UmzugNachmieter für Café an der Kirche in Burscheid gesucht
Burscheid – Erst vor wenigen Monaten eröffnete Natalya Boess das Café an der Kirche in Burscheid. Nun sucht die gebürtige Ukrainerin einen Nachfolger. Wer ihre außerordentlichen Torten, darunter selbst gemachter Honigkuchen und Gebäck in Form eines Hauses, vermisst, kann sie im Café des Papiermuseums Alte Dombach in Bergisch Gladbach besuchen. Dort macht die Bergisch Gladbacherin weiter.
Der weitaus nähere Weg zur Arbeit dürfte mit ein Grund gewesen sein, Burscheid nach so kurzer Zeit wieder zu verlassen. Viele Stunden sitze sie im Bus, da sie selbst nicht Auto fahre. Das gelte auch für die Köchin, die sie als Minijobberin eingestellt habe. Die ÖPNV-Verbindung nach Burscheid sei vor allem am Wochenende katastrophal, sagt Boess.
Platz wie leer gefegt
Aber auch die Situation an der Kirchenkurve war ausschlaggebend. Nach wie vor gefalle ihr der Platz mit der Kirche und den malerischen Häusern sehr gut. Aber tagsüber ist der Platz wie leer gefegt, fast unbelebt. „Es ist schon komisch. In Burscheid gibt es keinen Karnevalszug. Und hier könnte man auf dem Platz doch einen Maibaum aufstellen“, sagt sie. Insgesamt könnte es geselliger in Burscheid zugehen.
Stammpublikum konnte sie immerhin gewinnen – darunter Mitarbeiter von Firmen, die eigens für ihre russischen Suppen kommen. Aber auch der frische Reibekuchen hat sich herumgesprochen und wurde gleich in anderen Gasthäusern nachgeahmt. Zwei Interessenten – Italiener – haben sich das Café auf die Anzeige im Internet hin schon angeschaut. Boess hat das ehemalige Schuhgeschäft mit ihrem Mann Frank in Eigenregie liebevoll ausgebaut. Holzvertäfelte Wände sorgen für Gemütlichkeit. Es gibt selbst Gebackenes und eine große Auswahl an Pralinen und Konfekt. Aber auch Herzhaftes. Jeden Samstag stehen Krakauer und Currywurst mit selbst gemachter Sauce auf der Karte. Ein bisschen erinnerte der Auftakt der Confiserie an den Kinofilm „Chocolat“. Mit viel Elan bietet Boess den Besuchern Spezialitäten, wie Bonbons aus ihrer Heimat Lemberg oder belgische Schokolade einer traditionsreichen Firma, die auch das belgische Königshaus und die Luxus-Hotelkette Althoff beliefert. Offenbar nahmen die Burscheider das neue Angebot in den Sommermonaten gerne an. Denn das Café hat auch Tische und Stühle auf dem Platz und Boess kam mit dem Bedienen kaum nach. Doch derzeit ist der Platz nicht belebt, das Café leidet darunter. „Ich werde mich an meinen Mietvertrag halten“, sagt Boess. Sie werde solange bleiben, bis die Nachfolge geklärt sei. Informationen gibt es im Café an der Hauptstraße 57 unter ☎ 02174/6664996.