Platz wird knappLommersumer nimmt beschlagnahmte Papageien auf

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Ein Amazonenpapagei.

  • Der Lommersumer Angestellte Franz-Josef Diefenthal hat ein außergewöhnliches Hobby: Papageien.
  • Er hat sich darauf spezialisiert seltene Vögel zu züchten und nimmt außerdem beschlagnahmte Papageien bei sich auf.
  • Aber langsam wird der Platz in den Volieren auf seinem Anwesen in Lommersum knapp.

Weilerswist-Lommersum – Er hat ein sehr schönes Hobby: Der Lommersumer Angestellte Franz-Josef Diefenthal hat sich darauf spezialisiert, seltene Vögel zu züchten und Behörden dabei zu unterstützen, beschlagnahmte seltene Papageienvögel in den geräumigen Volieren in seinem Anwesen mitten in Lommersum unterzubringen. Doch langsam wird der Platz knapp.

Denn Diefenthal hat eben nicht nur die eigenen Tiere, für deren Haltung er eigens Sachkundenachweise erbracht hat und deren tiergerechte Haltung er gegenüber den Naturschutzbehörden und dem Kreisveterinäramt auch nachweisen muss. Papageienvögel brauchen viele Platz und sehr geräumige Käfige, in denen sie auch herumfliegen können. Der einfache Vogelbauer, in dem einsam ein Papagei sein Dasein fristet, entspricht schon lange nicht mehr dem Ideal des Tierschutzes. Auch bei den Tier- und Naturschutzbehörden ist das Tierwohl deutlich stärker ins Bewusstsein gerückt.

Papageien brauchen geräumige und stabile Volieren, damit sie auch wirklich tierschutzgerecht gehalten werden können, sagt Franz Josef Diefenthal.

Papageien brauchen geräumige und stabile Volieren, damit sie auch wirklich tierschutzgerecht gehalten werden können, sagt Franz Josef Diefenthal.

Während Diefenthal seine Kanarienvögel, seine Gouldamadinen oder Ziegensittiche in großen Gesellschaftsvolieren aus Drahtgitter hält, deren Rahmen aus stabilem Hartholz gebaut sind, brauchen die größeren Papageien geräumige Gitterhäuser aus stabilem Metall.

„So ein Papageienschnabel hat den Holzrahmen eines Drahtkäfigs in kurzer Zeit förmlich geschreddert, weil die Tiere ja auch in der freien Natur Äste abknabbern und Nüsse knacken“, sagt Experte Diefenthal lachend. Und in der Tat lässt sich schon beim Betrachten der farbenprächtigen Vögel feststellen, dass sie den Schnabel nutzen, um sich am Drahtgitter der Voliere hangelnd fortzubewegen. Da hängt schon mal der ganze Vogel nur am Schnabel, der für die Tiere ja meist das wichtigste Werkzeug ist.

An der Belastungsgrenze

Bislang hat Diefenthal Tiere, die ihm vom Kreis Euskirchen überantwortet wurden, kostenlos gepflegt. Wenn Vögel bei ihm nur zeitweilig untergebracht wurden, zahlten die Eigentümer diese Beträge. Beschlagnahmte Papageien aber, die nicht an ihre früheren Halter zurückgegeben wurden, hat der Lommersumer bisher kostenlos aufgenommen, „wenn die Tiere im Eigentum des Kreises standen“, so der 49-Jährige. Beschlagnahmt werden die Papageien, wenn sie schlecht gehalten werden oder wenn die notwendige Erlaubnis fehlt, die Tiere zu halten, weil sie etwa illegal eingeführt oder anderweitig illegal erworben wurden.

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Die Behörden beschlagnahmen Papageien aber natürlich auch, wenn sie schlecht gehalten wurden. Mittlerweile, so Diefenthal, sei er aber an die Belastungsgrenze gestoßen, denn während Tierheime von den Kommunen Geld für die Unterbringung von Hunden und Katzen bekämen, gebe es dies bei Vögeln in unserer Region nicht.

Tierheime seien aber mit der Unterbringung von Papageienvögeln überfordert. Er hofft nun, dass es ihm gelingt, zumindest einen Zuschuss für die ausbruchssichere Erweiterung einer Großvoliere in seiner Scheune zu bekommen.

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