So selbstverständlich wie das Amen in der Kirche war für die Eheleute Angelika und Heinz Dieter Bolz auch eine von Weiberdonnerstag bis Aschermittwoch andauernde Karnevalsparty. Gelegenheiten zum Feiern hat das Paar schon in der Jugendzeit nur selten ausgelassen, und so ist es für beide rückblickend kein Wunder, dass auch ihre erste Begegnung auf einer Tanzparty stattfand.

„Wir haben beide in Köln gelebt und auch dieselben Diskotheken besucht“, erinnerte sich der heute 71-Jährige. Am Abend ihres ersten Aufeinandertreffens sei ihm Angelika, die damals noch ihren Mädchennamen Schirk trug, zunächst zwar nicht in außergewöhnlichem Maße aufgefallen, dies sollte sich jedoch schon sehr bald ändern. „Kurz darauf musste ich einige Zeit ins Krankenhaus, und sie hat mich jeden Tag besucht. Das hat mir wirklich sehr viel bedeutet.“

Sogar so viel, dass sich beide seitdem nicht mehr aus den Augen verloren und ihre freie Zeit fast ausschließlich gemeinsam verbrachten. „Sie hat sich ganz liebevoll um mich gekümmert, und das tut sie auch heute noch“, berichtete Heinz Dieter Bolz lächelnd. 1974 zogen sie schließlich in eine erste gemeinsame Wohnung in Köln, und nur ein Jahr später läuteten für das Paar die Hochzeitsglocken.

Mit dem Karneval in Euskirchen haderten die Kölner eine Zeit lang

„Heinz Dieter hat direkt bei seinem ersten Besuch, bei dem auch meine Eltern und Großeltern anwesend waren, einen guten Eindruck hinterlassen“, berichtete Angelika Bolz und fügte lachend hinzu: „Seitdem stand eigentlich schon fest, dass wir die Zukunft gemeinsam verbringen würden.“ Eine Vorahnung, die sich bis heute als zutreffend herausstellen sollte, denn am Wochenende feierten die Eheleute ihre goldene Hochzeit.

Fest in der Domstadt verwurzelt, fassten die Jubilare nach der Geburt ihres zweiten Kindes im Jahr 1985 dennoch den Entschluss, für den Nachwuchs von der Großstadt aufs Land umzusiedeln. Über Umwege fanden sie schließlich in Kuchenheim ein neues Zuhause, in dem sie sich nach kurzer Eingewöhnungsphase bis heute wohlfühlen.

„Der erste Karneval hier war für uns aber schon ein kleiner Kulturschock“, berichtete der Jubilar lachend. „Hier wird zwar auch gefeiert, aber in Köln ist eine Woche lang durchgehend Party, und das haben wir zunächst schon vermisst.“

Spätestens, als sie ihre damaligen Berufe als Chemie-Kraftwerker und medizinische Fachangestellte an den Nagel gehängt und in der Kreisstadt einen kleinen Feinkostladen eröffnet hatten, seien sie in ihrer neuen Heimat angekommen. „Das war eine richtig schöne Zeit, die sich nach Corona und der Flut für uns leider nicht fortführen ließ. Wir denken aber immer noch gerne daran zurück“, so die 70-jährige Jubilarin.

Regelmäßig geht es in den Schwarzwald und an die Ostsee

Neben der Arbeit und der Erziehung ihrer beiden Kinder zog es das Paar auch immer wieder in die Ferne. Regelmäßige Ausflüge an die Ostsee oder in den Schwarzwald gehörten immer zur festen Jahresplanung, und auch jetzt fiebern sie ihrer nächsten Kreuzfahrt entgegen.

„Lange Reisen waren für uns die letzten Jahre nicht möglich, da wir meine Eltern gepflegt haben“, so die Jubilarin: „Jetzt, wo beide gut in einem Heim in der Nähe untergekommen sind, können wir auch wieder etwas mehr für unsere eigene Erholung tun.“

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Von

Cedric Arndt

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Diese Pläne ließen sich zur Feier ihrer goldenen Hochzeit zwar noch nicht in die Tat umsetzen, dennoch genossen sie ein unterhaltsames Wochenende an der Seite ihrer Liebsten. „Wir haben für uns, unsere Kinder und deren Anhang Musicalkarten besorgt“, erklärte Heinz Dieter Bolz: „Wir selbst haben das Stück ‚Moulin Rouge‘ schon gesehen, waren aber so begeistert, dass wir unsere Kinder auch daran teilhaben lassen wollten. Und dieser Besuch hat sich für uns alle voll ausgezahlt.“