Verkehr an der L188Anwohner fordern Kreisel an der Kreuzung nach Blecher
- Erhöhtes Verkehrsaufkommen an der L188, Motorradtourismus und Ausweichverhalten von der A1 über Burscheid: Anwohner sind verärgert.
- Entlastung sehen die Bürger in einem Kreisverkehr.
- Sorgen bereitet allerdings auch die Schmutzwasserentwässerung.
Burscheid – Mit Kopfschütteln quittierten die Nachbarn des neuen Baugebiets Eichenplätzchen die Ausführungen im Stadtentwicklungsausschuss. Detailliert hatte Anwohner Matthias Schneider noch einmal dargelegt, welche Bedenken bereits bei der Bürgerbeteiligung vorgetragen worden waren. Die reichten von einem stark erhöhten Verkehrsaufkommen an der L 188 bedingt durch die vorgesehene Billigtankstelle, bis zu weiterem Motorradtourismus an der Serpentine nach Odenthal, verbunden mit erhöhtem Lärm- und Schallaufkommen. Und nicht zuletzt gaben die Anwohner zu bedenken, dass durch die Staus auf der Autobahn 1 die Strecke über die ehemalige B 51 von Burscheid nach Schlebusch immer mehr als Ausweichstrecke genutzt wird.
Das bereitet auch den Ratsfraktionen und Bürgermeister Stefan Caplan Bauchschmerzen. Denn die jüngste Verkehrszählung stammt von 2013. „Wir müssen die Zahlen von 2015 einbeziehen. Das müsste sich im Zeitfenster der Offenlage machen lassen“, erklärte Caplan. Der Straßenbaulastträger Straßen NRW ist einem Kreisverkehr an der Abzweigung nach Blecher nicht aufgeschlossen.
Mehr Autos wegen Tankstelle
Die Anwohner sähen darin zumindest eine Entlastung. Bereits jetzt gebe es zu Stoßzeiten Situationen, dass sie nicht aus ihrer Straße kommen. Durch die Tankstelle dürfte sich das Verkehrsaufkommen noch verstärken. Denn wie Schneider zu bedenken gab, sprechen sich günstige Spritpreise in der Region herum. Die vorhandenen Tankstellen in Burscheid seien vergleichsweise teuer. Ulrich Faßbinder vom Planungsbüro Zimmermann aus Köln wandte ein, dass es eine kleine Tankstelle ohne Zulassung für Schwerlaster sei. Auch werde die Anlage um 22 Uhr geschlossen.
Die Bedenken der Anwohner zum Thema Schall und Verkehrsbelastung werde das Planungsbüro aber noch einmal an das zuständige Ingenieurbüro weitergeben. Sorgen bereitet außerdem die Schmutzwasserentwässerung. In einem Kanal unter der L 310 soll es auf ein privates Gelände in Sickergrube gehen. Aber was ist bei Starkregen, wollte Manfred Liesendahl von der SPD wissen. Bei Starkregen könnten womöglich Benzinreste von der Tankstelle trotz Wannenlage in den Kanal gespült werden.
Zunehmende Verkehrsbelastung
Skepsis besteht weiterhin mit Blick auf die zunehmende Verkehrsbelastung auf der ehemaligen B 51. Durch die bevorstehende Autobahnbaustelle, schätzt SPD-Fraktionschef Klaus Becker, „können wir zwei Jahrzehnte mit hohem Verkehrsaufkommen rechnen.“ Von Faßbinder wollte er wissen, ob der Landesbetrieb die Straße für 40-Tonner sperren könne. „Ich weiß, dass sie mich aufs Glatteis führen wollen. Aber ich bin Architekt und Stadtplaner. Da ziehe ich den Rettungsanker“, sagte Faßbinder und gab die Frage zur Niederschrift. Eine Verbesserung wäre nach Ansicht der Anwohner und Ausschussmitglieder ein Kreisverkehr. Zumindest die Option solle bestehen – auch wenn er nach Schätzung Faßbinders zwischen 600 000 und 800 000 Euro teuer werden dürfte.
Jürgen Müller von der UWG äußerte Unverständnis, dass es auf der Landesstraße im Abschnitt Meckhofen einen Kreisel gibt, an einer Stelle wie der Kreuzung nach Blecher solle er nicht möglich sein? „Meckhofen ist Leverkusener Stadtgebiet“, erläuterte Faßbinder. Und Leverkusen sei kreisfreie Stadt. „Da gelten andere Regeln.“