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Pfingst-Bilanz der PolizeiHalbautomatische Waffe, Schleusungen, unerlaubte Einreisen an NRW-Grenze

Lesezeit 3 Minuten
Beamte der Bundespolizei überwachen die Einreise am Grenzübergang nach Deutschland.

Beamte der Bundespolizei überwachen die Einreise am Grenzübergang nach Deutschland.

Vier Schleusungen, 30 Zurückweisungen und zahlreiche unerlaubte Einreisen.

Die Bundespolizei Aachen hat über das verlängerte Pfingstwochenende bei grenzpolizeilichen Kontrollen sowie im Bereich des Aachener Hauptbahnhofs mehrere Haftbefehle vollstreckt. Unter anderem haben die Beamten eine intakte, halbautomatische Handfeuerwaffe gefunden, vier Schleusungen zur Anzeige gebracht, 30 Zurückweisungen vollzogen und zahlreiche unerlaubte Einreisen festgestellt.

Aufgrund der Kontrollen an den Grenzen zu den Niederlanden mussten Reisende wiederholt mit langen Wartezeiten rechnen. Ausweichrouten wurden zwischenzeitlich gesperrt. Zudem kam es aufgrund von einer Aktion einer Gruppe unautorisierter Personen im Bereich von Ter Apel zu einem Zwischenfall.

Kontrollen an NRW-Grenze: Halbautomatisch Waffe im Grünstreifen entdeckt

Am Pfingstmontag (9. Juni) entdeckten Beamte und Beamtinnen der Bundespolizeiabteilung Sankt Augustin eine halbautomatische Handfeuerwaffe auf dem Rastplatz der Bundesautobahn Autobahn 3 in einem Grünstreifen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Kontrollstelle. In der Waffe mit einem Kaliber von 9mm befand sich ein Magazin mit mehreren Patronen.

Die Polizei vermutet, dass die Waffe aus einem fahrenden Fahrzeug, kurz vor einer Kontrolle durch Polizeikräfte, herausgeworfen worden sein könnte, erklärte ein Pressesprecher. Die Pistole wurde sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.

Mehrere Haftbefehle bei Grenz-Kontrollen zu NRW vollstreckt

Samstagnacht (7. Juni) wurde ein 45-jähriger rumänischer Staatsangehöriger bei der Einreise aus den Niederlanden kontrolliert. Bei der Überprüfung seiner rumänischen ID-Karte stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Köln wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls vorlag. Zudem bestand eine Ausschreibung der Zentralen Ausländerbehörde Darmstadt aufgrund der Aberkennung des Freizügigkeitsrechts. Der Mann wurde festgenommen und dem Polizeigewahrsam zwecks Vorführung beim Haftrichter zugeführt, so die Polizei weiter.

Ein 37-jähriger Rumäne wurde ebenfalls am Samstag bei der Einreise aus Belgien kontrolliert. Gegen ihn lag ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Weiden vor. Durch die Zahlung von knapp 700 Euro konnte der Mann die Haftstrafe abwenden und wurde anschließend entlassen.

Am Montag überprüfte die Bundespolizei einen 41-jährigen kamerunischen Staatsangehörigen in einem Fernreisezug aus Belgien. Die Überprüfung seiner Personalien ergab einen bestehenden Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Potsdam wegen Diebstahls. Der Mann konnte eine Ersatzfreiheitsstrafe durch Zahlung von rund 500 Euro vermeiden und wurde danach aus dem Gewahrsam entlassen.

Weitere Festnahmen und Schleusungen

Ein 30-jähriger deutscher Staatsangehöriger wurde bei der Einreise aus den Niederlanden über die Bundesautobahn 4 kontrolliert. Er hatte 5 Gramm Haschisch im Gepäck. Gegen ihn lagen zudem zwei Fahndungen zur Festnahme vor, wegen Erschleichens von Leistungen und Betrugs durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Da der Mann nicht in der Lage war, die Haftstrafen durch Zahlung von insgesamt rund 7.600 Euro abzuwenden, wurde er festgenommen und dem Polizeigewahrsam zugeführt.

Grenz-Kontrollen: Weitere Haftbefehle vollstreckt

Am Montagabend wurde ein 26-jähriger Deutscher von Beamten und Beamtinnen der Bundespolizei im Aachener Hauptbahnhof nach einem Diebstahl in einer Drogerie gestellt und in Gewahrsam genommen. Bei der anschließenden Überprüfung wurde ein Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Essen wegen exhibitionistischer Handlungen festgestellt. Auch dieser Mann wurde dem Polizeigewahrsam zugeführt.

Unter den durch die Bundespolizei festgestellten Schleusern befand sich ein bangladeschischer Staatsbürger (49), welcher seine Ehefrau sowie eine afghanische Familie nach Deutschland einschleuste. Die Frau konnte lediglich einen bangladeschischen Reisepass vorweisen und die afghanische Familie legte den Beamten und Beamtinnen abgelaufene, spanische Visa vor. Allen Personen wurde die Einreise nach Deutschland verweigert und sie wurden im Zuge dessen nach Belgien zurückgewiesen. Der Fahrer hat sich einem Strafverfahren wegen des Einschleusens von Ausländern zu verantworten. (jv/red)