BurscheidHolzki lässt Luisental-Pläne offen
- Veranstaltungen auf ehemaligem Fabrikgelände laut Investor rein privat
Burscheid – Die Nachbarn sprechen von einem „Probelauf von Party-Events im Luisental.“ Clemens Holzki, Eigentümer des ehemaligen Fabrikgeländes von RG Textil, hingegen sagt, dass es sich in den vergangenen Wochen um private Familienfeiern gehandelt habe, die auf seinem Gelände stattgefunden hätten. „Das bin ich, das ist Familie. Das ist privat, da kann ich jederzeit feiern.“ Es gebe keine Absprache mit dem Bauamt, dass er bis August feiern dürfe. Er betonte vielmehr, dass er solche privaten Feiern auch bis November, Januar, Februar, März oder April feiern könne.
Im August, konkretisierte der Inhaber eines Ingenieurbüros für bautechnische Planung in Wermelskirchen, wolle er aber möglicherweise einen Antrag auf Nutzungsänderung stellen. Die Entscheidung mache er davon abhängig, wie der Rat bei der Bauvoranfrage seines Nachbarn Michael Schwarz entscheide. Schwarz müsste ebenfalls zuerst eine Nutzungsänderung für sein Gelände auf dem Colonia-Gewerbepark beantragen, um dort eine „Eventfabrik“ einzurichten.
Solche Pläne wiederum sehen die Nachbarn kritisch, da sich das Luisental ihrer Ansicht nach aufgrund der Kessellage und des felsigen Untergrunds für einen dauerhaften Partybetrieb, verbunden mit Lärm und lauten Gesprächen auf der Straße, nicht eignet. Die Erfahrungen der letzten Wochenenden, an denen auf dem RG Textil-Gelände regelmäßig, mitunter bis vier Uhr morgens laut gefeiert worden sei, hätten sich in ihren Befürchtungen bestätigt, sagen die Nachbarn.
Holzki will die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, was genau er auf dem Gelände dauerhaft vorhat. „Eventuell ist Feiern angesagt.“ Das knapp 8000 Quadratmeter große Gelände eigne sich aber auch für anderes. Ein umfassendes Konzept sei erforderlich. Die Stadtverwaltung nahm zuerst keine Stellung, erklärte sich dann nach längerer Wartezeit für nicht zuständig.
Bei der Kreisverwaltung war gestern zu erfahren, dass Holzki von der Bauaufsicht in den vergangenen zwei Wochen die Mitteilung erhielt, er benötige eine Baugenehmigung, wenn er dauerhaft Veranstaltungen in der ehemaligen Fabrik durchführen wolle. „Wir wussten von nur einer Veranstaltung“, sagte Pressesprecher Alexander Schiele. Man habe den Eigentümer wegen einer Anhörung kontaktiert und wolle der Sache auf den Grund gehen. Und: „Uns ist es wichtig, dass wir Informationen darüber haben, wenn nachts dort zu viel Lärm gemacht wird.“ Dann solle man die Bauaufsicht (? 02202 / 13 26 97 oder ? 02202 / 13 23 39) anrufen, oder sich an das Beschwerdemanagement der Stadt Burscheid wenden.