JubiläumMusikschule Burscheid feiert 50. Geburtstag mit einem Konzert

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2 Musikalische Früherziehung

Die Kleinsten aus der musikalischen Früherziehung eröffneten das Konzert.

Burscheid – „Wenn die Worte aufhören, beginnt die Musik.“ Diese Worte Heinrich Heines zitierte Bürgermeister Dirk Runge in seiner Ansprache zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule Burscheid. Am 1. April 1972 startete die Musikschule Burscheid mit 300 Schülerinnen und Schülern.

Musikschule ist zeitweise ohne Heimat

Sie kann allerdings auch auf alte Wurzeln zurückblicken. Bereits 1817 erteilte die Musicalische Academie von 1812 Instrumentalunterricht für Orchestermitglieder. Durch eine Initiative dieser Akademie und der Bläserschule des Orchestervereins Hilgen kam es dann schließlich 1972 zur Neugründung in Burscheid. Das ist nun 50 Jahre her. Ein halbes Jahrhundert, in dem unzählige Kinder und Erwachsene hier ihre Instrumente lernten und erste Erfahrungen im gemeinsamen Musizieren sammelten.

1 Bürgermeister Dirk Runge

„Wenn die Worte aufhören, beginnt die Musik“, sagte Bürgermeister Dirk Runge anlässlich des Jubiläums.

Die Jubiläumsveranstaltung fand in der Aula der Johannes-Löh-Gesamtschule statt. Normalerweise im Haus der Kunst beheimatet, ist die Musikschule Burscheid im Augenblick heimatlos, da das Haus der Kunst renoviert wird. Für die nächsten Jahre wird in Ausweichquartieren wie zum Beispiel dem Pastor-Löh-Haus unterrichtet. Etwa 60 Personen im Alter von vier bis über 50 Jahre waren an der Vorbereitung und der Durchführung des Jubiläumskonzertes beteiligt.

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5 Zuschauer

Die Aula der Johannes-Löh-Gesamtschule war gut besucht.

Das Lehrpersonal sowie Schülerinnen und Schüler übten bereits seit bis zu sechs Monaten für den großen Tag. Zum Einstieg wurde ein Film gezeigt, der zu den Klängen Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ die letzten 50 Jahre in Fotos Revue passieren ließ. Die Ehre der ersten Darbietung wurde den jüngsten Schülerinnen und Schüler der musikalischen Früherziehung zuteil, die mit ihren Lehrerinnen Ulrike Witt und Veronique Feilen das Jubiläumslied präsentierten. Unterstützt wurden sie dabei von den guten Seelen des Büros, Laura Müller und Tabea Matis, die die Hintergrundbilder hielten.

Solistinnen beweisen ihr Können

Solistinnen wie Abigajil Koch, die das Stück Fly (Ludovico Einaudi) aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ dem Publikum hoch konzentriert und fehlerfrei präsentierte, zeigte eindrucksvoll, was Schülerinnen und Lehrerinnen gemeinsam leisten. Auch Theresa Frerichs, eine von „Jugend musiziert“ ausgezeichnete Flötistin, bewies ihr Können an diesem Abend.

5 Tobias Duda  Elyah Kemmerich mit ihrem Lehrer

Tobias Duda und Elyah Kemmerich bekamen viel Applaus für ihren Auftritt.

Manch ein Schüler wuchs während dieser Veranstaltung über sich hinaus. Tobias Duda und Elyah Kemmerich, die zunächst sogar Bedenken hatten, beim Jubiläumskonzert aufzutreten, entführten das Publikum mit „Scarborough Fair„, „Morning has broken“ und „Sevillanas“ in vergangene Zeiten. Man dankte es ihnen mit einem kräftigen Applaus, der die Jungen wohl ermuntern wird, auch in Zukunft weiter aufzutreten.

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Insgesamt standen zehn Musikgruppen und Solokünstlerinnen und -künstler auf dem Jubiläumsprogramm der Musikschule. Diese hatte es nicht immer leicht in den vergangenen Jahren. Besonders Corona stellte die Schule vor nie dagewesene Herausforderungen, um den Unterricht aufrecht halten zu können. Der Onlineunterricht wurde eingeführt, und es gelang, die Schülerzahl gegenüber dem Stand vor Corona zu steigern.

Inzwischen lernen an der Musikschule rund 600 Schülerinnen und Schüler, die von rund 30 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Und die Schule bleibt flexibel. Neue Angebote sind im Aufbau, wie das Ballett 50 plus oder die tänzerische Früherziehung. So blickt die Musikschule Burscheid optimistisch in die nächsten 50 Jahre. „Musik ist die einzige universelle Sprache der Welt“, erinnerte der Bürgermeister in seiner Ansprache, „und vielleicht ist genau sie die Antwort auf die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft. Wenn man gemeinsam musiziert, ist es nicht wichtig, woher man kommt. Da zählt nur die Musik.“ Ein guter Grund, gemeinsam zu musizieren.

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