700.000-Euro-ProjektWeilerswister Pumptrack nach nur vier Wochen Bauzeit eröffnet

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Ein Jugendlicher im grauen Sweatshirt führt einen Fahrrad-Trick in der Luft vor.

Die ersten Flüge sind gelungen: Die neue Pumptrack-Anlage heimste gleich einiges Lob von den Aktiven ein.

Das Kinder- und Jugendparlament in Weilerswist hat sich seit Jahren für eine Pumptrack-Anlage eingesetzt – nun ist sie fertig.

Die ersten Selfies mit ihren sportlichen Vorbildern waren geschossen und in den sozialen Netzwerken hochgeladen. Dennoch musste der Weilerswister Nachwuchs sich ein weiteres Mal gedulden, bevor sie die Profis auf der neuen Radstrecke bewundern durften.

Innerhalb von nur vier Wochen war am Sportzentrum eine große Grünfläche in einen Geschicklichkeitsparcours verwandelt worden, der am Samstag eröffnet wurde. „Schon während der Bauarbeiten wollte sich unser Sohn jeden zweiten Tag die Fortschritte anschauen und auch heute wollte er einer der ersten sein, der die Strecke ausprobiert“, berichtete Andrea Hönig, die mit ihrer Familie vor rund zwei Jahren nach Weilerswist gezogen ist: „Wir haben das Projekt interessiert mitverfolgt und waren sehr glücklich darüber, dass die Stadt nicht nur mit der Zeit geht, sondern dabei auch die Kinder mitreden lässt.“

Idee für Weilerswister Pumptrack-Anlage stammt aus einer Umfrage

Tatsächlich wurde die Idee der Pumptrack-Anlage nicht nur durch eine Umfrage unter dem Weilerswister Nachwuchs ins Leben gerufen, sondern auch von den Kindern und Jugendlichen bis zur TÜV-Abnahme begleitet. „Der generationsübergreifende Einsatz von Politik und Jugend ist auch ein toller Ansporn für künftige Zusammenarbeit“, freute sich Bürgermeisterin Anne Horst vor dem obligatorischen Durchschneiden des roten Bandes.

Bürgermeisterin Anne Horst,KJP-Vorsitzender Simon Krämer und der stellvertretende Vorsitzende der LEADER-Region Albert Bergmann stehen auf einem Stück Asphalt und haben ein rotes Band in der Hand. Um sie herum stehen viele Kinder und Jugendliche mit Fahrrädern.

Nach dem Durchtrennen des Bandes mit Anne Horst und Albert Bergmann gab KJP-Vorsitzender Simon Krämer (5.v.l.) die Anlage frei.

„Da zeigt sich doch, wie viel man erreichen kann, wenn man auch über Jahre hinweg am Ball bleibt und sich für eine Sache einsetzt“, stimmte Simon Krämer, Vorsitzender des Weilerswister Kinder- und Jugendparlaments (KJP), zu: „Nicht einmal Corona konnte uns von unserem Vorhaben abbringen. Heute dürfen wir alle gemeinsam Eröffnung feiern.“

Ex-Profiradsportler lobt den Pumptrack in Weilerswist

Mit den Worten „alle gemeinsam“ bezog Simon Krämer nicht nur die erfahrenen Radsportler, sondern auch die Neulinge auf den Zweirädern, Tretrollern und sogar Bobby-Cars mit ein. Nur wenige Meter Luftlinie von dem Parcours für die Großen entfernt durften auf dem Kids-Track nämlich auch die Kleinsten ihre ersten Fahrversuche unternehmen. „Das hat viel Spaß gemacht, ich bin sogar schon ein bisschen gesprungen“, staunte Chris über seine eigene Leistung.

Kinder fahren mit Fahrrädern und Rollern über eine Pumptrack-Anlage.

Nur wenige Meter neben den „Großen“ dürfen sich auch die kleineren Radfreunde auf dem Kids-Parcours austoben.

Auch der Rundkurs erntete viel Lob von den ersten Fahrern. „Die Firma Radquartier hat extrem viel Erfahrung mit dem Bau von guten Pumptracks, und das ist auch hier auf der Strecke deutlich zu merken“, lobte Peter Henke, der selbst bis 2016 als Profiradsportler aktiv war: „Die Strecke so aufzubauen, dass man nur mit Pumpbewegungen durch den Kurs kommt, ist sehr anspruchsvoll. Das ist hier aber ein weiteres Mal gelungen.“

Der neue Pumptrack kostet 700.000 Euro

Rund 700.000 Euro ließ sich die Gemeinde diese Qualität kosten, erhielt durch ihren generationsübergreifenden Ansatz bei der Ideenfindung und Umsetzung jedoch Unterstützung durch das Leader-Programm. „Es war für uns keine Frage, dieses Projekt zu fördern, als wir den Einsatz der Kinder und Jugendlichen miterleben durften“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende der Leader-Region Zülpicher Börde, Albert Bergmann: „Mit 250.000 Euro Unterstützung ist es sogar der bislang größte Leader-Zuschuss der Region.“

Angesichts der großen Anteilnahme und Begeisterung während der Eröffnungsfeier schienen sich Politik, Förderer und Radfreunde jeden Alters jedoch einig, dass jeder für den Pumptrack ausgegebene Euro gut investiert ist.

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