Zeugen gesuchtKölner Autodieb flüchtet vor Polizei bis nach Zülpich und verschwindet

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Der Geländewagen kam in einem Hof zum Stillstand. Polizisten haben den Bereich abgesperrt und nehmen das Fahrzeug unter die Lupe.

Ein mutmaßlicher Autodieb aus Köln ist bis nach Zülpich geflüchtet. Die Fahrt endete am Zülpicher Keltenweg, als der zu dem Zeitpunkt führerlose Geländewagen gegen ein geparktes Auto prallte.

Die Polizei verfolgte einen mutmaßlichen Autodieb von Köln bis Zülpich. Beim Zugriff war der Mann verschwunden. Nun werden Zeugen gesucht.

Es sind Szenen wie aus einem Krimi, die auf einem Video zu sehen sind. Ein schwarzer Geländewagen rollt langsam über den Keltenweg in Zülpich und prallt in einem Hof gegen ein Auto. Dahinter zwei Polizeiwagen. Ein Polizist steigt aus dem ersten Streifenwagen und zieht seine Waffe. Mit der Pistole im Anschlag fordert er den Fahrer des Geländewagens auf, das Fahrzeug zu verlassen. Dann stutzt er, dreht sich um und informiert seine Kollegen: Der Wagen, der gerade den Unfall verursacht hat, ist leer.

Damit endete eine Verfolgungsjagd, die am Mittwoch gegen 16.40 Uhr im Stadtgebiet Köln begonnen hatte. In Köln-Junkersdorf, so die Kölner Polizei, hatte der 50-jährige Besitzer des Jeep Wrangler sein Auto entdeckt, das ihm in der Nacht zum Dienstag gestohlen worden war. Der Eigentümer machte sich selbst mit seinem Zweitwagen an die Verfolgung seines Fahrzeugs und informierte die Kölner Polizei, die sich auf der Autobahn ebenfalls an die Fersen des mutmaßlichen Autodiebs heftete.

Polizei versuchte vergeblich, Flüchtenden in Erftstadt zu stoppen

Über die A1 flüchtete der unbekannte Mann mit dem Geländewagen in Richtung Süden. Im Bereich Erftstadt wollte die Autobahnpolizei den Wagen stoppen. Das misslang jedoch. Anhaltesignale hatte der mutmaßliche Autodieb ignoriert und stattdessen das Fahrzeug stark beschleunigt. Durch die hohen Geschwindigkeiten sei eine Gefährdung Unbeteiligter nicht auszuschließen gewesen, so die Kölner Polizei. Deshalb hätten die Einsatzkräfte die Nachfahrt abgebrochen.

Drei Polizisten suchen in Zülpich nach dem Mann. Einer der Beamten führt einen Diensthund an der Leine.

Auch Hunde waren bei der Suche im Einsatz.

Der Mann fuhr weiter auf der A1 in Richtung Euskirchen. Dort fuhr er von der Autobahn ab und setzte seine Flucht über die B56n in Richtung Zülpich fort. Mittlerweile waren neben der Autobahnpolizei auch Streifenwagen aus dem Kreis Euskirchen und dem Kreis Düren im Einsatz. Im Zülpicher Industriegebiet kreiste der Mann und verursachte bei einem Wendemanöver einen Unfall. Die 24-jährige Fahrerin des anderen Wagens erlitt laut Polizei einen Schock und wurde von eintreffenden Polizisten betreut.

Im Keltenweg endete die Fahrt schließlich mit dem Unfall des zu diesem Zeitpunkt führerlosen Geländewagens. Offenbar war der flüchtige Fahrer zuvor schon aus dem noch langsam fahrenden Auto gesprungen und hatte sich wenige Sekunden vor dem Eintreffen der Polizisten zu Fuß aus dem Staub gemacht.

Mit Spürhunden und einem Hubschrauber suchten die Polizisten in dem Bereich nach dem etwa 30-jährigen Mann. Doch diese Suche blieb erfolglos. 

Ermittlungen ergaben, dass die Autoschlüssel und der Jeep zwei Tage zuvor bei einem Einbruch in der Straße Im Ahorngrund in Köln-Hahnwald gestohlen worden waren. Zeugen, die Hinweise zum Tatgeschehen in Hahnwald oder zur Identität und zum Aufenthaltsort des Gesuchten geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221/2290 oder per E-Mail bei den Ermittlern des Kriminalkommissariats 72 in Köln zu melden.

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