Kita-StreikErzieher-Einkommen variieren stark

Ab Montag bleiben die meisten Kitas geschlossen.
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Köln – Die Forderung der streikenden Erzieherinnen und Erzieher nach besserer Bezahlung findet breite Unterstützung. Auch bei den meisten Eltern, obwohl ihnen der Ausstand große Probleme bereitet. Wild durcheinander gehen die Zahlen über die Einkommen. Angaben über das Durchschnittseinkommen variieren stark, zwischen 2500 und 2900 Euro brutto im Monat. Sie sind mit Vorsicht zu betrachten so lange die Basis der Berechnung unklar ist. Zu beachten ist etwa, dass die Mehrzahl der Kita-Mitarbeiter nicht bei Kommunen arbeitet, sondern bei freien Trägern, die mitunter weniger zahlen als der Staat.
Auch die 240 000 Beschäftigten in den kommunalen Kitas kann man nicht in einen Topf werfen. Kinderpflegerinnen mit kürzerer Ausbildung bekommen ein geringeres Entgelt als Erzieherinnen, die eine vierjährige Ausbildung absolvieren. Rund 70 Prozent des Personals haben diese Ausbildung. Wer eine Kita leitet, bekommt ein höheres Gehalt. Durchschnittszahlen haben daher nur bedingt Aussagekraft für die individuelle Gehaltslage. Die hängt auch davon ob, wie lange jemand schon in dem Beruf arbeitet.
Kommunen und Gewerkschaften errechnen unterschiedliche Zahlen
Der für die Kommunen verbindliche Tarifvertrag sieht für Kinderpflegerinnen ein Anfangsgehalt von 2043 Euro vor. Es steigt mit Alter und Berufserfahrung auf 2880 Euro im Monat. Die Erzieherin fängt mit 2590 Euro an. In dieser Gruppe steigt das Einkommen auf bis zu 3289 Euro. Personal mit besonders schwierigen Tätigkeiten bezieht in der Endstufe etwas mehr als 3700 Euro. Kita-Leitungen können laut Arbeitgeber auf ein Monatseinkommen von bis zu 4750 Euro kommen.
Nach Ansicht der kommunalen Arbeitgeber liegen die Gehälter des Kita-Personals oberhalb anderer Ausbildungsberufe im Öffentlichen Dienst (Verwaltungsfachangestellte, Feuerwehrmänner). Die Gewerkschaft Verdi meint, diese Vergleiche seien „sachlich falsch“, weil Erzieherinnen eine um ein Jahr längere Ausbildung hätten. Im Schnitt laufen die Forderungen der Gewerkschaften nach eigenen Angaben auf ein Einkommensplus von zehn Prozent hinaus. Die Arbeitgeber haben errechnet, dass für einige Gehaltsgruppen sogar bis zu 20 Prozent mehr gefordert wird. Obwohl das Einkommen seit dem letzten Streik 2009 um 33 Prozent gestiegen sei, beklagen die Kommunen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärt, das Plus betrage nur 14,8 Prozent.