Frauen-Bundesliga1. FC Köln reist mit viel Mut nach München

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Die Kölnerinnen um Sharon Beck (mitte) hoffen auch in München auf Gründe zum Jubeln.

Köln – Der 1. FC Köln trifft am Sonntag (13.01 Uhr) in der Frauenfußball-Bundesliga auf den FC Bayern München. Es ist zugleich das Spitzenspiel des vierten Spieltages im Duell des Tabellenzweiten gegen den Überraschungsvierten.

Ausgetragen wird die Begegnung auf dem FC Bayern Campus im Münchner Stadtteil Freimann. Die meisten der insgesamt 2500 verfügbaren Eintrittskarten sind vergriffen.

Nach drei Spieltagen trennt die Klubs nur ein Punkt. In Wirklichkeit sind es Welten, die zwischen den Champions-League-Teilnehmerinnen aus München und dem 1. FC Köln liegen. Der marginale Abstand in der Tabelle kann hierüber keineswegs hinwegtäuschen.

Bayern, Wolfsburg und Frankfurt im Titelkampf

Während Köln nach dem erstmaligen Klassenerhalt um Etablierung bemüht ist und auf einem guten Weg zu sein scheint, sind für die Bayern Titel der einzig vertretbare Maßstab. Ein Kampf, in dem nach Lage der Dinge neben dem VfL Wolfsburg, der in der vergangenen zehn Jahren sieben Mal die Deutsche Meisterschaft und unglaubliche neun Mal den DFB-Pokal gewann, bestenfalls noch Eintracht Frankfurt mitmischen kann.

Die Machtverhältnisse im Frauenfußball sind Kölns Trainer Sascha Glass bewusst: „Die Etats und Kader der Top Drei heben sich vom Rest der Liga ab. In der Hinsicht können wir uns also sicher nicht mit dem FC Bayern messen.“ Ein Blick in die jüngere Statistik belegt dies. Die letzten fünf Duelle in der Bundesliga gingen allesamt an München (29:2-Tore). Die beiden letzten unter Glass’ Leitung endeten 0:6.

Im Länderspiel gegen Frankreich (2:1) schenkte Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit Klara Bühl, Linda Dallmann, Sydney Lohmann und Lea Schüller gleich vier Bayern-Spielerinnen das Vertrauen. Insbesondere von der 28-jährigen Dallmann ist der Kölner Übungsleiter ein großer Fan: „Sie ist sehr gut drauf, hat einen Riesenlauf. Ich mag ihre Art, Fußball zu spielen.“

Eine positive Entwicklung nimmt indes auch Glass’ Team. Die Sommerverpflichtungen haben dem Kölner Kader zusätzliche Qualität verliehen. In der annähernd 15-wöchigen Saisonvorbereitung wurde ein solides Fundament geschaffen, dass taktischen, spielerischen wie auch physischen Erfordernissen in der Frauenfußball-Bundesliga gerecht wird.

Frei von Baustellen ist der 1.FC Köln dennoch nicht. „Wir haben eine Mannschaft, die gerne Fußball spielt. Allerdings dürfen wir die Zweikämpfe nicht aus den Augen verlieren, von denen wir in Leverkusen zu wenige erfolgreich bestritten haben. Da waren wir hier und da ein wenig zu brav“, kritisierte der Trainer. Gegen das Starensemble aus München dürfe genau dies nicht passieren.

„Wir werden das beim FC Bayern München, eine der Top-Mannschaften in Europa, nur gemeinsam als Team und mit viel Arbeit hinbekommen. Wir werden mutig sein und versuchen, uns Möglichkeiten zu erspielen. Sich hinten einzuigeln entspricht nicht unserer Philosophie und der Natur unserer Spielerinnen“, sagte Glass vor der Abreise in die bayerische Landeshauptstadt.

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