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German Pumptrack SeriesBeim Wettbewerb in Weilerswist waren alle Generationen am Start

Lesezeit 4 Minuten
Ein Fahrradfahrer fährt auf dem Pumptrack in Weilerswist.

Insgesamt 120 Teilnehmer rangen trotz hochsommerlicher Temperaturen um die Bestzeit auf dem Pumptrack in Weilerswist.

Teilnehmer im Alter von zwei bis 64 Jahren trotzten bei der German Pumptrack Series in Weilerswist den hochsommerlichen Temperaturen.

Rutschen und Schaukeln, wie sie auf den meisten Kinderspielplätzen zu finden sind, haben für Jakob, Luisa und Finn keinen besonderen Reiz mehr. Die drei Freunde, zwei und drei Jahren alt, stehen mehr auf Action und verbringen ihre Zeit gerne auf dem vor rund eineinhalb Jahren eröffneten Pumptrack in ihrem Heimatort Weilerswist. Ob auf einem Laufrad oder schon mit Pedalen ausgerüstet, genießen sie das Auf und Ab der Rundbahn – die auch für ihre Mütter zum Treffpunkt geworden ist.

„Während die Kinder ihre Runden drehen, machen wir hier ein kleines Picknick und quatschen“, berichtete Mutter Sabrina. „Wir sind dann immer die Unterstützung am Rand, mit Wassermelone und Getränk zur Abkühlung“, stimmte Freundin Franziska zu. Diese Unterstützung wurde auch dringend benötigt, als die Organisatoren der bundesweit durchgeführten „German Pumptrack Series“ (GPS) mit ihrer ersten Veranstaltung in Weilerswist zu Gast waren – wo ihre Kinder natürlich mit am Start waren.

Auch die ganz Kleinen haben eine Menge Spaß auf dem Pumptrack

Wobei das zunächst auf dem Unwissen der Mütter fußte. „Wir haben die Kleinen sofort angemeldet und erst später festgestellt, dass es sich um eine professionelle Veranstaltung handelt“, erklärte Sabrina lachend. Von der großen Konkurrenz ließen sich die Kinder jedenfalls nicht verunsichern und gingen unerschrocken auf die Piste. Für die zweijährige Luisa war nur eines wichtig: Der große Bruder Tim musste als Unterstützer ständig im Blick bleiben.

Neben dem Weilerswister Nachwuchs gingen weitere rund 120 Teilnehmer aus ganz Deutschland im Alter bis zu 64 Jahren an den Start des fünften Rennens der diesjährigen GPS. In neun Altersklassen traten sie an, um Punkte für die Jahreswertung zu sammeln. „Wir veranstalten 2025 insgesamt acht Rennen, bei denen die jeweils 15 schnellsten Rundenzeiten mit Punkten belohnt werden, damit bis zum Ende des Jahres die besten Fahrerinnen und Fahrer feststehen“, erklärte Martin Beuschel, Vorsitzender des für die Wettbewerbe verantwortlichen „Streetgrown“-Vereins.

Ein kleiner Junge trägt Helm und Knieschoner, als er mit einem Fahrrad über den Pumptrack in Weilerswist fährt.

Hoch motiviert absolvierte der dreijährige Finn seine Premiere bei den GPS.

Eine Frau mit Hut, geblümter Bluse und Jeans steht am Pumptrack in Weilerswist und spricht in ein Mikrofon.

Unterhaltsam moderiert wurden die Rennen von Jessi Lübke.

Trotz des Ehrgeizes vieler Beteiligter stehe dennoch der Spaß im Vordergrund. „Ich selbst habe erst mit 54 mit diesem Sport angefangen und mir ging es dabei immer mehr darum, meine eigenen Grenzen auszutesten.“ Entsprechend sei die Teilnehmerliste neben den Stammfahrern auch immer mit vielen Hobbyradlern besetzt, die nur einmal im Jahr auf ihrer Heimatstrecke die Wettkampfatmosphäre genießen wollen.

„Auf der anderen Seite gibt es ganze Familien, bei denen Eltern und Kinder quer durch Deutschland reisen, um alle Rennen mitmachen zu können“, so Beuschel: „Das ist der zweite Grund, warum ich mich sofort in diesen Sport verliebt habe. Alle Generationen kommen für ein gemeinsames Hobby zusammen, um Spaß zu haben.“

Die Rennserie könnte erneut in Weilerswist zu Gast sein

Neben der starken Konkurrenz sahen sich die Fahrer in Weilerswist mit hochsommerlichen Temperaturen konfrontiert. „Ich komme schon beim Zuschauen ganz schön ins Schwitzen und bin froh, dass ich heute nur anfeuern und nicht selbst fahren muss“, erklärte Zuschauer Sebastian Rick.

Die Akteure auf der Bahn ließen sich von diesem Umstand aber nicht abschrecken und zeigten Runde um Runde vollen Einsatz. Mit dem zumeist besseren Ergebnis für die auswärtigen Radfahrer. Lediglich Tristan aus Zülpich in der Klasse der „Junioren 1“ und Nick Knolle aus Weilerswist in der Klasse „Elite Herren“ schafften es als Drittplatzierter aufs Treppchen. Die Minis aus dem Kreis präsentierten sich in noch besserer Form: Dem dreijährigen Alexander gelang sogar der Sieg in der Altersklasse.

Dank der Anfeuerungsrufe der Eltern und des großen Bruders fuhren die Freunde Jakob, Luisa und Finn mit Platzierungen im Mittelfeld ins Ziel. „Der heutige Tag ist für alle natürlich ein richtig großes Abenteuer“, freute sich Mutter Sabrina: „Das Ergebnis ist gar nicht so wichtig. Die Kids werden hier auch weiter viel Spaß haben und ihre Runden drehen.“

Auch Veranstalter Martin Beuschel schürte die Hoffnung, dass die GPS in den kommenden Jahren häufiger in Weilerswist anzutreffen sein könnten. „Die Strecke hier ist großartig und bietet besonders mit ihrer S-Kurve gleich zu Beginn schöne Herausforderungen“, so der Vereinsvorsitzende: „Wir suchen immer nach Abwechslung, um alle Facetten des Sports zeigen zu können und Weilerswist werden wir sicher in diese Liste mit aufnehmen.“