Bück.

Die Entpflichtung war Teil eines Gottesdienstes in der gut gefüllten Krankenhauskapelle. Zu Beginn hatte die Geschäftsführerin der Stiftung Marien-Hospital, Dr. Maren Thäter, das Wirken Hekmats gewürdigt. Mit ihrer Art, ihrem Glauben, ihrer Seelsorge und ihrem Engagement habe die Pfarrerin das Leben in der Stiftung 14 Jahre lang mitgeprägt, sagte Thäter und dankte ihr für die Liebe, die Kraft und die Professionalität, mit der sie Patientinnen und Patienten Trost und Hoffnung gespendet habe.

Mein Anliegen war es, mit den Patientinnen und Patienten nach der Hoffnung zu suchen, und wenn es nur ein kleiner Funke war.
Sabine Hekmat

Dieses Thema griff Sabine Hekmat in ihrer Abschiedspredigt auf. Dabei bezog sie sich auf die vorangegangene Schriftlesung aus dem Lukas-Evangelium, in der es um Jesu Begegnung mit dem Hauptmann von Kafarnaum ging, und eben auch um Krankheit und Hoffnung.

Hekmat schlug den Bogen zu ihrer Arbeit im Krankenhaus: „Mein Anliegen war es, mit den Patientinnen und Patienten nach der Hoffnung zu suchen, und wenn es nur ein kleiner Funke war.“ Sie sei sehr dankbar für die Momente, in denen Erkrankte ihr, der Seelsorgerin, ihr Vertrauen geschenkt hätten, dankbar zudem für gemeinsame Schritte auf dem Weg zur Genesung.

Während der Amtszeit in Euskirchen entstand ein großes Netzwerk

In ihrem Rückblick verwies die Pfarrerin auch auf das Netzwerk, das in ihrer Amtszeit entstanden sei – mit Partnern wie der katholischen Krankenhaus-Seelsorge, den Kirchengemeinden, Diakonie, Caritas, Selbsthilfegruppen und kommunalen Einrichtungen.

Superintendentin Müller-Bück resümierte, dass Hekmat auf „14 Jahre voller Begegnungen mit ganz verschiedenen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen“ zurückblicke. „Und du warst an ihrer Seite“, sagte sie, an die Seelsorgerin gewandt.

Hekmat habe ein Zusatzstudium in Medizin-Ethik absolviert und sich neuen Themen zugewendet wie der Prävention gegen sexualisierte Gewalt, fügte Müller-Bück hinzu. Sie sei „nicht laut oder aufdringlich, sondern leise und behutsam“ gewesen. Viele Patienten und Patientinnen und viele Mitarbeitende im Krankenhaus hätten gespürt: „Da ist jemand, der nicht nur da ist, sondern mitgeht in das hinein, was Ängste und Sorgen bereitet, aber auch, was Hoffnung macht.“

Nicht zuletzt erwähnte Müller-Bück, wie geschätzt Sabine Hekmat auch im Pfarrkonvent und in der Kreissynode gewesen sei – freundlich, kollegial, achtsam und mit großer Menschenkenntnis. „Wir werden deine Stimme, deine Haltung und deinen guten Geist vermissen“, schloss die Superintendentin ihre Würdigung, bevor Geschäftsführerin Maren Thäter die Festgemeinde zu einem Empfang in der Cafeteria des Marien-Hospitals einlud.