Fall Woelki: ZdK-Präsidentin fordert Papst zum Handeln auf

Lesezeit 1 Minute

Köln – Im Fall des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki hat die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, Papst Franziskus zum Handeln aufgefordert. „Ich finde es bedenklich, dass Rom auf die Lage in Köln noch immer abwartend reagiert”, sagte Stetter-Karp der „Rheinischen Post” (Mittwoch). Woelkis fünfmonatige Auszeit von Anfang Oktober vergangenen Jahres bis Anfang März dieses Jahres habe das größte deutsche Bistum nicht befriedet, sagte Stetter-Karp. Das sei spätestens seit Anfang August überdeutlich. „Jetzt heißt es: Wenn der Vatikan nicht handelt, fährt das Erzbistum Köln vor die Wand.”

Anfang August war bekannt geworden, dass der seit Jahren in der Kritik stehende Woelki 2020 eine Kommunikationsagentur engagiert hatte, die Pläne für sein „Überleben” im Amt entwerfen sollte. Unter anderem schlugen ihm die PR-Experten vor, in einer Auseinandersetzung um ein nicht veröffentlichtes Gutachten den Beirat von Betroffenen sexuellen Missbrauchs auf seine Seite zu ziehen. Tatsächlich wurde der Beirat dann davon überzeugt, Woelkis Linie zu unterstützen. Eine Instrumentalisierung des Beirats hat Woelkis Stellvertreter Guido Assmann jedoch bestritten. Papst Franziskus denkt seit Monaten über der Frage nach, ob er ein Rücktrittsgesuch Woelkis annehmen soll. Zur Einreichung dieses Gesuchs war Woelki von Franziskus aufgefordert worden.

© dpa-infocom, dpa:220816-99-408381/2 (dpa)

KStA abonnieren