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Aus 19 Bewerbern ausgewähltAcademie zu Burscheid hat einen neuen Dirigenten

Lesezeit 2 Minuten

David Boakye-Ansah ist der neue Dirigent der Musicalischen Academie.

Burscheid – Es wird viel mehr geübt. Und ein bisschen darf David Boakye-Ansah sich darauf wohl etwas einbilden. Denn er ist der Grund, dass in Deutschlands ältesten Kammerorchester, dessen 19. Dirigent er seit wenigen Wochen ist, ein frischer Wind weht.

43 Musiker in der Academie

Boakye-Ansah wiederum legt gar keinen Wert darauf, sich etwas einzubilden. Und das ist schon einmal eine gut Grundlage für die musikalische Zusammenarbeit mit den 43 Musikern der Musicalischen Academie von 1812 zu Burscheid. Kurzum, man ist sich auch nach einem knappen Dutzend Proben nach wie vor sympathisch und hat musikalisch eine Menge vor.

Richard Wagner und sein Sigfried-Idyll liegen auf den Pulten und das wird Ende Januar im Haus der Kunst aufgeführt . Die Musik der Romantik fordert hohe Intensität vom Klangkörper, der abgesehen von dem Berufsmusiker Alexei Serebrianyi in der Rolle des Konzertmeisters, überwiegend von Amateuren gemacht wird.

Nachwuchs aus der Musikschule

„Es bedeutet für mich eine gewisse Verantwortung, dass ich das älteste Orchester dirigiere. Aber Musicalische Academie, das heißt für mich auch, wir machen Musik.“ Nachwuchs kommt aus der Burscheider Musikschule, aber auch viele Hinzugezogene haben das Orchester für sich entdeckt. Und in der Bratsche spielt jetzt Boakye-Ansahs Vorgänger Wolfgang Georg mit. Für die Vorsitzende Anke Wischer und ihren Stellvertreter Till Werner steht fest, dass Boakye-Ansah ihre Wunschbesetzung ist.

19 Bewerber, vier in engerer Wahl

19 Bewerber gab es, vier wurden mit einem Pflicht- und einem Kürstück eingeladen und schnell war den Musikern klar, dass der 37-Jährige Musikwissenschaftler, der in Würselen geboren ist und und in Berlin studierte, ihr Mann ist. Boakye-Ansah promovierte über „Musikdramatische Konstruktionen von Religion in Richard Wagners Ring-Tetralogie“. Ein Schwerpunkt im Studium lag auf Orchesterleitung und Dirigat. Er spielt Posaune und Klavier und bildet als Fachmoderator für Musik Lehrerinnen und Lehrer fort.

Schulpraktische Lehrerausbildung

Er ist Fachleiter für Musik am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Leverkusen. Das Wissen um klassische wie zeitgenössische Musik werde bei jungen Menschen weniger, sagt er: „Häufig ist das schwierig, da sie keinen Kontakt zur Klassik haben.“ Im Lehrplan sei Musik nicht durchgängig. Begeisterung lasse sich aber schnell entfachen.