Burscheider StadtratViele Fraktionen ließen Federn – Starke Zugewinne für die Grünen

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Stimmauszählung im Haus der Kunst. Christdemokratin Silke Riemscheid (vorne) zeigte Einsatz für das Ehrenamt.

Stimmauszählung im Haus der Kunst. Christdemokratin Silke Riemscheid (vorne) zeigte Einsatz für das Ehrenamt.

  • Auch in Burscheid können sich die Grünen über Zugewinne freuen.
  • Bei der SPD kommt man derweil ins Grübeln, wo die Schwächen im Wahlkampf lagen.
  • Ebenso muss die CDU Stimmverluste verzeichnen, bleibt aber dennoch stärkste Kraft. Sorgen bereitet zudem die niedrige Wahlbeteiligung.

Burscheid – „Es ist mehr als letztes Mal“, konstatierte Sabine Wurmbach, als sie vom Wahlergebnis ihrer Burscheider Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen erfuhr. Sie kam gerade vom Auszählen und wirkte etwas müde. Die Grünen legten gegenüber 2014 mit knapp 16,8 Prozent um über sechs Prozent zu und haben wie die SPD nun sieben Sitze im Rat. Andere Fraktionen im Stadtrat wie Linke, FDP, SPD, CDU und UWG ließen deutlich Federn.

CDU trotz Stimmverlusten stärkste Fraktion – Grübeln bei der SPD

Für Wurmbach steht fest, dass die Grünen ihr Energiekonzept für Burscheid durchsetzen wollen. „Wir haben Rückenwind“, sagte sie. Einstimmig wurden bereits die Anträge zur Aufstellung öffentlicher Ladesäulen für E-Fahrzeuge im Stadtgebiet und der Antrag zur Energiegenossenschaft Burscheid im jüngsten Rad beschlossen. Als stärkste Fraktion ging die CDU mit 34,6 Prozent und 14 Sitzen hervor, 2014 waren es 38,4 Prozent und 16 Sitze. Zweitstärkste Fraktion ist das Bündnis für Burscheid mit 19,6 Prozent und acht Sitzen. Der Verein legte um 2,7 Prozent zu. FDP und UWG haben je zwei Sitze.

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Die SPD geriet ins Grübeln. War es eine Klatsche für Berlin, oder hatte man auf die falschen Themen im Wahlkampf gesetzt? „Es wird schwer, wenn die Mutterpartei eine Woche vor der Kommunalwahl mit einer früheren Katastrophe des Finanzministers aufwartet“, sagte Bürgermeisterkandidat Ralph Liebig. Finanzminister Olaf Scholz wird den „Cum Ex“-Skandal nicht so ganz los. In seiner Zeit als Erster Bürgermeister in Hamburg hat er offenbar mit der Warburg Bank gesprochen. Die war in den Steuervermeidungsskandal verwickelt und befürchtete eine Millionen-Strafe.

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Wunden wolle man nicht lecken, sagte Liebig. Aber Glückseligkeit herrsche in der SPD nicht vor. Passiv sei man im Wahlkampf nicht gewesen. Angelika Gewehr, Vorsitzende der Burscheider CDU, sah die Stimmverluste mit Sorge. Und die geringe Wahlbeteiligung wirft bei allen Fragen auf. „Das hat nichts damit zu tun, dass die Autobahn gesperrt war“, sagte Liebig. Die Bürger müsse doch interessieren wie es zum Beispiel mit Kindergärten und Schulen in ihrer Stadt weitergehe.

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