Gemeiner HausschwammBurgspielplatz in Zülpich bleibt auf ungewisse Zeit gesperrt

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Hinter einem grünen Tor sind Holzspielgeräte eine Spielplatzes zu erkennen.

Vor verschlossenem Törchen stehen derzeit Zülpicher Familien, die den Burgspielplatz besuchen möchten.

Der beliebte Spielplatz in der Zülpicher Innenstadt ist seit Ende Juni gesperrt. Er wurde 2014 im Rahmen der Landesgartenschau angelegt.

So manch eine Familie auf der Suche nach einer Freizeitbeschäftigung stand in den vergangenen Wochen in Zülpich vor verschlossenem Tor. Der Burgspielplatz unterhalb der Zülpicher Burg neben dem Kirchengarten ist bereits seit Ende Juni gesperrt.

„Grund dafür ist eine technische, sich auf die gesamte Anlage ausdehnende Beschädigung, die eine Nutzung demnach nicht mehr zulässt“, schreibt Jan Blatzheim, Sprecher der Seepark Zülpich gGmbH, in einer Mitteilung. 

Von Zülpicher Spielplatz geht keine Gesundheitsgefahr aus

Die Spielgeräte seien vom „Echtem Hausschwamm“ befallen. Dabei handele es sich um einen Materialschädling, der ausschließlich Holzmaterial angreife und sich über Sporen verbreiten könne, so Blatzheim weiter. „Bei ausreichender Feuchtigkeit kann sich der Pilz dann etablieren und über sein Geflecht weiter wachsen.“

Blatzheim betont, dass es sich beim Hausschwamm nicht um einen sogenannten Gesundheitsschädling handele. Laut dem Umweltbundesamt sei der Pilz für den Menschen weitestgehend ungefährlich.

Aufgefallen sei der Befall bei turnusmäßigen Sichtkontrollen im Sommer. Jedes Jahr werden nach Angaben von Blatzheim alle Spielgeräte auf städtischen Spielplätzen von „befähigten Mitarbeitern der Stadt Zülpich“ kontrolliert. Dabei werde stets die Betriebssicherheit geprüft. Und diese sei auf dem Burgspielplatz nicht mehr gegeben. Durch den Befall sei die Eigenschaft der Unterkonstruktion beeinträchtigt, weshalb die Sicherheit der Spielgeräte nicht mehr gewährleistet werden könne, schreibt Blatzheim. Deshalb die Sperrung.

Burgspielplatz wurde im Rahmen der Landesgartenschau errichtet

Die Seepark Zülpich gGmbH habe als Betreiberin des Spielplatzes bereits Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, heißt es in der Mitteilung weiter. „Aktuell laufen Abstimmungen mit diversen Fachfirmen zu möglichen Ertüchtigungsmaßnahmen.“ Noch sei allerdings ungewiss, wann der Spielplatz wieder geöffnet werden könne.

Der Spielplatz ist noch keine zehn Jahre alt. Er wurde 2014 im Rahmen der Landesgartenschau errichtet und ist nach Angaben von Blatzheim bei den Zülpichern beliebt.

Befall von weiteren Spielplätzen unwahrscheinlich

Er ist dem Aussehen einer Burg nachempfunden. Zwischen großen Holzelementen, deren Form die Turmzinnen der Landesburg widerspiegeln, sind Kletterseile und -taue, eine große Kletterwand, verschiedene Netze und Hängebrücken gespannt. In den Holzelementen selbst sind ebenfalls verschiedene Spiel- und Bewegungsangebote wie etwa Leiter oder Taue integriert.

Rutsche und Schaukeln komplettieren den Burgspielplatz. Dieser ist als Bestandteil des Parks am Wallgraben seit der Landesgartenschau öffentlich und kostenfrei zugänglich.

Grundsätzlich könne sich der Schädling zwar ausbreiten, ein Befall auf anderen Spielplätzen im Stadtgebiet sei allerdings unwahrscheinlich. Diese unterschieden sich baulich vom Burgspielplatz und die Spielgeräte seien aus anderen Materialien gebaut, nicht aus Holz.

Die Sperrung des Burgspielplatzes sei bedauerlich. Aber: „Aufgrund der nachhaltigen Bauweise mit dem natürlichen Material Holz, lassen sich organische Schädlinge nicht gänzlich vermeiden“, sagt Blatzheim. Die Seepark gGmbH werde erneut über den Sachstand informieren, sobald es mehr Informationen zum weiteren Vorgehen gebe.

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