Heimat-CheckWie Alt-Hürth zur Keimzelle Hürths wurde

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Das Kloster in Alt-Hürth

Alt-Hürth –  Das Rathaus steht im benachbarten Hermülheim, und andere Ortsteile wurden schon deutlich früher in Urkunden erwähnt: Dennoch gilt Alt-Hürth als Keimzelle der früheren Großgemeinde und heutigen Stadt Hürth, die ihren Namen hier entlehnt hat.

Der Ort im kleinen Tal des Duffesbachs hat viel von seinem alten Charme bewahrt. Rund um die Pfarrkirche St. Katharina und das alte Kloster, das heute eine private Musikschule beherbergt, befindet sich ein lebendiger Ortskern mit Geschäften und Gastronomie, auch einen Supermarkt gibt es.

Reges Vereinsleben

„Hier in Alt-Hürth wohnen noch viele »echte« Hürther“, sagt Ortsvorsteher Thomas Fund. Während sich anderswo viele Zugezogene wenig mit ihrem neuen Wohnort identifizierten, sei vor Ort die soziale Gemeinschaft noch intakt. Davon zeugt ein reges Vereinsleben.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl spiegelt sich auch im bürgerschaftlichen Engagement wider. Mehr als 100 Paten und viele ehrenamtliche Helfer im Stadt-Hürther Verein für Karneval und Brauchtumspflege sorgen seit Jahren dafür, dass der Springbrunnen auf dem alten Friedhof vor der Kirche weiter sprudelt und zu einem Treffpunkt für Jung und Alt geworden ist. Im Schatten der alten Bäume kann man Boule spielen. In einer Gemeinschaftsaktion haben vor knapp zwei Jahren auch viele Alt-Hürther tatkräftig mit angepackt und das Sichtfeld zum Hochkreuz am Ehrenmal für die Weltkriegsopfer auf dem Hürtherberg freigeschnitten.

Umgeben ist Alt-Hürth von viel Grün, etwa dem Naherholungsgebiet am Otto-Maigler-See auf der einen und dem Hürtherberg auf der anderen Seite – beides rekultivierte Flächen nach dem Braunkohleabbau. Eine grüne Oase ist auch das Gelände rund um das aus den 1930er-Jahren stammende Stadion zwischen Alt-Hürth und Hermülheim. Früher hatten die Sportanlagen zentrale Bedeutung für ganz Hürth, im Stadion wurden große Sportereignisse und Stadtfeste mit Tausenden von Besuchern gefeiert. Doch Teile der Sportanlagen verfallen seit Jahren. Die traditionsreiche Radrennbahn ist gesperrt, die Hauptkampfbahn wird nur noch selten genutzt, die baufällige Tribüne ist nur notdürftig gesichert.

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Doch die Stadt möchte das Stadiongelände aus seinem Dornröschenschlaf wecken. Das Areal soll – unter Beteiligung der Bürger – in einen Freizeit- und Bewegungspark für alle Generationen aus dem ganzen Stadtgebiet umgebaut werden. „Das ist ein wichtiges Thema für Alt-Hürth“, sagt Ortsvorsteher Fund. „Jetzt zahlt sich aus, dass man in der Vergangenheit der Versuchung widerstanden hat, aus dem Stadiongelände Wohnbauland zu machen.“

Doch manche Entwicklungen breiten dem Ortsvorsteher Sorgen. So mussten in den vergangenen Jahren etliche Geschäfte im Ortskern schließen, viele Kneipen haben dichtgemacht. Seit dem Aus für die Traditionsgaststätte Treffpunkt Paula fehle den Vereinen ein Versammlungsraum.

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