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FriedhofSo hat sich die Bestattungskultur in Burscheid verändert

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Das Fundament für die Urnenwand wurde auf dem Friedhof gesetzt. im Dezember werden die Kolumbarien geliefert.

Burscheid – Nachdem Anfang des Jahres bereits in der Nachbarstadt Leichlingen auf dem Kommunalfriedhof Kellerhansberg das erste Kolumbarium errichtet worden war (lesen Sie hier mehr zum Leichlinger Kolumbarium), wurden jetzt auch in Burscheid die Fundamente für eine solche Anlage gesetzt.

Wie die Verwaltung auf Anfrage erklärte, ist die Lieferung der Kolumbarien für Dezember vorgesehen. Da die Installationsarbeiten witterungsabhängig sind, könne derzeit noch nichts über den Zeitpunkt der Fertigstellung gesagt werden.

Vor einem Jahr hatte der Burscheider Stadtentwicklungsausschuss beschlossen, eine solche Anlage auch in Burscheid für die Bestattung anzubieten. Zwar wurde im Rahmen der Bürgersprechstunde nachgefragt, warum auf einem Friedhof, der noch groß genug sei, überhaupt Kolumbarien angelegt werden. Doch wie die Verwaltung erklärte, kommt die Kommune damit dem Wunsch immer mehr Hinterbliebener nach. Die Bestattungskultur habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Es würden immer häufiger Urnenbestattungen und auch Baumbestattungen nachgefragt. Zudem hatte der Rat vor vier Jahren beschlossen, den hinteren Teil des städtischen Friedhofs, der über eine Brücke erschlossen ist, aufzulösen.

Nachdem nun zwei Felder nach dem Ablauf der Ruhefristen frei geworden sind, sollen die Kolumbarien in einem ersten Schritt dort aufgestellt werden. Es gibt auf dem Friedhof 20-jährige Ruhefristen für Urnengräber und 30-jährige Fristen für Erdgräber, die aber immer seltener nachgefragt werden.

Kürzere Ruhezeiten und pflegeleichte Gräber sind immer stärker gewünscht. Ausgearbeitet wurden die Planungen für eine 2,20 Meter hohe, beidseitige Kolumbarienanlage von den Technischen Betrieben Solingen. Dreilagig sind insgesamt 96 Urnenkammern vorgesehen, die Kosten sollen sich auf 60.000 Euro belaufen.

Kolumbarium leitet sich aus dem lateinischen Wort Columba, die Taube, her. Demnach ist ein Kolumbarium ein Taubenschlag. Weil die Fächer über- und nebeneinander angeordnet und an ein Vogelhaus erinnern, wird der Begriff seit der Römerzeit für die Grabkammern auf Friedhöfen verwendet.