Hockey-BundesligaRot-Weiss scheitert im Viertelfinale

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Pia Maertens müht sich gegen den Harvestehuder THC vergeblich ab. 

Köln  – Erst flog Maren Kiefers Schläger, dann Rosa Krügers Helm. Die Schützin des entscheidenden Tores und die Keeperin des Harvestehuder THC entledigten sich nach dem finalen Penalty ihrer Hockey-Ausrüstung, fielen sich in die Arme und wurden kurz darauf von einer Jubeltraube begraben.

Während die Gäste den historischen Einzug ins Final Four feierten, schauten die Spielerinnen des KTHC Rot-Weiss Köln mit versteinerter Miene zu. Wie schon zum Viertelfinal-Auftakt in Hamburg hatte man im Shoot-out den Kürzeren gezogen – und die Best-of-Three-Serie verloren. „Im Moment herrscht einfach nur große Leere in uns“, so RW-Trainer Markus Lonnes.

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RW-Spielerin Julia Sonntag streckt sich vergeblich: Im Viertelfinale bekommt die Torhüterin nur wenige Bälle zu fassen. 

Die beiden verlorenen Penaltyschießen spielten in seiner Analyse allerdings nur eine untergeordnete Rolle. „Wir haben diesen Vergleich in den 120 regulären Minuten verloren“, urteilte er. „Der letzte Biss und die letzte Konsequenz haben mir gefehlt. Wir waren nicht bereit, über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen.“ Man habe „nicht annähernd am Limit gespielt. Das ist schwer zu akzeptieren und nervt mich am meisten.“

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Wolfgang Kluth, Co-Trainer der Herren, freut sich auf die Halbfinals. 

Das Gegentor zum 0:1 durch Kiefer (16.) sei sinnbildlich gewesen für die sorglose Abwehr seines Teams. „In dieser Situation haben wir nur zugeguckt und den Gegner förmlich eingeladen. Das darf selbst einer Mädchen-Mannschaft so nicht passieren“, schimpfte der Coach.

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Zumindest im letzten Viertel bäumte sich Rot-Weiss spürbar auf und kam verdient zum Ausgleich: Kurz nachdem Lonnes seine Keeperin Julia Sonntag vom Feld genommen hatte, brach Nika Bönisch auf der linken Seite durch und flankte scharf in den Kreis, wo Helena Würker zur Stelle war – 1:1 (58.).

Drei Fehlschüsse im Shoot-out 

Im Shoot-out versagten Sophie Prumbaum, Pia Maertens und Emma Boermans allerdings die Nerven. Camille Nobis traf zwar zum zwischenzeitlichen 2:2, doch mit dem dritten Penaltytreffer der Gäste durch Kiefer zum 4:2 war der Kölner Traum von der Deutschen Meisterschaft endgültig passé.

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Thies Prinz (rechts) traf für Rot-Weiss gegen Hamburg. 

Die Vereinskollegen von Rot-Weiss sind hingegen weiter auf Kurs Titelverteidigung. Nach dem Penalty-Sieg zum Viertelfinal-Auftakt beim UHC Hamburg nutzten sie am Samstag gleich den ersten Matchball auf eigener Anlage: Dank eines 3:0 (1:0)-Erfolgs lösten die Kölner das Ticket für das Final-Four-Turnier in Bonn.

Dort trifft Köln am Samstag (18.30 Uhr) auf den Harvestehuder THC, der sich gegen den Club an der Alster durchsetzte.„Es gibt angenehmere Aufgaben“, sagt RW-Co-Trainer Wolfgang Kluth.

Herren von Rot-Weiss wollen Titel klarmachen

Doch auch von einem kampfstarken Gegner lasse man sich nicht von seiner Mission abbringen. Nach dem verlorenen Hallen-DM-Halbfinale und der Endspiel-Niederlage in der Euro Hockey League wolle man „eine Saison ohne Titel mit aller Macht verhindern“.

Christopher Rühr hatte die Kölner per Siebenmeter in Führung gebracht (12.). Rot-Weiss gab anschließend den Ton an. Doch es dauerte bis zur 37. Minute, ehe Mink van der Weerden per Ecke zur Stelle war – 2:0. Der UHC bewies Moral und drückte auf den Anschlusstreffer, doch nicht zuletzt Keeper Vincent Vanasch bewahrte die Heimmannschaft vor dem 1:2. Quasi mit dem Abpfiff war es Thies Prinz, der zum 3:0-Endstand traf. „In Bonn müssen und können wir eine Schippe drauflegen“, so Kluth. Für die Konkurrenz dürfte dies wie eine Drohung klingen.  

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