BesitzerwechselTorsten Kos nimmt Abschied vom Taxi

Der Burscheider Torsten Kos hat sein Taxi-Unternehmen verkauft und konzentriert sich auf den Reifenhandel mit Kfz-Werkstatt.
Copyright: BRITTA BERG Lizenz
Burscheid – „Eigentlich könnte ich ein Buch schreiben über meine Erlebnisse als Taxi-Unternehmer“, sagte Torsten Kos (47) lachend im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In der Tat: Seine Erlebnisse mit Fahrern, Fahrgästen, Gastronomen, Verwaltungen und Verbandsfunktionären füllen Bände.
Doch zum 1. Dezember ist für ihn Schluss mit der Burscheider „Taxi Kos GmbH“. Torsten Kos hat sein florierendes Unternehmen nach 35 Jahren verkauft. Anfang Dezember ist die Übergabe. Doch viel Zeit zum Schreiben wird er nicht haben: „Der Reifenhandel liegt weiter in meiner Verantwortung. Da ich den weiter ausbauen will, wird mir die Doppelbelastung ganz einfach zu groß.“ Die Entscheidung hat er mit seiner Ehefrau Diana und den beiden noch im Studium steckenden Kindern besprochen: „Die waren alle einverstanden.“
Für sein Taxiunternehmen hat er zwei bereits in ihrem Beruf sehr erfolgreiche Partner gefunden: „Die beiden sind sehr engagiert. Sie wollen es noch einmal wissen.“ Einer wohnt in Odenthal und war in der Führungsetage der Bayer AG beschäftigt, der andere kommt aus Remscheid und war Controller bei Bilfinger. Vor allem der Controller hat die Bücher von Kos zur vollsten Zufriedenheit auf Herz und Nieren geprüft. Was den Burscheider besonders freut: „Der Name „Taxi-Kos“ bleibt erhalten.“
Fahrten zum Flughafen
Auch die über 30-köpfige Belegschaft, die vom Verkauf völlig überrascht wurde, soll komplett übernommen werden. Derzeit besteht die Flotte aus neun Taxen – einschließlich eines Großraumwagens mit acht Sitzplätzen. Ein kürzlich erworbener Wagen wird derzeit behindertengerecht umgebaut, um auch Rollstuhlfahrern gerecht zu werden.
Das Unternehmen, in Burscheid die einzige Taxifirma, wurde im November vor 35 Jahren von Torsten Kos’ Vater, Janez, mit sechs Fahrzeugen gegründet: „Mittlerweile haben wir eine jährliche Fahrleistung von etwa 80 000 Kilometern. Das ist viele Male rund um die Welt.“ Die Taxen rasen aber nicht um die Welt, sondern kutschieren die Kunden in Burscheid und in der der Region. Neben Fahrten mit lustigen Partygästen, Gaststätten- und Veranstaltungsbesuchern hat sich das Unternehmen auch als zuverlässig für eher traurige Anlässe wie etwa Krankenfahrten für Patienten zu den Ärzten oder Kliniken im Umfeld erwiesen.
Nicht nur für den Kolbenringhersteller Federal-Mogul gibt es täglich Fahrten zu den Flughäfen nach Köln, Düsseldorf oder Frankfurt. „Unsere Fahrer sind sehr beliebt. Manche pflegen regelrechte Freundschaften mit den Stammkunden“, so Kos. Der Unternehmer will künftig auf seinem rund 2000 Quadratmeter großen Areal an der Industriestraße 1 den „Reifenhandel Kos“ sowie die jetzt schon bestehende kleine Kraftfahrzeug-Meisterwerkstatt erweitern. Sein Kfz-Technikmeister, Dirk „Doc“ Fellner: „Wir platzen aus allen Nähten. Alleine die Einlagerung von Sommer- und Winterreifen hat die 640-Marke überschritten – gegenüber “nur“ rund 400 vor einigen Jahren.“ Wie schon erwähnt: Zum Schreiben bleibt Torsten Kos keine Zeit. (tim)