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Burscheider OrdnungsamtEinhaltung des Kontaktverbots wird kontrolliert

Lesezeit 3 Minuten

Astrid Anhalt und Ramona Weiß vom Ordnungsamt finden auf ihrem Kontrollrundgang auch Zeit für das Gespräch mit Gemüsehändler Engin Abuhan, dessen Geschäft öffnen darf.

Burscheid – „Bei der Burscheider Innenstadt und dem Ortskern von Hilgen mangelt es an Aufenthaltsqualität.“ Der Satz, den die Stadtplaner des Düsseldorfer Architekturbüros ASS der Stadt in ihrem Gutachten für das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept ins Buch schrieben, bekommt vor dem Hintergrund der Pandemie eine gänzlich neue Bedeutung.

Kleine Kommune mit 18 000 Einwohnern

Das Coronavirus kennt den Unterschied zwischen Land- und Stadtbevölkerung zwar nicht. Aber die Städte trifft es härter als die ländlichen Gegenden, auch in einer vergleichsweise kleinen Kommune mit etwas mehr als 18 000 Einwohnern wird örtlich die Einhaltung des Kontaktverbots kontrolliert.

Personalien aufgenommen

Spielplätze, Cafés, Sonnenstudios, Friseursalons und Nagelstudios sollen geschlossen bleiben. Darüber hinaus gilt ein weitreichendes Kontaktverbot, das Zusammenkünfte und Ansammlungen von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit untersagt. Für Familien gibt es Ausnahmen.

In Burscheid und Hilgen sind in den Zentren, an Schulhöfen und Spielplätzen nun verstärkt Kontrolleure unterwegs, um die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zu überwachen, die helfen sollen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes arbeiten im Schichtbetrieb, darüber hinaus sind die Technischen Werke Burscheid (TWB), Schulhausmeister und Sicherheitsdienste sowie die Polizei im Einsatz.

Einige Jugendliche trafen sich trotzdem

Sie tragen Erkennungswesten, Handschuhe und Anzüge und kontrollieren die Einhaltung des Kontaktverbots. „Sie sorgen dafür, dass sich die Geschäfte, Dienstleister und die Menschen im Stadtgebiet an die landes- und bundesweit geltenden Regeln halten“, erklärt Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss. Überwiegend hielten sich die Burscheider an die Verbote. „Einige Jugendliche haben sich zu mehreren an einem Platz aufgehalten. Wenn man ihnen gesagt hat, wie sie sich nun verhalten sollen, haben sie das beherzigt.“

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Marco Fuss, Leiter des Ordnungsamtes, resümiert: „Wir sind positiv beeindruckt, wie diszipliniert sich die Burscheider in dieser Krisenzeit verhalten. Es sind kaum Verstöße zu verzeichnen.“ Wie Bürgermeister Stefan Caplan erklärt, setzt die Stadt möglichst viel eigenes Personal aus unterschiedlichen Ämtern der Stadtverwaltung ein.

Bis zu 25 000 Euro Bußgeld droht

Zudem kontrollieren Mitarbeiter der Technischen Werken Burscheid (TWB) zum Beispiel die Spielplätze und die Schulhausmeister die Schulhöfe. Aufenthaltsräume wie Sportplätze, Parks und Bushaltestellen würden ebenso kontrolliert wie die Innenstadtbereiche, erklärt Bergfelder-Weiss. Alle eingesetzten Mitarbeiter, können sich ebenso wie die Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens ausweisen, betont die Verwaltung. „Ich möchte allen meinen ausdrücklichen Dank aussprechen, die dabei helfen die Corona-Pandemie in unserer Stadt einzudämmen“, zeigt sich Caplan froh darüber, „dass sich so viele Menschen für die Gesellschaft einsetzen und die Einwohner viel Vernunft und Einsicht zeigen.“ Grundsätzlich stehe die Sensibilisierung der bei den Kontrollen angetroffenen Menschen im Vordergrund.

Dennoch ist es laut Bergfelder-Weiss in Einzelfällen schon zur Feststellung der Personalien und der weiteren Verfolgung von Verstößen gekommen. Verstöße können mit einer Geldbuße von 200 bis 25 000 Euro geahndet werden.

Mitte der Woche bestätigte das Kreisgesundheitsamt zehn Corona-Fälle in der Stadt.