Ein CDU-Antrag zur Förderung der Volkshochschule wirft Fragen auf.
ImmobilienBurscheids Politiker debattieren über Nutzung der städtischen Gebäude

Das Pastor-Löh-Haus ist Sitz der Volkshochschule in Burscheid. Die Beschilderung ist ausbaufähig. Die CDU will helfen.
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„Die Verwaltung wird beauftragt, der VHS bestmögliche Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Es ist zu prüfen, wie die VHS in der Zukunft ein steigendes Kursangebot in Burscheid ermöglich kann.“ Der Antrag, mit dem die Christdemokraten der Volkshochschule ihre Arbeit erleichtern wollen, löste im Hauptausschuss eine Menge Fragen aus. Erst recht, weil als weitere Domizile das Kramerhaus oder die Luchtenberg-Villa ins Spiel gebracht werden.
„Was heißt bestmöglich“, fragte Ulrike Hanke vom Bündnis für Burscheid. Dazu hätte Marc Baack gerne detailliert Auskunft geben können. Aber auch der Beigeordnete vermisst präzise Daten über die städtischen Gebäude. Damit sei die Basis für das, was Freidemokrat Joachim Wirths sich wünscht, leider nicht gegeben: ein Nutzungskonzept für die städtischen Immobilien.
Wundertüte Luchtenberg-Villa
Während das Kramerhaus neben der Stadtbücherei gerade grundlegend restauriert und im Mai eröffnet wird, weiß man über die als Erbe an die Stadt gefallene Luchtenberg-Villa nicht so viel. Bürgermeister Dirk Runge benutzte allerdings den Begriff „Sanierungsstau“. Was auf die Stadtverwaltung zukommt, wenn sie das Gebäude womöglich für die Volkshochschule fit machen will, ist ungewiss. Teuer würde es allein deshalb, weil die Stadt Burscheid als eine der drei Trägerstädte der VHS Bergisch Land verpflichtet ist, die Räume kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
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Hohe Kosten sieht Marc Baack, der nebenbei auch Kämmerer ist, allerdings schon auf die Stadt zukommen, wenn sie sich überhaupt einen detaillierten Überblick über den Zustand Ihrer älteren Gebäude verschaffen will. Auch das Pastor-Löh-Haus, in dem die VHS derzeit residiert, ist in keinem guten Zustand. Das wissen die Politiker: Der Bau ist auch Standort der Ratsfraktionen.
Pastor-Löh-Haus nur für die Volkshochschule?
Ob es bei dieser Aufteilung bleibt, steht dahin. Denkbar, so wurde es am Dienstag im Hauptausschuss klar, wäre ein Umzug der Fraktionen in die Luchtenberg-Villa. Dann stände das Pastor-Löh-Haus der Volkshochschule komplett zur Verfügung. Oder genau andersherum: Die VHS übernimmt die komplette Luchtenberg-Villa.
Soweit hatte man in der CDU nicht gedacht, sondern sich am derzeitigen Standort orientiert. Die technische Ausstattung im Pastor-Löh-Haus sei nicht mehr zeitgemäß. Die Stadtverwaltung solle die Volkshochschule deshalb darin unterstützen, sie besser zu machen. Den Zugang zum Internet soll die Volkshochschule „auf eigene Kosten ausbauen“, steht im Antrag.
Auch bei der Sichtbarkeit nach außen soll die Stadtverwaltung nur unterstützend tätig werden. Das marode Schild im Eingangsbereich soll durch eine moderne Werbeanlage ersetzt werden. Auch das sollen die VHS bezahlen.
Neue Oberböden in den Kursräumen sollen ebenfalls nicht von der Stadt, sondern von der Volkshochschule bezahlt werden. „Durch die Auskleidung der Räume mit Linoleum oder Ähnlichem können Bewegungsräume beispielsweise für Yoga-Kurse entstehen“, so die CDU.
Gegen die Verbesserung des Ist-Zustands im Pastor-Löh-Haus erhob sich im Hauptausschuss keinerlei Widerspruch. Aber ohne ein Gesamtkonzept könne man das Kramerhaus oder die Luchtenberg-Villa als weitere Quartiere der Volkshochschule nicht ins Auge zu nehmen, hieß es von SPD, Bündnis für Burscheid, Grünen und FDP. Dieser Teil des CDU-Antrags wurde also abgelehnt.

