Schützenbrüder in ZülpichFüssenicher Königin braucht 218 Schuss

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Die neuen Majestäten setzten sich gegen die Mitbewerber der St. Donatus Schützenbruderschaft durch und erhielten die Insignien.

Zülpich-Füssenich – Evelyn Dirkx ist neue Schützenkönigin der St. Donatus Schützenbruderschaft Füssenich 1910 e.V. Sie führt eine bemerkenswerte Familientradition fort.

Denn auch ihr Sohn Marcel Dirkx war schon König in Füssenich – und das, obwohl er gehandicapt ist. Man lebe Inklusion vor, auch im Schützenverein, so Geschäftsführer und Schießmeister Carsten Bayer. Seinem Verein gehören aktuell 55 Mitglieder an, darunter 20 Aktive. Bei einem Altersdurchschnitt von „um die 50 Jahre“, so Bayer, verheiße das auch den St. Donatus Schützen wie vielen anderen Schützenvereinen im Prinzip nichts Gutes.

Immerhin sei man mit dieser Mitgliederzahl im Stadtgebiet Zülpich, wo es nach Bayers Rechnung derzeit noch insgesamt sieben Schützenvereine gibt, nicht der kleinste Verein. Doch reicht das aus, um alljährlich ein viertägiges Schützenfest auf die Beine zu stellen?

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Alle müssen anpacken

Nach zweijähriger Corona-Pause aller Festivitäten ist Bayer im Festzelt auf dem traditionellen Schützenplatz neben dem St. Nikolaus Stift vorsichtig: „Das geht jedenfalls nur, wenn alle aus dem Verein mitanpacken.“

Zudem: Festzelt und Live-Musik sind nach fast flächendeckendem zweijährigem Veranstaltungslockdown nicht billiger geworden. Im Gegenteil: Die Nachfrage bei den Zeltverleihern wie Live-Bands und Musik-Unterhaltern ist groß, so Bayers Erfahrung, da mache schon mal das Rennen, wer den höheren Preis zahlen könne.

Viele neue Gesichter

In Füssenich haben sie es vom vergangenen Freitag bis zum Montag trotzdem wieder geschafft. Und das Risiko wurde belohnt: So seien zur „Disco/Party“ am Freitagabend an die 200 Besucherinnen und Besucher gekommen, auch der „Königsball“ am vergangenen Samstag sei gut besucht gewesen. „Es waren an beiden Tagen viele neue Gesichter da, auch junge Leute, die wir hier noch nie gesehen haben“, so Bayers Beobachtung.

Und auch der traditionelle Festumzug am Sonntag im Anschluss an den Schützenfrühschoppen konnte durch Füssenich ziehen. Fünf befreundete Vereine, darunter mit der weitesten Anfahrt aus Kall-Wahlen, waren angereist.

Gegen zwei Konkurrenten durchgesetzt

Am letzten Tag, dem vergangenen Montag, wurde es dann auf der Schießanlage neben dem Festzelt spannend. Erst nach 218 Schuss hatte sich die neue Schützenkönigin Evelyn Dirkx gegen zwei Mitbewerber um den höchsten Titel durchgesetzt und erhielt vom alten König Karl Drove die Insignien. Drove dürfte mit drei Königsjahren aufgrund der Corona-Pause die dienstälteste Majestät in der neueren Geschichte des 122 Jahre alten Vereins sein.

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