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Gesamtschule in Burscheid114 Fünftklässler zur Premiere

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Die neuen Lehrkräfte der Johanns-Löh-Schule (von links) Nadine Velser, Angelika Nordhofen, Melanie Herzhoff und Kerstin Wintzen präsentieren das funkelnagelneue Logo der Burscheider Gesamtschule, die heute ihren Betrieb aufnimmt.

Burscheid – Der Start des Unterrichtsbetriebs an der neuen evangelischen Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid ist mit einem großen Festprogramm verbunden. Es beginnt um 11 Uhr mit einem von Oberkirchenrat Klaus Eberl in der Kirche am Markt gehaltenen Festgottesdienst mit dem Schwerpunkt Johannes Löh (1752-1841). Der evangelische Pastor, Lehrer, Volksaufklärer und Universalgelehrte (1752-1841) wirkte in Burscheid und ist der Namenspatron der Gesamtschule in Trägerschaft der evangelischen Kirche.

Nach dem Gottesdienst treffen sich alle Beteiligten im Foyer der Friedrich-Goetze-Hauptschule und anschließend in der Evangelischen Realschule. Die Gesamtschüler nutzen die Unterrichtsräume der beiden benachbarten Bildungsstätten Auf dem Schulberg. Die seit Anfang August amtierende Schulleiterin Angelika Büscher (52): „Sowohl die Realschule als auch die Hauptschule bleiben bis zum Auslaufen der Klassen bestehen. Übergangsweise finden nun drei Schulen in zwei Gebäuden ihren Platz.“

Im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ betonte Angelika Büscher insbesondere die Hilfsbereitschaft der Eltern, sich in die Entwicklung der Gesamtschule einzubringen: „In den zwei Infoabenden für die Eltern waren viele Mütter und Väter bereit, unter anderem auch Arbeitsgemeinschaften zu übernehmen.“

Die 114 Schüler werden in vier Klassen von 24 Pädagogen unterrichtet. Die vierte und kleinste Klasse ist für den inklusiven Unterricht reserviert. Vier Neuzugänge im Kollegium erleichtern den Start. Konrektor wurde der seit vielen Jahren an der Realschule wirkende Pädagoge Ralf Viezens. Insgesamt erhielt die Schule sechs neue Lehrerstellen – sie verteilen sich auf die 24 Lehrkräfte.

Unabhängig vom breiten Fächerkanon der Gesamtschule zählen in Burscheid die bereits in der Evangelischen Realschule erfolgreich praktizierten Schüler-Arbeitsgemeinschaften zum Angebot. Das sind etwa Streitschlichter, Schüler helfen Schülern, Sozialpraktikum, Suchtprävention, Schulsanitätsdienst, Förderkurse, Sporthelferausbildung, Methodentraining und Mini-Köche. Hinzu kommen AGs zur musischen, sprachlichen, naturwissenschaftlichen, sportlichen und handwerklichen Ausbildung.

Kooperationen gibt es unter anderem mit Bayer-Kultur, Musikschule Burscheid, Förderschule Wermelskirchen, Agentur für Arbeit, mit dem Seniorenzentrum, DRK und Kinderschutzbund. (tim)

Ein besonderes Schmankerl hat sich die Schulleitung für den kleinen Festakt ausgedacht. „Wir werden eine malvenfarbene Hortensie pflanzen“, so Büscher. Die Zierpflanze hat einen besonderen Grund: Laut der Schulleiterin berichtet eine Anekdote über den Pastor Johannes Löh, dass er einst zu Fuß bis nach Bonn ging, um eine der damals seltenen Hortensien für Burscheid zu ergattern: „Die hat er dann in seinen Burscheider Pfarrgarten eingesetzt, um unter anderem Kinder über die Bedeutung vieler Kräuter und Pflanzen aufzuklären.“ Es dürfte wohl die erste in der Lindenstadt gewesen sein.

Nicht nur für Angelika Büscher ist die Johannes-Löh-Gesamtschule ein „Meilenstein für Burscheid“: „Wir fangen bei Null an, und die Herausforderung ist groß.“ Für Bürgermeister Stefan Caplan, der gemeinsam mit Oberkirchenrat Eberl als treibende Kraft der Gesamtschule gilt, bedeutet die neue Bildungsstätte eine „phantastische Bereicherung für die ganze Stadt“.

Die Wünsche aller für eine erfolgreiche Entwicklung manifestierten sich am Mittag angesichts der vielen bunten Luftballons, die vom Schulhof der Schule in den Himmel aufstiegen.