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BurscheidWas tun mit der vielen Freizeit im Ruhestand?

Lesezeit 3 Minuten
Rente dpa

Rentner (Symbolbild)

Burscheid – Wie geht das Leben weiter, nachdem der Ruhestand begonnen hat? Die Gestaltung eines neuen Lebensabschnitts bringt nicht nur Chancen mit sich, sondern kann viele Menschen auch vor Herausforderungen stellen. Der Workshop „Endlich Ruhestand?!“ der Burscheider Initiative Treffpunkt Ehrenamt versucht sich diesen Chancen und Herausforderungen anzunähern und setzt sich mit den wichtigsten Fragen und Themen rund um den Ruhestand auseinander.

Silke Riemscheid

„Viele Menschen wissen nicht, was auf sie zukommt“, erklärt Christa Puppe, die gemeinsam mit Hermann Greger und Silke Riemscheid den Workshop gestaltet. In dem Seminar gehe es vor allem darum, Anregungen und Impulse an die Teilnehmenden weiterzugeben. „Jeder bringt eigene Erfahrungen und einen eigenen Hintergrund mit, den er beisteuern kann“, sagt Greger. Das Seminar widmet sich Sachthemen wie Finanzen, Gesundheit, Wohnen oder der Vorsorge-Vollmacht. Danach geht es in einen Workshop-Teil über, in dem die Teilnehmenden bestimmte Fragestellungen bearbeiten und Ideen zur Gestaltung des neuen Lebensabschnitts entwickeln.

„Es geht vor allem um die Neustrukturierung des Alltags. Man hat viel freie Zeit, die neu gestaltet sein will“, sagt Greger. Jeder Mensch habe über sein Leben eine Schatzkiste mit Erfahrungen und Talenten angesammelt, die auch im Ruhestand noch weiterentwickelt und genutzt werden können. Die Fragestellungen „Was kann ich für mich tun und was kann ich für andere tun?“ sei bei der „Gestaltung der vielleicht schönsten Lebensphase“, wie Greger es nennt, zentral.

Auch auf die Möglichkeit des Ehrenamts gehen die drei Referenten im Seminar ein. „Wenn man seine Zeit anderen schenkt, bekommt man in der Regel mehr davon zurück“, findet Riemscheid. In allen Lebensbereichen würden stets Ehrenamtliche gesucht werden, egal ob Schulen, Altenzentren, Reparaturcafé oder Tafeln.

Für die drei Referierenden verlief der Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand relativ glatt. „Ich war mein ganzes Leben lang aktiv, auch als die Kinder klein waren. Bei mir war es keine Frage des Stillstands“, erzählt Riemscheid. Auch Greger und Puppe waren stets engagiert und alle drei haben sich auf ihre eigene Art den neuen Chancen und Herausforderungen gestellt. „Ich habe eine Mindmap gemacht mit dem Titel »Mein Leben nach Bayer«“, erzählt Greger, der lange Zeit bei Bayer gearbeitet hat. Die Mindmap schaue er heute hin und wieder immer noch an. Auch wenn die eigenen Erfahrungen vom Übergang in den Ruhestand positiv zu sein scheinen, wissen Puppe, Greger und Riemscheid, dass es auch anders aussehen kann.

„Einsamkeit im Alter ist ein wichtiger Punkt. Es gibt mehr davon als man denkt und es ist wichtig, dass man das Alleinsein durchbricht“, sagt Riemscheid. Auch die Veränderungen in einer Partnerschaft werden thematisiert. „Viele Menschen unterschätzen den Effekt auf die Partnerschaft, wenn sich alte Strukturen plötzlich auflösen“, erklärt Riemscheid. Trotzdem solle man sich keine Sorgen machen oder gar Angst vor dem Alter haben. „Man ist viel freier und kann viel mehr für sich tun. Der Ruhestand bringt die Möglichkeit, sich völlig neu zu erfinden“, sagt sie.

Das Seminar findet – nach aktuellem Stand – am 25. April im Pastor-Löh-Haus in Burscheid statt und dauert 2,5 bis 3 Stunden. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter 01577/9401165, auf der Homepage oder über das aktuelle VHS-Programm der VHS Bergisch Land.

www.ehrenamt-burscheid.de