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Nach StreitSieben Mitglieder verlassen den Förderverein der Lambertsmühle

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Die Lambertsmühle hatte Mitgliederversammlung.

Burscheid – „Die Treibriemen der Dreschmaschine liegen rechts oben im Regal der Werkstatt.“ So lakonisch klingt es in der Kündigung der Mitgliedschaft von Franz-Josef Schmitz, die der Verein zur Förderung der Lambertsmühle nun erhielt.

Schwund in der Mitgliedschaft

Eine Dreschmaschine ist ein landwirtschaftliches Gerät zum Dreschen von Körnerfrüchten. Dreschmaschinen sind heute im professionellen Bereich nicht mehr im Einsatz, sie wurden in Deutschland in den 50er bis 60er Jahren durch Mähdrescher verdrängt.

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Und Verdrängung macht sich auch im Förderverein bemerkbar. Sieben Mitglieder auf einen Streich kündigen jetzt, da ihnen die Streitigkeiten um den Vorsitzenden Armin Busch unerträglich geworden sind. Sie hatten sich zuletzt in der Donnerstagsgruppe getroffen, um ihr Ehrenamt mit dem Beruf vereinbaren zu können. Die Mittwochsgruppe trifft sich immer vormittags. Zwischen einigen Mitgliedern kam es zu Zerwürfnissen. Busch hatte in der vergangenen Woche auf der Mitgliederversammlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit entgegen seiner Ankündigungen wieder kandidiert und wurde zum Vorsitzenden wiedergewählt.

Heftige Auseinandersetzungen

Sein Stellvertreter ist der Mann der Hausmeisterin, Marc Klassmann. Kassiererin ist Karin Henckels und Schriftführerin Margarethe Laars. Zu den Beisitzern zählen Rolf Engelhard sowie Markus Wißkirchen vom gleichnamigen Hotel-Restaurant in Odenthal. Vorangegangen war der Versammlung ein erbitterter, monatelanger Streit, der in dem Rauswurf und Vereinsausschlussverfahren des Ehepaars Dorina und Robert Krieger endete. Beide haben das Gesicht der Lambertsmühle geprägt, unzählige Hochzeiten in den historischen Räumen vorbereitet und sich am Spinnrad und am Schmiedefeuer für die Repräsentation des eigentlich als Museum vorgesehenen Erbes der Stadt engagiert.

Als Rädelsführer dargestellt

Aber sie brachten auch Kritik und Verbesserungsvorschläge an. Die Mitglieder der Donnerstagsgruppe solidarisieren sich: „Sie sind nun die Bauernopfer. Robert Krieger wird als Rädelsführer dargestellt. Er hat den Streit aber nicht an die Öffentlichkeit gebracht“, sagt Ulrike Raupach. „Die Satzung ermöglicht zwar einen Ausschluss, und es wird in den Briefen zur Stellungnahme aufgefordert“, erklärt Ralf Kuhla zum Rausschmiss der Kriegers.

Schlichtung abgelehnt

„Aber ein Vereinsausschluss sollte nur in Betracht kommen, wenn vorherige Schlichtungsgespräche und mildernde Maßnahmen nicht geeignet sind, oder trotz dem keine Besserung eintritt“, schrieb Kuhla vor sechs Wochen dem Vorstand. Die Besserungen sind nicht eingetreten. Für eine Schlichtung ließ sich der Vorstand, obwohl es den Vorschlag auch seitens der Stadtspitze gab, bislang nicht gewinnen.