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Gewerbegebiet in BurscheidNeuer Plan für eine alte Idee in Straßerhof

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Burscheid – Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist groß. Doch die Flächen in Industrie- und Gewerbegebieten sind in Burscheid, wie andernorts auch, begrenzt. Schon seit fünf Jahren ist ein Gewerbe- und Industriegebiet in Straßerhof, zwischen der Landstraße 188 und dem Biomassezentrum der Avea, ganz oben auf der Wunschliste des Erschließungsträgers, der Remscheider Baufirma Dohrmann.

Ihr gehört seit 2008 der überwiegende Teil des 110 000 Quadratmeter großen Areals. Doch andere, benachbarte Grundstückseigner, deren Grund und Boden für die Erschließung erforderlich ist, sind für ein Gewerbegebiet nicht zu erwärmen und auch durch Vermittlungsversuche des ehemaligen Bürgermeisters Hans Dieter Kahrl konnte keine Einigung erzielt werden.

Jetzt beschloss der Burscheider Rat gegen die Stimme des Ratsherrn Konrad Wolfram (Die Linke) die Anordnung einer Umlegung. Das Verfahren nach dem Baugesetzbuch ist ein Instrument, ein Plangebiet auch gegen den Willen der Eigentümer durchzusetzen.

Ausschuss wird gebildet

Um dennoch das im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzte Gewerbegebiet umzusetzen, so die Verwaltung, sei das Verfahren im Fall Straßerhof erforderlich, um die notwendigen Erschließungsflächen bereitstellen zu können.

In ein solches Verfahren bringen die Eigner ihre Grundstücke ein und erhalten gleichwertige Flächen an anderer Stelle zurück. Koordiniert wird das durch einen fachkundigen Ausschuss. Die Umlegung garantiert laut Verwaltung den Fortbestand des Eigentums und soll dem Ausgleich unterschiedlicher Interessen dienen. Der Rat ermächtigte nun den Bürgermeister, eine Geschäftsstelle des Umlegungsausschusses einzurichten. In dem Ausschuss sitzen die Burscheider Ratsherren Horst Buttkus (CDU) und Hans Becker (SPD), Vorsitzende ist die Leverkusener Rechtsdirektorin Michele Drescher. Außerdem sind Jörg Wittka, Leiter des Katasteramtes Rhein-Berg, und Thomas Merten, Leiter des Dezernats Umwelt und Planung der Kreisverwaltung, in dem Gremium vertreten. Der Umlegungsausschuss gilt in dieser Besetzung für fünf Jahre. Bürgermeister Stefan Caplan gab in der Ratssitzung jedoch zu bedenken, dass die Stadt die Verwaltungsaufgaben voraussichtlich durch einen Dienstleistungsvertrag mit einer anderen Verwaltung auslagern will. Das nötige Know-how, aber auch die Zeit und das Personal fehlten in Burscheid, zumal das letzte Umlegungsverfahren schon viele Jahre zurück liegt. Gespräche mit einer benachbarten Großstadtverwaltung seien bereits vereinbart. Dort seien Umlegungsverfahren Alltag.

Laut Stadtverwaltung weist das Plangebiet in Straßerhof eine Gewerbe- und Industriefläche von 110 000 Quadratmetern aus. Dazu kommen etwas über 23 000 Quadratmeter Erschließungs- und Versorgungsflächen. Die Ausgleichsflächen in Form von Waldflächen betragen knapp 42 000 Quadratmeter.