BurscheidSo werden Stadtbücherei und VHS für die Zukunft aufgestellt

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Stadtbücherei Burscheid 2019

Yulia Farbischewski, auf dem Bild rechts im Jahr 2019, möchte die Stadtbücherei zu einem Ort der Begegnung, der Kultur und des Lernens machen.

Burscheid – Wie werden die Volkshochschule (VHS) und die Stadtbücherei in Burscheid in Zukunft aufgestellt sein? Diese Frage klärten bei der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses zwei Vertreter der jeweiligen Einrichtung. Eric Hausherr, seit April Leiter des VHS-Zweckverbandes Bergisch Land, erläuterte seine Pläne. Büchereileiterin Yulia Farbischewski stellte wiederum die sogenannte Bibliotheksstrategie 2021 vor.

VHS als „Juwel“

Eric Hausherr sieht die VHS als „Juwel“, das er vor allem durch eine umfassende Digitalisierung aufpolieren will. Dies gelte einerseits für die Aufstellung der Kurse, andererseits für das Marketing. Sprich: Mehr und mehr Angebote sollen ins Internet verlagert werden. Dazu würden etwa sogenannte Green-Screen-Studios genutzt, in denen die Kursleitenden vor wechselnden, digital produzierten und auf die Bildschirme geworfenen Hintergrundbildern ihr Programm vermittelten.

Zudem seien bereits neue PCs angeschafft worden. Die Präsentation der VHS in den sozialen Netzwerken des Internets sei ebenfalls alternativlos, spreche sie doch wesentlich mehr Menschen an als der klassische Katalog. 

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„Blended Learning“

Weitere Neuerungen sind Marketingfilme, die als Video ins Internet gestellt werden. Und das „Blended Learning“ – gemischtes Lernen also. Letzteres komme vor allem bei Sprachen zum Einsatz, indem etwa Italienisch zeitgleich beim Pizzabacken oder Spanisch beim Paella-Zubereiten vermittelt werde.

Ziel sei es zudem, die Lehrinhalte in Zukunft dahingehend auszubauen, dass neben den seit Jahren zahlenmäßig eindeutig dominierenden Integrations- und Deutschkursen auch Bereiche wie Gesundes Leben, Freizeit, EDV oder berufliche Bildung wieder wichtiger würden. Die Umsetzung des Digitalisierungs- und Erneuerungskonzeptes der VHS sei, so betonte Eric Hausherr, auf insgesamt fünf bis acht Jahre ausgelegt.

Die Bücherei als vielfältiger Ort

Digitalisierung spielt nach Aussage von Yulia Farbischewski natürlich auch für die Stadtbücherei in Burscheid eine Rolle. Gleichwohl stehe hier im Fokus, die Bücherei dauerhaft als Kombination aus Kulturort, Treffpunkt für Austausch und Kommunikation, Wohlfühlort für jeden, Ort für lebenslanges Lernen, Ausprobieren und Experimentieren sowie Ort der Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz zu etablieren. Sprich: Lediglich mit dem Ausleihen von Büchern und elektronischen Medien soll es zukünftig nicht mehr getan sein.

Derzeit bietet die Stadtbücherei 18.998 physische und 22.412 elektronische Medien an. Beschäftigt sind in ihr fünf Mitarbeitende. Im bislang letzten Erhebungsjahr vor Corona, 2019, gab es 1243 aktive Nutzende, 33.694 Entleihungen, 16.639 Besucherinnen und Besucher und 112 Veranstaltungen.

Demografischer Wandel

Wichtig: Da aufgrund des demografischen Wandels im Jahre 2040 in Burscheid voraussichtlich ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein werde, solle, so erklärte Yulia Farbischewski, eine Erweiterung des Angebotes für diese Zielgruppe erfolgen. Derzeit liege der Fokus hingegen noch auf Familien mit Kindern, denn: Der Anteil der in der Stadt lebenden Familien mit Kindern betrage aktuell 31,9 Prozent.

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