Die Bauarbeiten für die Kita am Hertenicher Weg haben begonnen. Nachbarn beklagen, dass dafür eine Hecker gerodet worden ist.
Mehr BetreuungsplätzeNeue Kita in Zülpich soll im August an den Start gehen

Die Bauarbeiten für die Kita am Hertenicher Weg in Zülpich sind in vollem Gange.
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Für die Eltern kleiner Kinder ist das eine gute Nachricht: Der Bau der Kindertagesstätte am Hertenicher Weg hat begonnen. Im August des kommenden Jahres soll sie den Betrieb aufnehmen. Doch bei den Nachbarn es gibt kritische Stimmen. Unter anderem, weil ein Stück Hecke gerodet worden ist – das ist tatsächlich erst ab Oktober erlaubt. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen habe dafür eine Ausnahmegenehmigung erteilt, heißt es dazu aus der Zülpicher Stadtverwaltung.
Basis dieser Entscheidung sei ein artenschutzrechtliches Gutachten, das der Projektentwickler der Kita in Auftrag gegeben habe. Er habe nun zugesagt, dass die noch vorhandene Hecke so lange stehenbleibe, wie die Bauarbeiten zuließen. „Das heißt, dass eine Fällung der Hecke in den nächsten Wochen nach aktuellem Stand nicht ansteht“, schreibt die Stadt dazu auf Anfrage dieser Zeitung. Die Sträucher sollen die Nachbarn vor dem Staub der Baustelle schützen.
Drei Bäume sollen erhalten bleiben
Bis sie dann weichen müssen, weil dort der Parkplatz für die Mitarbeiterinnen der Kita entsteht. Der wiederum soll dafür sorgen, dass nicht so viele Autos an der Straße geparkt werden. Stellplätze für die Autos der Eltern werden in der Verlängerung des Hertenicher Wegs auf dem Kita-Gelände angelegt. Auf Dauer erhalten bleiben sollen drei Bäume im Eingangsbereich der Straße „Ketteler Siedlung“. Sie werden in die Außenanlage der Kita integriert.
Stadtverwaltung hat Gespräche mit Nachbarn geführt
Weichen musste schon vor anderthalb Jahren der kleine Wald, der dort gestanden habe, wo jetzt die Bagger wühlen, erzählt ein Nachbar. Dabei sei der erst vor rund 15 Jahren gepflanzt worden. „Das ist ein hoher Preis, den wir für den neuen Kindergarten zahlen“, beklagt der Mann. Um die Bedenken der Bürger auszuräumen, hat es laut Stadtverwaltung ein Gespräch mit dem Technischen Dezernenten Christoph Hartmann vor Ort gegeben.
Auch Bürgermeister Ulf Hürtgen, sein Allgemeiner Vertreter Michael Höhn und Ratsmitglied André Heinrichs hätten das Gespräch mit den Anwohnern gesucht. Hartmann habe das Erschließungskonzept erläutert. Die Straße „Ketteler Siedlung“ werde auf 6,5 Meter verbreitert, teilte er mit. Außerdem werde der Hertenicher Weg bis zum Ende des Kita-Grundstücks verbreitert und ausgebaut. Dort werde eine Wendemöglichkeit geschaffen.
Die Verkehrssituation ist es gerade, die einigen Nachbarn Sorgen bereitet. Immer wieder verirrten sich Lastwagenfahrer, die zur Papierfabrik wollten, ins Wohngebiet und müssten dann gefährliche Wendemanöver vollführen, beklagt einer. Zudem werde die einzige Straße, die das ganze Viertel erschließe, zusätzlich belastet, wenn die Kita den Betrieb aufgenommen habe.
Die Stadtverwaltung fasst das Gespräch mit den Anwohnern wie folgt zusammen: „Im Ergebnis wurden diese gehört und man ist auf deren Wünsche eingegangen.“ Das Anmeldeverfahren für das nächste Kindergartenjahr hat bereits begonnen. Es läuft ausschließlich über den Kita-Navigator des Kreises Euskirchen. Dort könnten Eltern die Kita Hertenicher Weg als eine von drei Wunsch-Kitas auswählen. Die Entscheidung trifft dann das Jugendamt des Kreises.